Uetersen. 79-Jähriger startet im Ruhestand noch mal so richtig durch. Wieso der gelernte Plakatmaler international so erfolgreich ist.
Gerd Zimmermann hat den Ruhestand genutzt, um noch einmal als Künstler durchzustarten. Dabei bedient er sich der Neuen Medien, um beim größtmöglichen Publikum präsent zu sein. Weltweit sind seine Bilder etwa auf einer kuratierten Ausstellungs-Website zu sehen.
Und die „Art Show International Gallery“ hat ihn ausgezeichnet. Er kann sich jetzt mit dem „Finalist Award“ schmücken. „Ich probiere gern neue Sachen aus“, sagt der 79-Jährige.
Uetersen: Amerikaner und Chinesen lieben Zimmermanns Kunst
Zimmermann lernte das Handwerk des Künstlers von der Pike auf. Er hat als Plakatmaler und Kulissenbauer beim Kaufhauskonzern Horten in der Hamburger Innenstadt gelernt, danach als Grafiker und Zeichner bei der Altonaer Wellpappe in Tornesch gearbeitet. Nach den Wünschen der Kunden wurden ihre Kartons individuell gestaltet.
In diese Zeit fällt auch eine Fortbildung an der „Famous Artists School“ in Amsterdam. Die 1948 gegründete amerikanische Bildungseinrichtung gehört zu den internationalen Kaderschmieden für Illustratoren.
Zimmermann hat auch ein Talent zum Verkaufen
Doch Zimmermann konnte nicht nur gut gestalten, sondern er hat auch das Talent zum Verkaufen. Und so kümmerte er sich lange Zeit darum, die Produkte der Altonaer Wellpappe an den Kunden zu bringen. „Mein Weg führte vom Gestalten zum Verkauf“, erinnert er sich.
Nebenbei hat der umtriebige Mann immer seine künstlerische Leidenschaft gepflegt, wenn es der Beruf und die Familie zuließen. Mit dem Einstieg ins Rentnerleben bot sich dann die Chance, das Malen zu intensivieren. Der persönliche Weg ging also zurück vom Verkaufen zum Gestalten.
Zimmermanns Stil? Die Frage ist nicht einfach zu beantworten
Die Frage nach seinem Stil ist nicht einfach zu beantworten, denn Dank der breiten Ausbildung kann er sich vielfältig künstlerisch ausdrücken. Er arbeitet mit Acryl, Öl, Fotografien, Linolschnitten und Epoxidharz. Zudem nutzt er die digitalen Medien. Und seine künstlerischen Einflüsse sind vielfältig. Er hat vom Impressionismus beeinflusste Bilder ebenso in seinem Portfolio wie Arbeiten, die von der Pop-Art inspiriert sind.
Allerdings wird die gegenständliche Kunst bevorzugt. Abstrakte Arbeiten sind eher selten. Die Bandbreite des künstlerischen Schaffens spiegelt sich auch in der Motivwahl wider. Landschaften, Portraits, Stillleben und Natur finden sich in den Bildern wider. „Ich mag mich nicht festlegen. Es kribbelt mich immer wieder, etwas Neues zu machen“, erklärt Zimmermann.
Einzelausstellungen vor allem in Nord- und Ostdeutschland
Er hat seine Kunst in vielfältiger Weise präsentiert. Es gab Einzelausstellungen, vornehmlich in Nord- und Ostdeutschland. Und im Rahmen von Gruppenausstellungen waren seine Werke auch international zu sehen, etwa in Rom, Shanghai und auf Malta.
Mit dem Ruhestand hat sich der Künstler einer neuen Form der Präsentation zugewendet. Im weltweiten Datennetz stellt er seine Werke aus – und möchte damit auch seine Chance erhöhen, sie zu verkaufen.
Der 79-Jährige gilt als „aufstrebender Künstler“
Angefangen hat es mit der Online-Galerie „Balthasart“. Die Macher der Website wollen „aufstrebende Künstler unterstützen, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und ihre Entwicklung voranzutreiben, ohne ihre Unabhängigkeit zu verlieren.“
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Das Angebot ist aktuell vornehmlich auf europäische Künstler ausgerichtet. Das Start-Up mit französischen Wurzeln will sich langfristig als weltweite Kunst-Plattform etablieren.
Eine Jury in Los Angeles kuratiert die Ausstellungen
Einen Schritt weiter ist der vielseitige Künstler mit seiner Bewerbung bei der „Art Show International Gallery“. Das Unternehmen organisiert mehrmals im Jahr große Gemeinschaftsausstellungen an seinem Standort in Los Angeles. Dazu müssen sich die Künstler bewerben. Eine Jury kuratiert die Ausstellungen, die in Kategorien wie Stillleben, Portraits, Landschaften, abstrakte und gegenständliche Kunst unterteilt sind.
Darüber hinaus werden die kuratierten Werke auf der Website des Galerieunternehmens gezeigt. In der Kategorie „Water“ wurde eines von Zimmermanns Bilder gezeigt und kann jetzt überall auf der Welt begutachtet werden.
Uetersen: Amerikaner und Chinesen lieben Zimmermanns Kunst
Doch der erste Erfolg lässt ihn nicht ruhen. Derzeit wird an neuen Bildern gearbeitet, die bei der Art Show International Gallery eingereicht werden soll. „Ich will wieder in die Ausstellung und mit mehr Bildern auf die Website“, so Zimmermann kämpferisch.
Ganz analog sind seine Bilder im Kreis Pinneberg wieder vom 22. April bis 14. Mai zu sehen. Dann stellt Zimmermann in der Galerie Cavissamba in Haselau, Haseldorfer Chaussee 45, aus.