Kreis Pinneberg. In Schleswig-Holstein gibt es mehr Einkommensmillionäre als je zuvor, in Pinneberg sind es weniger geworden. Die aktuellen Zahlen.
Sie haben ihr Vermögen erarbeitet, verdienen siebenstellige Summen im Jahr: Von den inzwischen fast 1000 Einkommensmillionären in Schleswig-Holstein leben 87 im Kreis Pinneberg – nach Nordfriesland, Rendsburg und Stormarn weist der Hamburger Nachbarkreis damit die viertmeisten Superreichen im nördlichsten Bundesland auf.
Das hat jetzt das Statistikamt Nord mitgeteilt. Demnach hat sich die Zahl der Einkommensmillionäre landesweit leicht erhöht, im Kreis Pinneberg hingegen sind es acht weniger als noch im Vorjahr der letzten Erhebung.
Pinneberg: Wie viele Millionäre im Norden leben – und was sie verdienen
Wie das Statistikamt weiter mitteilt, stammen die aktuellen Zahlen aus dem Jahr 2019. Den Angaben nach hatten exakt 923 Lohn- und Einkommensteuerpflichtige mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein jeweils einen Gesamtbetrag der Einkünfte von mindestens einer Million Euro erzielt.
Die Zahl der Einkommensmillionärinnen und -millionäre stieg gegenüber dem Vorjahr um 9,5 Prozent oder absolut 80 Steuerpflichtigen. Tendenz: weiter steigend. Denn seit 2014 nahm damit die Anzahl an Einkommensmillionärinnen und -millionäre zum sechsten Mal in Folge zu.
Pro Nase verdienen Millionäre im Schnitt etwa 2.500.000 Euro im Jahr
Der Gesamtbetrag der Einkünfte dieser durchaus wohlhabenden Gruppe sank hingegen im Vergleich zu 2018 um 18 Prozent auf insgesamt 2,3 Milliarden Euro. Ihre durchschnittlichen Einkünfte pro Nase lagen bei 2,5 Millionen Euro – ebenfalls etwas weniger als im Jahr 2018, aber für Ottonormalverdiener immer noch auskömmlich. Im Kreis Pinneberg verdient der durchschnittliche Einkommensmillionär übrigens 2.663.000 Millionen Euro pro Jahr.
Wie die Einkommensmillionäre zu ihrem Wohlstand kommen, beantwortet das Statistikamt auch. Demnach stammt ein Großteil des Vermögens aus den Einnahmen von Gewerbebetrieben. Neun von zehn Einkommensmillionärinnen und -millionären erzielten derartige Einkünfte. Vom Gesamtbetrag der Einkünfte aller Einkommensmillionärinnen und -millionäre entfalle 78 Prozent auf diese Einkunftsart.
Hier ist die Millionärsdichte noch größer als in Hamburg
Zum Vergleich: Bei allen Steuerpflichtigen im Land Schleswig-Holstein betrug dieser Anteil elf Prozent. Dabei erzielt lediglich jeder achte Steuerpflichtige seine Einkünfte aus Gewerbebetrieben.
Die Millionärsdichte lag in Schleswig-Holstein mit 6,3 Einkommensmillionärinnen und ‑millionären je 10.000 Steuerpflichtigen geringfügig unter dem Bundesdurchschnitt von 6,4. Der Anteil dieser Gruppe an allen Steuerpflichtigen lag deutlich unter 0,1 Prozent.
Die wenigsten Millionäre leben in Neumünster
Auf diese extrem kleine Gruppe von Menschen entfielen aber 3,6 beziehungsweise 7,1 Prozent von dem in Schleswig-Holstein insgesamt erzielten Gesamtbetrag der Einkünfte beziehungsweise von der festgesetzten Einkommensteuer.
Bei den schleswig-holsteinischen Kreisen und kreisfreien Städten war die Millionärsdichte im Kreis Nordfriesland mit 12,5 Menschen pro 10.000 Einwohnern am höchsten und liegt damit sogar über dem entsprechenden Wert in der Hansestadt Hamburg, dem Spitzenreiter unter allen Bundesländern.
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Es folgen die Kreise Stormarn und Rendsburg-Eckernförde mit einem Wert von 7,6 und 7,4. In der kreisfreien Stadt Neumünster war die Millionärsdichte mit einer Quote von 2,8 je 10.000 Steuerpflichtigen am geringsten. Dort leben in absoluten Zahlen auch „nur“ elf Einkommensmillionäre.
Die insgesamt 1,5 Millionen Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen in Schleswig-Holstein erzielten im Jahr 2019 einen Gesamtbetrag der Einkünfte von 63,1 Milliarden Euro. Das waren fast vier Prozent mehr als im Jahr 2018. Der durchschnittliche Gesamtbetrag der Einkünfte wuchs um 2,5 Prozent auf knapp 43.000 Euro je Steuerpflichtigen.