Elmshorn. Iranerin warb bei Veranstaltung von Amnesty International in Elmshorn für Protest gegen das Regime. So kann jeder unterstützen.

Seit 50 Jahren ist Amnesty Elmshorn für die Menschenrechte aktiv, mittlerweile als einzige Gruppe im Kreis Pinneberg. Der langjährige Sprecher Edgar Schachtrupp registrierte erfreut, dass rund 70 Besucher zur Veranstaltung kamen, zu der Amnesty ins „Haus 13“ in Elmshorn geladen hatte.

Proteste im Iran: „Wir hatten Angst erschossen zu werden“

Die Sängerin Anna Haentjens, die sich auch immer wieder gesellschaftspolitisch engagiert, beeindruckte mit Friedensliedern. Bewegend war der Vortrag der aus dem Iran stammenden Nazafarin Ahmadi-Pishkoohi. Sie hatte bereits 2009, als damals 18-jährige, an der „Grünen Revolution“ im Iran teilgenommen.

Die Protestbewegung gegen das islamistische Mullah-Regime war blutig niedergeschlagen worden. „Wir hatten Angst erschossen zu werden - und noch mehr Angst, verhaftetet zu werden, gerade als Frau“, sagt Ahmadi-Pishkoohi.

Amnesty Elmshorn: Internationale Solidarität sei besonders wichtig

Die Referentin, die derzeit ein Studium in Deutschland absolviert, warb um internationale Solidarität mit der jetzigen Oppositionsbewegung in ihrem Heimatland, gegen die das Regime mit äußerster Brutalität vorgeht: „Schon 520 Menschen, die sich für Freiheits- und Frauenrechte eingesetzt haben, wurden umgebracht.“

Nazafarin Ahmadi-Pishkoohi und Sängerin Anna Haentjens beeindruckten das Publikum mit ihren Beiträgen.
Nazafarin Ahmadi-Pishkoohi und Sängerin Anna Haentjens beeindruckten das Publikum mit ihren Beiträgen. © Weltladen Elmshorn | Amnesty

Jede und jeder könne etwas tun, so die Iranerin – zum Beispiel Petitionen bei Amnesty International für Verfolgte unterzeichnen. Besonders wichtig sei es, dass viele Menschen Petitionen unterzeichnen, dass die Revolutionsgarden des iranischen Regimes auf die Sanktionsliste der EU gesetzt würden.

Elmshorn: Amnesty freut sich über neue Mitglieder

Ein positives Fazit zog Amnesty-Sprecher Edgar Schachtrupp: „Wir konnten gleich mehrere neue Mitwirkende gewinnen, die zum Beispiel bei Infoständen oder anderen Aktionen mitmachen wollen. Für die Menschenrechte müssen wir immer wieder Flagge zeigen, an möglichst vielen Orten weltweit.“

Wer Interesse hat mitzumachen, kann sich im Weltladen Top 21 in Elmshorn an der Holstenstraße melden, der seit langem mit der Amnesty-Gruppe zusammenarbeitet.