Pinneberg. Ein Nebenjob kann ein großes Stück Unabhängigkeit bedeuten. Wo sich junge Leute im Kreis Pinneberg bewerben können.

Die Schüler von heute sind die Fachkräfte von morgen, und Mini-Jobs bieten ihnen die Möglichkeit, bereits während ihrer Schulzeit praktische Erfahrungen zu sammeln und sich finanziell unabhängiger zu fühlen. Doch Minijobs sind längst nicht mehr nur einfache Nebenbeschäftigungen – sie können zu spannenden und coolen Tätigkeiten werden, die Schülerinnen und Schülern einzigartige Einblicke in die Arbeitswelt ermöglichen.

Hochseilgarten in Heist und Hasloh. Wer hoch hinaus will, muss pauken.
Hochseilgarten in Heist und Hasloh. Wer hoch hinaus will, muss pauken. © Hedinger

Hochseilgarten Heist: Arbeit mit Mensch und Natur

Eltern wünschen sich doch immer, dass ihre Kinder einmal hoch hinaus kommen. Ein Minijob im Hochseilgarten Heist bringt einen in ungeahnte Höhen. Was zu tun ist: Nun: Im Wald bei Heist Menschen zu ihrem Kletterabenteuer verhelfen, Ängste kurieren, Ausrüstung bereitstellen. „Wir suchen das ganze Jahr über Minijobber“, sagt Chefin Regina Lebbe. Zu Beginn müsse man eine einwöchige Ausbildung abschließen – auch auf zwei Wochenenden aufteilbar – dann sei man Betreuer. Gesucht ist eigentlich jeder: „Man sollte Spaß an der Arbeit mit Mensch und Natur mitbringen“, so Lebbe. Man beziehungsweise frau sollte mindestens 16 Jahre alt sein, Vorkenntnisse seien nicht nötig.

Wer jedoch in Heist nicht nur am Boden bleiben, sondern in ungeahnte Höhen aufsteigen will, muss vorher eine Retter-Ausbildung absolvieren. Die Ausbildung dauere zwei Wochen und sei durchaus anspruchsvoll. „Man lernt die korrekte Abseiltechnik, die unterschiedlichen Arten von Karabinern und wofür diese gut sind“, so Lebbe. Auch welche Seilstärken für welche Situation geeignet ist, sei wichtig zu lernen. „In dieser Ausbildung müssen wir uns intensiv mit den Schülern beschäftigen, deshalb machen wir das immer nur zur Beginn der Saison“, so die Chefin. Bewerbungsschluss sei jedes Jahr der März.

Hochseilgarten: Wer hier arbeitet, kann nach Herzenslust klettern

Vergütet wird nach Mindestlohn, gearbeitet wird immer an den Wochenenden, in den Ferien auch schon ab Donnerstag. „Die Arbeitszeit können wir immer ganz individuell gestalten“, so die Chefin.

Und noch eine tolle Sache – wer hier arbeitet, darf natürlich auch nach Herzenslust klettern. Wer sich um einen Minijob als Betreuer oder im nächsten Jahr als Retter bewerben möchte, kann jederzeit eine E-Mail an schicken.

Im vergangenen Jahr wurde im Wedeler Barlach Museum eine Beatles-Ausstellung gezeigt.
Im vergangenen Jahr wurde im Wedeler Barlach Museum eine Beatles-Ausstellung gezeigt. © Anika Würz

Ernst Barlach Museum in Wedel: Wer einmal hier arbeitet, bleibt gerne länger

Ernst Barlach ist einer der bedeutendsten Künstler des deutschen Expressionismus. Er erlebte den großen Umbruch vom 19. ins 20. Jahrhundert mit all seinem technischen Fortschritt und lernte durch den Ersten Weltkrieg auch, zu welchen schrecklichen Zwecken diese technischen Neuerungen genutzt werden können.

Ein Minijob im Barlach Kunstmuseum in Wedel wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas abwegig. Doch der Job ist bei Schülern offenbar beliebt. „Wenn Schüler hier einmal einen Job anfangen, bleiben sie in der Regel für ein, zwei Jahre“, so Heike Stockhaus, künstlerische Leiterin des Museums. Viele würden sogar über ihre Schulzeit hinaus im Museum bleiben.

„Man lernt im Museum immer, dagegen kann man sich gar nicht wehren“

Die Arbeitszeiten seien Flexibel einteilbar. Die täglichen Öffnungszeiten von 11 bis 18 Uhr sind in zwei Schichten aufgeteilt. „Eine Schicht geht also immer für drei bis vier Stunden“, so Stockhaus. Gezahlt wird wie in allen Minijobs der Mindestlohn. Die Aufgaben bestehen vor allem aus Ticketverkauf und Kundenbetreuung. Ganz nebenbei lerne man auch noch viel über Kunst. „Man lernt im Museum immer, dagegen kann man sich gar nicht wehren.“ Alle Schüler, deren künstlerische Seite jetzt gekitzelt wurde, können sich per Email unter bewerben. Vorkenntnisse seien nicht nötig.

Das Wochenblatt: Jede Woche frisch aus der Presse und ab in die Briefkästen.
Das Wochenblatt: Jede Woche frisch aus der Presse und ab in die Briefkästen. © Waiblinger

Funke Logistics im Landkreis Pinneberg: Früh aufstehen war gestern

Ein Job an der frischen Luft, mit viel Bewegung, Ruhe, flexiblen Arbeitszeiten und auch noch in unmittelbarer Umgebung? Für diesen Zeitungsausträgerjob muss keiner den Wecker auf drei Uhr nachts stellen. „Das Wochenblatt wird immer sonnabends oder freitags ausgeliefert, wann genau, kann sich jeder Zusteller frei einteilen“, so Veronika Hundacker, Logistikmitarbeiterin bei Funke. „Wir achten auch darauf, dass Schüler immer ,vor ihrer Haustür’ eingesetzt werden.“ Die Arbeitszeit betrage ein bis zwei Stunden und werde nach Mindestlohn vergütet.

Zusätzlich kann man durch das Zusteller-Bonusprogramm diverse Vergünstigungen erhalten: „Wie zum Beispiel freien Eintritt ins Miniaturwunderland oder eine Hafenrundfahrt“, so Hundacker. Zusätzlich erhalten Austräger auch Oster- und Weihnachtsgeschenke. Für alle Leseeifrigen gibt es auch ein eigenes Zustellermagazin, mit neuesten Infos rund um Job und Funke. Wen jetzt das Zeitungsfieber gepackt hat, kann sich über funke-zusteller.de/hamburg oder telefonisch unter der 0800/450 40 50 für seinen Heimatort als Zusteller bewerben.

Famila: Regale befüllen, um den Geldbeutel zu füllen.
Famila: Regale befüllen, um den Geldbeutel zu füllen. © famila

Famila in Quickborn: „Sie können sich einfach beim Empfang melden“

Auch das ist ein Klassiker unter den Schülerjobs: Regale einräumen, Kunden betreuen, abkassieren. Das Gute: Man kann an allen Tagen der Woche arbeiten. „Meist entscheiden sich die Schüler aber für das Wochenende“, so Warenhausleiter Detlev Bösener. Gearbeitet wird immer zehn Stunden die Woche, mit Mindestlohn vergütet. Auf Noten komme es dem Warenhausleiter nicht so an. „Keiner muss sich Sorgen machen, wegen einer Fünf in Mathe nicht genommen zu werden“, sagt er. Ihm seien sowieso die Praktiker lieber.

„Schön wäre natürlich Vorerfahrung im Einzelhandel.“ Aber auch das sei kein Ausschlusskriterium, so Bösener. Im Moment seien drei Stellen zu vergeben. Bewerben könne man sich über das Famila-Stellenportal. „Gerne können die Schüler aber auch einfach vorbeikommen. Sie können sich einfach beim Empfang melden und dann komme ich in der Regel direkt vorbei“, so Bösener.

Familia: Wer einen ordentlichen Eindruck macht, kann Probearbeiten

Genaue Vorgaben für die Bewerbungsmappe gebe es nicht. „Manche bringen eine ausführliche Bewerbung mit Zeugnissen und allem mit, manche bringen einen Dreizeiler vorbei“, sagt der Warenhausleiter. Wenn der Bewerber einen ordentlichen Eindruck mache, könne er für eine oder zwei Stunden zum Probearbeiten vorbeikommen und dann sei er auch schon dabei.