Kreis Pinneberg. Zehn Kilogramm zu wenig auf den Rippen und mit Parasiten übersäht: Der Powerrüde Simba war kaum noch er selbst, nun braucht er Halt.
Völlig abgemagert, voller Flöhe und leicht aggressiv: So wurde Hunderüde Simba vor einigen Wochen aus schlechter Haltung behördlich sichergestellt. Inzwischen hat sich der vier Jahre alte Mischling im Tierheim Elmshorn etwas erholt, aber das Trauma der Missstände sitzt offenbar noch tief. Dennoch sucht der Hund nun ein neues Zuhause.
Simba befand sich bei seiner Ankunft im Tierheim in sehr schlechtem Zustand. Er wog bei einer Schulterhöhe von imposanten 58 Zentimetern nur noch 21 Kilogramm, war von Flohbefall geplagt und mental durchaus mit Vorsicht zu genießen. Mittlerweile wiegt er wieder zehn Kilogramm mehr und ist fit für ein neues Heim mit neuen Bezugsmenschen.
Tierheim Elmshorn: Simba war ausgehungert und voller Flöhe
Bei bekannten Menschen sei Simba freundlich, aufgeschlossen, aber auch etwas distanzlos. Sind ihm Leute fremd, wird Simba wachsam, bellt und braucht Zeit, Vertrauen zu fassen. Der Rüde habe „viel Power“ und sei immer in Bewegung. Er will beschäftigt werden, aber genauso einen Menschen haben, der mit ihm Ruhephasen übt.
Während Simba sich im Tierheim gelehrig zeigt, Neues schnell versteht und Übungen aus dem Effeff beherrscht, ist er unterwegs noch schnell reizüberflutet, gestresst und weniger gut führbar. Anfangs war schon die Vorbereitung zum Spaziergang für ihn eine Herausforderung, schüttelte sich permanent und fing an zu „schuppen“. Alles aus Freude vor dem Ausgang.
Hund Simba braucht noch weiteres Training
Unterwegs ging es so weiter, er war mehr Zugpferd als Begleithund. Aktuell werde gezielt trainiert, das Spazierengehen zur Normalität werden zu lassen. Dabei zeige er eine steile Lernkurve. Die Leinenführung und seine Ansprechbarkeit haben sich enorm verbessert. Simbas Stresspegel habe sich beim Spazierengehen deutlich gelegt.
Damit sei der Grundstein für ein neues Zuhause gelegt. Das Training sollte aber intensiv weitergeführt werden. Insbesondere Begegnungen unterwegs. Fremde Menschen oder Dinge, die sich in Simbas Augen eigenartig benehmen, lassen ihn im Zweifelsfall doch noch in die Leine springen.
Tierheim: Stress sorgt noch hin und wieder für Reibereien
Über Kontakt zu Artgenossen jeden Geschlechts freue sich Simba, er will dann intensiv und wild spielen. Sein Gegenüber sollte ihm in jedem Fall gewachsen sein und Lust zum Toben haben. Im Tierheim kam es durch Simbas Stresspegel auch mal zu Streitereien. Dies werde sich vermutlich in einem normalen Zuhause geben, da Simba nicht dauernd unter Strom stehe. Für etwas mehr Gewissheit wird eine Kennenlernphase mit möglichen Interessenten angeboten.
Für Anfänger eigne sich Simba nicht. Kinder im Haushalt sollten mindestens Jugendliche sein. Autofahren hat Simba für sich entdeckt und mache es super mit. Der Rüde ist stubenrein und zerstört - bis auf sein Spielzeug - keine Gegenstände.
Allein zu bleiben, werde für Simba nach Eingewöhnung vermutlich kein Problem sein. Im Tierheim verhalte er sich in den Ruhephasen still, laut werde er nur zu Zeiten, in denen mehr los ist und etwa das Gassigehen startet oder die Fütterung.
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Als Simba völlig ausgehungert im Tierheim ankam, musste er langsam aufgepäppelt werden und verhielt sich „wie ein Piranha“, wenn Essen in Reichweite kam. Dies habe sich gelegt, jetzt sei er manchmal ein wenig wählerisch, was Snacks angeht. Anfangs war Simba auch immer mal wieder grummelig oder mit Vorsicht zu genießen. Auch das habe sich gelegt.
Angespannt sei er beim Tierarzt, trage dort zur Sicherheit einen Maulkorb. Haut und Fell waren wegen des massiven Flohbefalls stark in Mitleidenschaft gezogen, haben sich aber ebenfalls nach der entsprechenden Behandlung sehr gut erholt.
Vermittlung: Bei Interesse gerne eine E-Mail an info@tierheim-elmshorn.de mit Rufnummer und kleiner Beschreibung zu sich selbst schreiben. Telefonisch ist das Büro Montag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend von 14:30 bis 17:30 Uhr unter 04121/84921 zu erreichen.