Uetersen. Politiker genehmigen die hohe Summe des Geldgebers. Wofür die ehrenamtlichen Rettungskräfte das Geld ausgeben wollen.
Die Uetersener Feuerwehr hat einen großen Wohltäter, der in seinem Handeln allerdings anonym bleiben möchte. Über eine Spende von 50.000 Euro kann sich die Truppe freuen. „Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Wehrführer Frank Girnus. Es gibt schon eine Idee, wie die Spende investiert werden kann. „Wir möchten uns einen neuen Mannschaftstransporter anschaffen“, sagt der Wehrführer.
Über die Beweggründe des anonymen Spenders lässt sich nur spekulieren. „Wir haben einen guten Leumund in der Bevölkerung“, versucht der Wehrführer eine Erklärung zu finden. Dafür spricht, dass es vor einigen Jahren bereits eine Spende in einer ähnlichen Höhe gegeben hatte.
Uetersen: Geheimnisvoller Wohltäter spendet der Feuerwehr 50.000 Euro
Ein Mannschaftstransporter ist aus mehreren Gründen eine sinnvolle Investition. Er wird bei Einsätzen für die Mannschaftsnachführung gebraucht. Wenn ein Teil der Feuerwehrleute mit den Einsatzfahrzeugen bereits ausgerückt ist, können später an der Wache eingetroffene Kameraden noch zum Einsatzort gebracht werden.
Über einen Mangel an Arbeit können sich die Uetersener Brandbekämpfer übrigens nicht beklagen. In 300 Fällen sind sie im vergangenen Jahr zu Einsätzen gerufen worden. 80 Kameraden und Kameradinnen engagieren sich in der aktiven Wehr.
Auf ihre Jugendwehr sind die Uetersener besonders stolz
Außerdem soll der Mannschaftstransporter für die Jugendwehr genutzt werden, etwa, wenn sie zu Zeltlagern oder Ausflügen fährt. Auf ihre Jugendwehr sind die Uetersener stolz – und sie ist notwendig, um die Einsatzstärke der aktiven Truppe zu gewährleisten. Im vergangenen Jahr traten allein fünf aus der Jugendwehr in die aktive Wehr über. „Das sind nette und fähige Kameraden“, lobt der Wehrführer. Die Jugendwehr hat derzeit 22 Mitglieder. Demnächst kann die Nachwuchsabteilung ihr 20-jähriges Bestehen feiern.
Mit „Sport, Spaß, Spannung und Feuerwehrtechnik“ umschreibt Jugendwart Eike Schütt das Programm der Jugendwehr. Die Mitglieder sind zwischen zehn und 18 Jahren alt. Die Motivation sei hoch, die Fluktuation halte sich in Grenzen, so der 35-Jährige.
Feuerwehr Uetersen: Eine so hohe Spende gab es noch nie
Begeistert ist auch Kreiswehrführer Frank Homrich von der anonymen Spende. „Ich kann mich an keine ähnliche hohe Summe erinnern“, sagt der Wedeler. 10.000 oder 20.000 Euro, solche Summen kämen schon vor. Aber an 50.000 Euro könne er sich nicht erinnern.
„Das ist eine ganz tolle Sache. Davon profitieren wir sehr“, sagt Bürgermeister Dirk Woschei, denn die Stadt ist Träger der Feuerwehr. Die Ratsversammlung hatte während ihrer jüngsten Sitzung der Annahme der Spende zugestimmt und es mit einem Dank an den anonymen Spender versehen. Die Politiker müssen sich jetzt mit dem Plan der Feuerwehr beschäftigen, einen Mannschaftstransporter anzuschaffen. Der Verwaltungschef kann sich nicht vorstellen, dass der Rat den Vorstellungen der Feuerwehr nicht folgt. Dann wird es die Aufgabe der Verwaltung sein, mit einer Ausschreibung die Anschaffung auf den Weg zu bringen.
Uetersen: Zusammenarbeit mit Politik ist „äußerst vertrauensvoll“
Girnus lobt die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Politik und Verwaltung. „Das ist äußerst vertrauensvoll“, so der 61-Jährige. Ebenfalls hatte der Rat eine weitere Neuerung bei der Uetersener Feuerwehr durchgewunken. Die Feuerwehr hat sich eine Verwaltungseinheit gegeben. „Wir haben einen sehr engagierten Kameraden, der in Schulen und Kitas Brandschutzerziehung macht“, erklärt der Wehrführer.
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Der geht allerdings auf die Altersgrenze von 67 Jahren für aktive Mitglieder der Wehr zu. Wer dieses Alter erreicht hat, wechselt automatisch in die Ehrenabteilung. Der engagierte Mann dürfte dann also keine Brandschutzerziehung mehr machen. Nun kann er in die Verwaltungseinheit wechseln und weiterhin seiner Arbeit in Schulen und Kitas nachgehen.
Uetersen: Möglichkeit für Verwaltungseinheiten durch neues Gesetz
Mit dem neuen Brandschutzgesetz des Landes aus dem vergangenen Jahr gebe es die Möglichkeit, Verwaltungseinheiten zu schaffen, erklärt der Kreiswehrführer.
Die Wehren mehrerer Kommunen hätten schon diese Möglichkeit genutzt. So hätten etwa Kassenwarte oder Kameraden, die sich um die Verpflegung der Truppe kümmern, über die Altersgrenze hinaus an die Wehren gebunden werden können.