Appen. André Kretzing ist im Wettbewerb um den Entwurf für das neue BVB-Heimtrikot gescheitert. Warum er trotzdem ein Gewinner ist.
Das Trikot seines Lieblingsvereins – jeder Fußballfan kann es kaufen. André Kretzing aus Appen besitzt ein Trikot seines Lieblingsclubs Borussia Dortmund, was es nicht im Handel gibt. Er hat es selbst gestaltet – und war mit seinem Entwurf im Finale des Wettbewerbs „Design datt Ding“.
Neun Design-Vorschläge für das Trikot der aktuellen Spielzeit hatte eine Jury im vergangenen Jahr aus knapp 15.000 Einsendungen ausgewählt. Auch das Design von André Kretzing war in dieser Endauswahl. Für den Sieg reichte es jedoch nicht. In einem Online-Voting lag der Entwurf eines Konkurrenten vorn.
Andre Kretzing war im Finale des Wettbewerbs „Design datt Ding“ knapp gescheitert
Als Dankeschön für seine Teilnahme hat der 44-Jährige kürzlich von seinem Lieblingsclub ein Trikot erhalten – gestaltet nach seinem Entwurf. Also ein echtes Unikat. Das Präsent kam nicht einfach so per Post nach Appen. Kretzing bekam es persönlich von einem Vereinsvertreter überreicht – im Signal Iduna Park vor einem Heimspiel seines BVB.
„Das kam aus dem Nichts heraus“, so der Appener. Der BVB habe sich bei ihm gemeldet und verkündet, alle Finalisten des Trikotwettbewerbs noch einmal einladen zu wollen. „Dann kamen Fahrkarten, Tickets für das Heimspiel gegen Wolfsburg und der Name des Hotels für die Übernachtung“, so Kretzing.
Appener bekommt „sein BVB-Trikot“: Übergabe vor Bundesligaspiel im Signal Iduna Park
Er sei dann voller Vorfreude am Sonnabendvormittag in Appen gestartet – mit einem Gedanken im Hinterkopf: „Vielleicht bekomme ich ja mein Trikot.“ So kam es dann auch. Gegen 14.30 Uhr, eine Stunde vor Beginn des Spiels, mussten sich alle Finalisten des Wettbewerbs auf dem Rasen des Signal Iduna Parks aufstellen.
„Dann erhielt jeder ein Prototyp seines Trikots“, so Kretzing weiter. Der Appener nutzte die Gelegenheit für jede Menge Selfies. Sein Trikot auf der Trainerbank und an der Eckfahne („So hat es wenigstens mal den Platz gesehen“).
Und machte natürlich auch Schnappschüsse mit BVB-Promis wie etwa Stadionsprecher Norbert Dickel, Kult-Keeper Roman Weidenfeller, Cheftrainer Edin Terzic und Sportdirektor Sebastian Kehl. „Nur den Watzke habe ich nicht erwischt.“
Zwei Einladungen in den Signal Iduna Park hat der Appener vom BVB erhalten
Im Anschluss konnte der Appener mit den anderen Finalisten gemeinsam das Spiel, das der BVB übrigens 1:0 für sich entschied, in einer Loge verfolgen. „Flanke von links, und Marco Reus macht ihn rein“, erinnert sich Kretzing an die entscheidende Szene des Spiels.
Den Sieger des Trikotwettbewerbs konnte der Appener an diesem Nachmittag nicht kennenlernen. „Der war zwar eingeladen, musste jedoch an einer Hochzeit teilnehmen und hatte abgesagt.“ Anwesend waren jedoch der Schöpfer des Auswärtstrikots und der Wettbewerbssieger des Kindertrikots.
Bereits Anfang März diesen Jahres war der Appener auf Einladung seines Lieblingsvereins im Signal Iduna Park zu Gast, erlebte das Spitzenspiel gegen RB Leipzig mit, das der BVB 2:1 gewann. Damals lief der Trikotwettbewerb noch, und es wurde ein Video über den 44-Jährigen und seinen Trikotentwurf gedreht.
Appener bekam Schaufensterpuppe geschenkt, die nun sein BVB-Trikot tragen wird
„Die beiden Besuche sind schwer vergleichbar. Damals war noch Spannung drin, diesmal war es wesentlich mehr Genuss“, sagt Kretzing. Die erneute Einladung und die Übergabe seines Trikots sei für ihn so etwas wie „ein krönender Abschluss“ des Wettbewerbs gewesen.
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Das BVB-Trikot, das es so nie geben wird und das kein Spieler jemals überstreifte, wird im Hause Kretzing in Appen einen Ehrenplatz erhalten. „Ich möchte eine Schaufensterpuppe komplett als BVB-Spieler ankleiden.“
Einen Plan, den seine Frau zunächst vehement ablehnte. Allerdings bekam Kretzing dann zum Geburtstag von ihr besagte Schaufensterpuppe als Geschenk.
„Trikot und Schuhe hat sie schon an, Hose und Stutzen sind bestellt“, sagt Kretzing. Er hofft auf eine schnelle Lieferung, um sein Werk vollenden zu können. Und falls seine Frau nochmals zustimmt, dann könnte die BVB-Puppe es sogar ins Wohnzimmer im Hause Kretzing schaffen.