Quickborn. Vom Klimamanager bis zum Juristen: Die Verwaltung braucht Verstärkung – auch mit Hund. Was die Stellen bieten, wie viel man verdient.

Sieben auf einen Streich werden in der Quickborner Verwaltung gesucht. Die gut 22.000 Einwohner zählende, viertgrößte Stadt des Kreises Pinneberg braucht dringend zusätzliches Personal im Rathaus. Aktuell hat die Verwaltung sieben Stellen ausgeschrieben, die allesamt vakant sind und „kurzfristig“ besetzt werden sollen. Die möglichen Bewerberinnen und Bewerber würden hier „spannende Aufgaben bei flexiblen Arbeitszeitmodellen“ vorfinden.

Dies dürfte erst der Anfang einer großangelegten Personalsuche sein. Denn der zuständige Hauptausschuss der Quickborner Ratsversammlung hat erst im Februar nach langer kontroverser Diskussion dem vorgelegten Stellenplan des neuen Bürgermeisters Thomas Beckmann (FDP) zugestimmt. Er will die Anzahl der Mitarbeitenden in der Verwaltung um 22 Vollzeitstellen auf nun 257 Vollzeitkräfte erhöhen.

Vom Klimaschutzmanager bis zum studierten Volljuristen

Konkret geht es jetzt zunächst um einen Volljuristen oder ein Volljuristin, der oder die den Fachdienst Rechtsangelegenheiten im Quickborner Rathaus leiten soll. Dazu wird jemand für die Projektleitung für Baumaßnahmen an Gebäuden gesucht.

Die neue Stelle für das Klimaschutzmanagement soll für den Fachdienst Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung endlich besetzt werden. Diese Stelle ist schon seit etwa einem Jahr unbesetzt.

Die Stadt Quickborn verwaltet insgesamt 40.000 Bürgerinnen und Bürger

Darüber hinaus sollen vier Sachbearbeiterinnen oder Sachbearbeiter eingestellt werden, die die Arbeiten mit den Verwaltungsgemeinschaften mit Hasloh, Bönningstedt, Ellerau und Ascheberg am Plöner See koordinieren sowie am Empfang im Rathaus und im Servicebüro arbeiten beziehungsweise sich um Miet- und Grundstücksangelegenheiten kümmern sollen. Durch die vier Verwaltungsgemeinschaften, die zum Teil seit zehn Jahren bestehen, ist die Quickborner Verwaltung für rund 40.000 Menschen in der Region direkt zuständig.

Die jeweiligen Dotierungen der Stellen reichen im Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes von der Entgeltgruppe 8 für die Sachbearbeiter-Aufgaben bis zur Entgeltgruppe 13 für die Volljuristenstelle, für die ein abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium der Rechtswissenschaften verlangt wird.

Das macht je nach Entwicklungsstufen im Öffentlichen Dienst etwa zwischen 40.000 und 80.000 Euro Brutto-Jahresgehalt aus. Insgesamt werden diese sieben Stellen die Stadt etwa 400.000 Euro im Jahr kosten.

Wenn alle 22 Stellen besetzt sind, kostet das zusammen rund 1,3 Millionen Euro

Alle 22 vakanten Stellen zu besetzen, wird die Stadt nach Angaben der Verwaltung rund 1,3 Millionen Euro zusätzlich im Jahr kosten. Wobei ein Teil davon durch Förderprogramme oder durch die Dienstleistungsverträge mit den verwalteten Gemeinden refinanziert werden können.

Quickborns Bürgermeister Thomas Beckmann wirbt mit der guten Arbeitsatmosphäre, die in seinem Rathaus und der Quickborner Verwaltung mit ihren insgesamt rund 350 Beschäftigten vorherrsche und gepflegt werde. „Ein positives Arbeitsklima ist von großer Bedeutung und genau das finden Sie im Quickborner Rathaus vor“, sagt er in Richtung der potenziell künftigen Bewerber und Kolleginnen.

Flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten und ein Hund darf mit ins Büro

Darüber hinaus lockt die Stadt an der Ostgrenze des Kreises Pinneberg ihre künftigen Nachwuchs- und Leitungskräfte mit flexiblen Arbeitszeitmodellen, heißt es in den Stellenausschreibungen. „Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben wird durch eine flexible Arbeitszeitregelung auch im Home-Office aktiv gelebt.“ Es gebe keine Kernzeiten und die Möglichkeit, mobil zu arbeiten, sodass sich Familie, Freizeit und Beruf gut zu vereinbaren seien. Eine fortschreitende Digitalisierung sei für die Quickborner Verwaltung ebenso selbstverständlich wie ein Bekenntnis zum Klimaschutz.

Der Arbeitsplatz sei „krisensicher“ und entspreche den ergonomischen Vorgaben, die Aufgaben seien „verantwortungsvoll“, das Team „quicklebendig und motiviert“ und die Gesprächskultur „konstruktiv“. Es winken bis zu 32 Urlaubstage mit freien Tagen zu Weihnachten und Silvester. Und Überstunden könnten mit Freizeit ausgeglichen werden – so lockt die Quickborner Verwaltung.

Stellenangebote sind auf der Stadthomepage zu finden

Darüber hinaus bestehe ein betriebliches Gesundheitsmanagement und die Möglichkeit zu einem „Firmen-Fitnessprogramm“. Und Hundeliebhaber dürften sogar ihren Vierbeiner mit ins Büro nehmen, wenn sie diesen nicht allein zu Hause lassen möchten.

Potenzielle Interessenten mögen sich auf der Homepage der Stadt Quickborn www.quickborn.de/karriere weiter informieren und möglichst auch bewerben. Im aktuellen Haushalt der Stadt Quickborn für das laufende Jahr klafft eine Finanzierungslücke von rund fünf Millionen Euro.

Das Innenministerium hat den Haushalt unter der Bedingung genehmigt, dass die Kreditaufnahme 10,7 Millionen Euro nicht überschreiten darf. Beantragt waren 12,2 Millionen Euro. Die Verschuldung Quickborns wird bis Ende dieses Jahres auf rund 84 Millionen Euro anwachsen.