Pinneberg. Die Frau soll das Unglück mitangesehen haben. Zeugen forderten sie zum Bleiben auf. Nun fahndet die Polizei nach der Hundebesitzerin.
Ein tragischer Todesfall eines Wildtieres beschäftigt derzeit die Polizei im Kreis Pinneberg. Am Mittwochabend soll an der Halstenbeker Straße in Pinneberg ein Rehbock von einem Hund so schwer verletzt worden sein, dass das Wildtier hinterher getötet werden musste. Die Hundehalterin habe sich trotz des Einschreitens von Zeugen einfach vom Tatort entfernt.
Den Polizeiangaben vom Donnerstag zufolge hatten Anwohner am Mittwochabend einen Jäger alarmiert. Ihren Aussagen nach habe der Labrador einer Frau in einer Tannenbaumschonung nahe des Wiesenweges einen Rehbock verletzt. Die Hundehalterin soll durch die Anwohner zwar aufgefordert worden sein, vor Ort zu warten. Doch die Frau ging einfach davon.
Polizei Pinneberg: Labrador reißt Rehbock – Halterin verschwindet ohne Mitleid
Die Konsequenz: Der Rehbock blieb verletzt zurück und wurde erst durch den alarmierten Jäger von seinen Qualen erlöst. Der Jäger habe daraufhin Strafanzeige bei der Polizei erstattet. Nun suchen die Ermittler nach der flüchtigen Hundehalterin.
Der Vorfall soll sich zwischen 20 und 21 Uhr ereignet haben. Die Umweltermittler des Polizei-Autobahn und Bezirksreviers Elmshorn suchen nun möglichen weitere Zeugen und bitten um Hinweise zu der Halterin des Labradors unter 04121/40920.
Wer Tod von Wildtieren in Kauf nimmt, macht sich strafbar
Denn was viele Menschen offenbar nicht wissen: Wird der Tod von Wildtieren in Kauf genommen, stellt dies eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz dar. Die Polizei im Kreis Pinneberg habe in den vergangenen Jahren vereinzelte Fälle von getöteten Rehkitzen bearbeitet und bitten deshalb insbesondere Hundehalter um erhöhte Aufmerksamkeit.
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Allgemein, so die Polizei, komm im Frühjahr bei den Wildtieren der Nachwuchs zur Welt. Junge Feldhasen, Rehkitze und die Küken der heimischen Bodenbrüter sind in den ersten Lebenswochen besonders vielen Gefahren ausgesetzt, da sie bei Bedrohungen reglos verharren und nicht flüchten.
Durch das frühe Mähen von Grünflächen werden Jahr für Jahr Jungtiere von landwirtschaftlichen Maschinen erfasst und getötet. Auch freilaufende Hunde seien eine Gefahr –ebenso wie streunende Katzen.