Appen. Ein Appener Fan war unter neun Finalteilnehmern für das Heimtrikot der kommenden Saison. Warum er trotz Niederlage glücklich ist.
An diesem Sonnabend kann Borussia Dortmund erstmals seit 2012 wieder Deutscher Fußballmeister werden. „Das wäre ein Traum“, sagt André Kretzing aus Appen.
Den Traum, dass die Dortmunder in diesem richtungsweisenden Spiel ein vom 43-Jährigen kreiertes Trikot tragen, muss sich der glühende BVB-Fan aus dem Kreis Pinneberg jedoch abschminken. Denn den dazugehörigen Wettbewerb „Design datt Ding“ hat der Appener trotz Finaleinzugs nicht gewonnen.
Neues Trikot von Borussia Dortmund: Pinneberger scheitert mit Entwurf knapp
Neun Design-Vorschläge für das Trikot der neuen Spielzeit 2023/2024, das erstmals beim letzten Saisonspiel am kommenden Sonnabend getragen wird, hatte eine Jury aus knapp 15.000 Einsendungen ausgewählt. Auch das Design von André Kretzing war in dieser Endauswahl.
Gereicht hat es leider nicht. „Im Finale zu sein, war aber auch schon toll“, sagt der Appener. Das Ergebnis der Online-Abstimmung, die bereits 2022 stattgefunden hatte, sollte eigentlich bis kurz vor dem Saisonfinale geheim bleiben.
Bundesliga: Kein BVB-Trikot aus Appen – auch verlieren kann schön sein
Doch es kam anders. Weil die Trikotfertigung natürlich einen langen Vorlauf hat, tauchte irgendwann der Siegerentwurf vorab auf. „Ich habe das zuerst in den Ruhr Nachrichten, dann im Kicker gesehen“, berichtet der 43-Jährige. Und er sah noch etwas anderes: Das Trikot zierte nicht sein Design, sondern das eines Konkurrenten.
Timo R. aus Marl hat die Silhouette des Signal Iduna Parks auf dem Trikot verewigt, die Kohlestruktur soll an die Wurzeln des Ruhrgebiets erinnern. „Das ist ein tolles Design“, zollt der Appener dem Konkurrenten Lob. Und er sagt weiter: „Als ich diesen Entwurf zum ersten Mal gesehen habe, war ich mir sicher, dass er weit vorne landen wird.“
Siegerentwurf des Konkurrenten lag bei Online-Voting weit vorne
Nun lag er ganz vorne, wurde von den Dortmunder Fans mit weitem Abstand zum künftigen Heimtrikot des möglichen Deutschen Meisters gewählt. Auf welchem Platz der Appener in der Online-Abstimmung gelandet ist, hat er bisher nicht erfahren.
Der Trikotentwurf des Appeners schloss mit dem gelb-schwarzen Design an die traditionellen Farben des Vereins an. Auch die Zeichnungen an den Seiten des Trikots, die an einen Kohlestrich erinnern sollen, repräsentierten die Verbundenheit zur Tradition und dem Ruhrgebiet.
Ein toller Entwurf. Aber nicht gut genug. „Das ehemalige Westfalenstadion wird 50 Jahre alt, die Silhouette auf den neuen Trikots passt als Identifikationssymbol“, zeigt sich der Appener als guter Verlierer. Und betont, durch die Teilnahme und den Finaleinzug „eine Menge gewonnen“ zu haben.
Appener durfte im März auf Einladung des BVB den Signal Iduna Park besuchen
„Ich habe eine Menge neuer Kontakte gewonnen und einige alte auffrischen können“, so Kretzing. Und er durfte im März auf Einladung des BVB das Topspiel gegen RB Leipzig in der VIP-Loge genießen. Währenddessen konnte er auch einen Blick in die geheimen Bereiche seines Lieblingsstadions werfen.
„Ich war in der Kabine, im Spielergang, durfte sogar auf der Trainerbank sitzen.“ Die Eindrücke vor Ort – André Kretzing hat sie in ungezählten Bildern festgehalten. Und natürlich auch Selfies mit den BVB-Promis gemacht – wie etwa mit dem damals verletzten Karim Adeyemi.
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Und der 43-Jährige war auch die Hauptfigur in einem Videoclip, in dem er seinen Trikotentwurf vorstellen durfte. Der Clip war einige Zeit später auf der Homepage und den Social-Media-Kanälen des Vereins zu sehen. Nur blöd sei gewesen, dass das Ergebnis schon vorher durchsickerte.
Appener plant im Fall der Meisterschaft einen Spontantrip zum Feiern nach Dortmund
André Kretzing hätte sich ohnehin etwas mehr Kommunikation seitens seines Lieblingsvereins gewünscht. Der Wettbewerb zog sich mehr als ein Jahr hin. „Zwischendrin war es schon sehr still“, so der Appener. Er finde, der BVB hätte marketingmäßig noch mehr Gas geben, den Ball in Sachen neues Trikot länger in der Luft halten können.
Letztlich lautet für den Appener das Motto aber: Vergeben und vergessen. Der 43-Jährige fiebert jetzt dem Saisonfinale entgegen. „Am Sonnabend um 15.30 Uhr werde ich vor dem Fernseher sitzen.“
Und sollte Borussia Dortmund seine neunte Deutscher Meisterschaft holen, plant er für Sonntag einen Spontantrip in den Ruhrpott. Genauer gesagt nach Dortmund auf den Borsigplatz, wo Spieler, Verantwortliche und Fans zur Meisterfeier zusammenkommen würden. Dieses Fest ist nur einen Sieg gegen Mainz 05 entfernt.