Elmshorn. Ein neues Fahrzeug ist erst der Anfang: An den Feuerwachen Nord und Süd sind Um- und Erweiterungsbauten geplant. das ist der Zeitplan.

Auf den ersten Blick sieht das neue Löschgruppenfahrzeug LF 20 der Freiwilligen Feuerwehr Elmshorn recht gewöhnlich aus. Doch es kann mehr als sein Vorgängermodell LF 16/12 aus dem Jahr 1995 betont Elmshorns dritter stellvertretender Bürgermeister Immo Neufeldt (CDU) bei der offiziellen Schlüsselübergabe auf der Feuerwache Süd.

Dort präsentierten die Retter der Elmshorner Wehr das neue Spezialfahrzeug, für das die beiden Gruppenführer der Löschtruppe, Matthias Hofmann und dessen Stellvertreter Sebastian Pelz, die Schlüssel in Empfang nahmen. Das neue Fahrzeug, das bereits seit Anfang Dezember im Dienst ist, löst das 27 Jahre alte Vorgängermodell ab. „Ich hoffe, dass Euch dieses Fahrzeug ebenso treue Dienste leistet wie sein Vorgänger und vor allem, dass es nicht so oft ausrücken muss“, wünscht Neufeldt den Kameraden.

Elmshorn: Neues Feuerwehrauto hat doppelt so großen Wassertank

„Wir sind glücklich über die neue Ausrüstung“, betont Patrick Gravert. Ein mehr als doppelt so großer Löschwassertank, eine höhere Pumpleistung, seine umfangreiche Beladung auch mit einem Stromerzeuger oder Atemschutzgeräten im Mannschaftsraum, machen das ergonomische Feuerwehrfahrzeug zu etwas besonderem, so der stellvertretende Wehrführer.

Locker zieht er eine mobile Wand mit Ausrüstungsgegenständen hervor. Diese sind in allen Fahrzeugen möglichst ähnlich angeordnet, damit sich die Feuerwehrleute in jedem Fahrzeug schnell zurechtfinden. Besonders wichtig ist dies bei den Löschgruppenfahrzeugen, die im Schnitt etwa bei jedem zweiten Einsatz mit ausrücken. Somit sei die Feuerwehr der Stadt Elmshorn für künftige Schadensereignisse im Gemeindegebiet bestens gerüstet und auf dem neuesten Stand der Technik.

Elmshorn: Stadt zahlt 430.000 Euro für das Löschgruppenfahrzeug

Ein Großteil der 130 aktiven Kameraden und Kameradinnen ist bereits mit dem Fahrzeug vertraut, der Rest wird nach und nach geschult. 430.000 Euro hat die Stadt Elmshorn für den verbesserten Brandschutz investiert, sagt Feuerwehrchefin Britta Stender.

Der stellvertretende Bürgermeister Immo Neufeldt (v. l.) überreicht die Fahrzeugschlüssel offiziell an Gruppenführer Matthias Hofmann und dessen Stellvertreter Sebastian Pelz.
Der stellvertretende Bürgermeister Immo Neufeldt (v. l.) überreicht die Fahrzeugschlüssel offiziell an Gruppenführer Matthias Hofmann und dessen Stellvertreter Sebastian Pelz. © Stadt Elmshorn | Stadt Elmshorn/Hinz

Damit führt die Stadt Elmshorn die Modernisierung ihres Feuerwehr-Fahrzeugparks konsequent fort. In der Regel werden Elmshorns Feuerwehrfahrzeuge jeweils nach etwa 22 Jahren neu ausgeschrieben. Dabei erfolgen die Ersatzbeschaffungen nach und nach.

Zuletzt hatten die freiwilligen Einsatzkräfte zwei neue Drehleitern von der Stadt erhalten, die das 25 Jahre alte Vorgängermodell ablösten. In den nächsten Jahren sollen noch ein Löschgruppenfahrzeug 10 sowie Kommandowagen, Mannschaftstransportwagen und ein Einsatzleitwagen angeschafft werden.

Alle alten, ausrangierten Fahrzeuge der Stadt werden auf dem virtuellen Auktionshaus von Bund, Ländern und Gemeinden angeboten. Interessierte finden es im Internet unter der Adresse www.zoll-auktion.de.

Darüber hinaus sollen und müssen in den nächsten Jahren Um- und Erweiterungsbauten an der Feuerwache Süd an der Hamburger Straße sowie an der Feuerwache Nord an der Peterstraße erfolgen. Denn Elmshorn wächst, die Aufgaben für die Feuerwehr wachsen mit. „In diesem Jahr rückten wir bisher zu 580 Einsätzen aus. Die 600. Marke knacken wir bis zum Ende des Jahres garantiert auch“, ist sich Gravert sicher.

Elmshorn: Feuerwachen entsprechen nicht den gesetzlichen Vorgaben

Doch die beiden Feuerwachen entsprechen nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben der Versicherungen und der Unfallkasse. Die Wache Nord an der Peterstraße ist im Jahr 1985 umgebaut worden. Und auch die 2004 in Dienst gestellte Wache Süd erfüllt schon lange nicht mehr alle Aufgaben. Es fehlen vor allem Stellplätze für Löschfahrzeuge und Autos sowie Lagerflächen. Die Werkstattflächen sind unzureichend, für die Ausbildung des Zuwachs sind ebenfalls zu wenig Räume vorhanden.

Es fehlen darüber hinaus Duschen für die Feuerwehrleute sowie Waschmöglichkeiten, sodass saubere und kontaminierte Kleidungsstücke nicht vorschriftsmäßig getrennt werden können. Die Stadt sucht schon lange nach Lösungen – ein passendes Grundstück, das alle Vorgaben erfüllt, gibt es jedoch nicht.

Elmshorn: Ausbau der Feuerwachen wird 18 Millionen Euro kosten

Ein Gutachten des Büro Butzlaff Tewes Architekten + Ingenieure aus Brande-Hörnerkirchen hat allerdings ergeben, dass der Ausbau der bestehenden Feuerwachen möglich ist, um die Vorgaben zu erfüllen. Geschätzte Gesamtkosten: 18 Millionen Euro (Stand 2020/2021).

Die Planer befürworten den Aus- und Umbau der Wache Süd zu einer großen zentralen Hauptfeuerwache. Der bestehende Komplex soll durch den Neubau einer zweigeschossigen Fahrzeughalle, einer Werkstatt sowie durch einen dreigeschossigen Ausbildungs- und Verwaltungstrakt inklusive Keller erweitert werden. Parkplätze für die Einsatzkräfte sollen zwischen Hamburger Straße und der Kita Hulahoop entstehen.

Elmshorn: 2025 sollen die Arbeiten an der Feuerwache Süd beginnen

Auch die Gerätewarte sollen künftig nicht mehr an der Peterstraße, sondern an der Wache Süd stationiert werden. An der Wache Nord müssen Teile abgerissen und neugebaut werden. Im Jahr 2025 soll mit der Erweiterung an der Hamburger Straße begonnen werden. Die Fertigstellung ist für 2028 geplant. Dann kann erst an der Peterstraße die Sanierung der Wache Nord erfolgen.