Sparrieshoop. Im Wildtier- und Artenschutzzentrum werden verletzte und verwaiste Tiere versorgt. Welche Arten zum Problem werden.

Die internationale Tierschutzstiftung Vier Pfoten hat am Dienstag einen symbolischen Spendenscheck über 100.000 Euro an Christian Erdmann, Geschäftsführer des Wildtier- und Artenschutzzentrums in Klein Offenseth-Sparrieshoop, übergeben. Damit soll das Projekt bei der Rehabilitation und Wiederauswilderung von verletzten, verwaisten oder hilflosen Wildtieren auch in diesem Jahr gefördert werden.

Vier Pfoten unterstützt das Schutzzentrum bereits seit 2010 mit einem jährlichen Förderbetrag. „Wir freuen uns, dass wir nun schon im dreizehnten Jahr das Wildtier- und Artenschutzzentrum unterstützen können. Christian Erdmann und sein Team leisten hervorragende Arbeit für Wildtiere in Not“, sagt Denise Schmidt, Kampagnenverantwortliche bei Vier Pfoten Deutschland.

Vier Pfoten unterstützt Wildtierstation jährlich mit Scheck

„Ebenfalls lobenswert ist der Umstand, dass hier aktiver Tierschutz auf die so wichtige Umweltbildung trifft. Kinder werden in dem Schutzzentrum für das Thema Wildtier- und Artenschutz sensibilisiert. Wir wünschen dem gesamten Team daher weiterhin viel Erfolg und ein gutes Händchen bei der Umsetzung dieser wichtigen Arbeit“, so Schmidt.

„Die Förderung von Vier Pfoten macht unsere Tierschutzarbeit überhaupt erst möglich, denn wir finanzieren uns hauptsächlich aus Spenden“, sagt Christian Erdmann. „Neben unserer Haupttätigkeit, der Rehabilitation und Wiederauswilderung heimischer Wildtiere, kommen inzwischen auch immer mehr exotische Tiere bei uns an: Besonders Papageien und Schlangen aus Privathaushalten werden bei uns abgegeben, weil ihre ursprünglichen Besitzer oder Besitzerinnen sie nicht artgemäß versorgen konnten.“

Wildtierstation bleibt häufig auf Exoten wie Schlangen und Papageien sitzen

Manchmal bringt auch das Ordnungsamt beschlagnahmte Tiere aus schlechter Haltung – darunter Stinktiere, Ginsterkatzen aus Afrika, brasilianische Weißbüscheläffchen oder nordamerikanische Silberfüchse. Die Ordnungsämter zahlen für 28 Tage eine Pflegekostenpauschale für Fundtiere.

Christian Erdmann, Leiter der Wildtierauffangstation im Kreis Pinneberg, mit einem beschlagnahmten Pastellfuchs.
Christian Erdmann, Leiter der Wildtierauffangstation im Kreis Pinneberg, mit einem beschlagnahmten Pastellfuchs. © HA | Wildtierauffangstation

Doch viele Tiere lassen sich nur schwer vermitteln, bleiben oft jahrelang. Auch invasive Arten wie Waschbären dürfen nicht wieder ausgewildert werden. Die Wildtierstation bleibt auf den Kosten sitzen. Das Land beteiligt sich – anders als in Niedersachsen – nicht an den Kosten für die Wildstation.

Wildtierstation: Tierschützer nehmen 2500 verletzte Tiere auf

Heimische Arten, darunter verletzte Greifvögel, verwaiste Füchse oder Wildschweine werden aufgepäppelt. Höchstes Ziel ist dabei die Wiederauswilderung. Jedes Jahr werden in der von Christian und Katharina Erdmann geführten Wildtierstation auf dem 2,6 Hektar großen Gelände in Klein Offenseth-Sparrieshoop mehr als 2500 verletzte, verwaiste oder hilflose Tiere aufgenommen und umsorgt.