Elmshorn. Unbekannte Täter setzten Gartenlauben in Elmshorn in Brand. Jetzt werden Zeugen gesucht. Feuer sogt für Störung im Regionalverkehr.

Nach dem Brand von zwei Lauben in Elmshorn in der Nacht zu Dienstag ist die Polizei am Mittwoch sicher: Es war Brandstiftung. Weil eine der Lauben direkt an den Bahngleisen stand, war der Bahnverkehr auf der Strecke Hamburg – Kiel fast sieben Stunden unterbrochen.

Zwei Gartenlauben standen in Flammen – eine östlich der Bahngleise, die zweite westlich der Schienen gelegen. Sie sollen etwa 160 Meter auseinander liegen. Beide Lauben gehören offenbar zum Kleingärtnerverein Elmshorn, der zehn Anlagen in der Krückaustadt mit 802 Parzellen führt.

Elmshorn: Polizei sucht Brandstifter, die den Bahnverkehr lahm legten

Am Dienstag haben Brandermittler der Kripo Spuren in den Resten der total heruntergebrannten Lauben gesichert. „Wir gehen in beiden Fällen von Brandstiftung aus“, so Polizeisprecher Lars Brockmann.

Der Gesamtschaden werde auf 30.000 Euro geschätzt. In welcher Reihenfolge die Täter das Feuer legten, stehe nicht fest. Auch bleibt unklar, ob die Brandstifter gezielt den Bahnverkehr stören wollten.

Nach Brandstiftung in Elmshorn: Polizei sucht dringend Zeugen

Die Ermittler suchen jetzt Zeugen, die verdächtige Personen auf dem Gelände der Kleingartenanlagen im Bereich Fuchsberger Allee beziehungsweise Fuchsberger Damm sowie eventuell auch auf den Bahngleisen gesehen haben. Hinweise unter Telefon 04121/80 30.

Um 3.26 Uhr wurde der Regionalleitstelle Elmshorn eine starke Rauchentwicklung im Bereich des Fuchsberger Damms gemeldet. Die Disponenten setzten zunächst einen Löschzug der städtischen Feuerwehr in Marsch.

Elmshorn: Die Rauchentwicklung war weithin zu sehen

Einsatzleiter Patrick Gravert konnte bereits bei der Ankunft feststellen, dass zwei Gartenlauben in Flammen standen. Eine in einer Kleingartenanlage östlich der Bahnlinie Hamburg-Kiel und eine knapp 100 Meter Luftlinie entfernt in einer Kleingartenanlage westlich der Gleise.

Wegen dieser Lage ließ die Einsatzleitung um 3.41 Uhr weitere Feuerwehrleute wecken, sodass zwei Löschzüge zur Brandbekämpfung zur Verfügung standen. Die Einsatzkräfte bildeten jeweils einen Abschnitt für die beiden Gartenlauben und begannen schnellstmöglich mit den Löscharbeiten.

Elmshorn: Feuerwehr verhindert Übergreifen auf weitere Lauben

Durch den Einsatz der Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf weitere Gartenlauben der beiden Kleingartenanlagen verhindert werden. Da jedoch die westliche Gartenlaube direkt an die Bahnlinie angrenzte, musste die Bahnstrecke Hamburg-Kiel für mehrere Stunden gesperrt werden.

Diese Laube stand direkt an den Bahngleisen. Sie ist – ebenso wie das zweite hölzerne Gebäude auf der anderen Seite der Gleise – komplett niedergebrannt.
Diese Laube stand direkt an den Bahngleisen. Sie ist – ebenso wie das zweite hölzerne Gebäude auf der anderen Seite der Gleise – komplett niedergebrannt. © Kreisfeuerwehrverband Pinneberg | Kreisfeuerwehrverband Pinneberg

Nach etwa einer Stunde waren beide Brände unter Kontrolle gebracht und die Einsatzkräfte konnten sich auf die Nachlöscharbeiten konzentrieren. Da sich in einer Gartenlaube Gefahrstoffe wie Gasflaschen und zusammengeschaltete Batterien befanden, waren die Nachlöscharbeiten entsprechend langwierig und mussten unter Atemschutz stattfinden.

Zwei Lauben brennen: Feuerwehr braucht weitere Atemschutzgeräteträger

Zu diesem Zweck alarmierte die Einsatzleitung um 4.15 Uhr weitere Atemschutzgeräteträger nach. Insgesamt waren 20 Feuerwehrleute unter Atemschutz eingesetzt.

Ein örtliches Unternehmen unterstützte die Nachlöscharbeiten mit einem Bagger. Um genügend Löschwasser in die Kleingartenanlagen zu bringen, verlegte die Feuerwehr über einen halben Kilometer an Schlauchmaterial.

Elmshorn: Feuerwehr kämpfte mehr als drei Stunden gegen die Flammen

Um 6.50 Uhr war der Einsatz für die Feuerwehr Elmshorn beendet und alle Kräfte konnten einrücken. Verletzt wurde bei diesem Einsatz niemand.

Laut einer Bahnsprecherin war die Strecke zwischen Hamburg und Kiel in dem Abschnitt bis kurz vor 10 Uhr gesperrt. Nach dem Ende der Löscharbeiten um kurz vor 7 Uhr sei festgestellt worden, dass mehrere Kabelleitungen durch das Feuer beschädigt worden waren.

Feuer legen Bahnverkehr lahm: Kabelleitungen mussten repariert werden

Die Reparaturen dauerten knapp drei Stunden, um 9.51 Uhr konnte die Strecke wieder freigegeben werden. In der Zwischenzeit beförderten vier Ersatzbusse die Fahrgäste auf dem Streckenabschnitt zwischen Elmshorn, Wrist und Neumünster.