Schenefeld. Das Forschungsschiff tourt durch den Norden und zeigt ein Exponat der Schenefelder Forscher. Wann es nach Hamburg kommt.

Von der Erde über ferne Exoplaneten bis hin zum Schwarzen Loch im Zentrum der Milchstraße – das Schiff MS Wissenschaft nimmt die Besucher mit auf eine Reise durch den Kosmos. Mit an Bord ist ein Exponat von European XFEL aus Schenefeld.

Es erklärt, wie dort Extremzustände erzeugt und mit dem Röntgenlaser untersucht werden, die im Inneren von Planeten vorkommen. Die MS Wissenschaft ist in Berlin gestartet und wird nach Stationen in Norddeutschland am 17. Juni für vier Tage in Hamburg erwartet.

Schenefeld: European XFFEL geht auf Reisen – auf der MS Wissenschaft

Forscher interessieren sich für das Verhalten von Materie unter extremen Drücken und Temperaturen, weil sie sich daraus Hinweise für die Verhältnisse in Planeten innerhalb und außerhalb unseres Sonnensystems erhoffen.

Sie untersuchen dafür Proben, die beispielsweise der vermuteten Zusammensetzung eines Planetenkerns entsprechen. Die Proben werden wie in einem Mini-Schraubstock zwischen zwei Diamanten gespannt, der als Diamant-Stempelzelle bezeichnet wird. Eine solche Stempelzelle wird auch auf der MS Wissenschaft gezeigt.

Schenefeld: Der Druck beträgt hundert Milliarden Pascal

Bei XFEL in Schenefeld werden Proben in Diamant-Stempelzellen einem hohen Druck von hundert Milliarden Pascal ausgesetzt – so viel wie das Gewicht von 200 Elefanten auf einer Fingerspitze.

Mit dem Röntgenlaser untersuchen die Forscher, was in der Probe abläuft, mit Einzelbildern oder Filmen mit atomarer Auflösung. Am Exponat erleben Besucher bei einer Art Kraftprobe, wie schwierig es ist, solchen Druck zu erzeugen.

Besucherzentrum von European XFEL ist im Bau und eröffnet 2024

„Diese Art von Forschung kann zum Beispiel Hinweise darauf liefern, ob und wann Planeten ein Magnetfeld haben oder nicht“, erklärt Karen Appel von der Experimentierstation HED bei European XFEL, die auf die Erforschung von Extremzuständen von Materie spezialisiert ist. Da Magnetfelder die Strahlung aus dem Weltall abschirmen gelten Sie als eine von mehreren Voraussetzungen für Leben, wie wir es auf der Erde kennen.

„Wir freuen uns sehr, bei der MS Wissenschaft dabei zu sein“, sagt Nicole Elleuche, Geschäftsführerin bei European XFEL. Sie sagt weiter: „Es ist uns wichtig, Wissenschaft und Forschung großen und kleinen Besuchern nahe zu bringen. Diesen Ansatz verfolgen wir auch mit unseren Veranstaltungen und unserem Besucherzentrum Lighthouse, das wir in der zweiten Jahreshälfte 2024 eröffnen möchten.“

MS Wissenschaft macht vom 17. bis 20. Juni in Hamburg fest

Darüber hinaus lässt sich im Wissenschafts-Frachtschiff das Universum an mehr als 30 anderen interaktiven Exponaten erforschen. Geöffnet ist von 10 bis 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Die MS Wissenschaft liegt vom 17. bis 20. Juni im Hamburger Sandtorhafen (Kaiserkai).

Seit 2012 ist das ehemalige Frachtschiff im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unterwegs. Zielgruppe sind vor allem Kinder, jugendliche und Familien. kol/HA