Rellingen. Neue 6000 Quadratmeter große Anlage ist für Freizeitradler und Spitzensportler konzipiert – und soll schon bald fertig sein.

Lange wurde geplant – nun haben die Bauarbeiten für die Roll- und Radsportanlage in Rellingen begonnen. Zum ersten Spatenstich für den sogenannten Dirt Park trafen sich die Verantwortlichen jetzt hinter dem Parkplatz Hempbergstraße an der Caspar-Voght-Schule. Dirt Park ist die neudeutsche Bezeichnung für ein Sportgelände, das von Mountainbikern und BMX-Fahrern genutzt wird.

Rellingen: Startschuss für neue Heimat der BMX-Fahrer

Das Besondere an dem Projekt: Bei der Planung der Anlage wurden Vorschläge des Kinder- und Jugendbeirates (KJB) berücksichtigt. Mitte Januar soll die Roll- und Radsportanlage fertig sein.

„Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Jacob 2019 das erste Mal bei mir im Büro saß und mir erklärt hat, was ein Dirt Park ist“, sagt Bürgermeister Marc Trampe. Damals hatte der Kinder- und Jugendrat den Wunsch nach mehr Treffpunkten für Jugendliche geäußert. Nachdem es Diskussionen gegeben hatte, weil BMX-fahrende Jugendliche öffentliche Gegenstände beschädigt hatten, kam die Idee einer Radsportanlage auf.

„Gerade weil es bei uns im Beirat Leute gibt, die selbst BMX fahren, haben wir uns einen Ort gewünscht, an dem man den Sport betreiben kann, ohne Angst zu haben, etwas kaputt zu machen“,erklärt Jacob Stocker, Vorsitzender des KJB. „Wir freuen uns, dass unsere Wünsche ernst genommen wurden. Wir hatten das Gefühl, dass die Politik es befürwortet, wenn Jugendliche an der Politik beteiligt werden.“

Was der neue Dirt Park in Rellingen alles bietet

Aus der ersten kleinen Idee, mit etwas Erde ein paar Hügel als Rampen zusammenzuschaufeln, entwickelte sich schnell die Planung eines viel größeren Projektes. In Süddeutschland seien Dirt Parks schon häufiger gebaut worden, aber in Norddeutschland sei dieses Projekt in Rellingen mit seiner Größe wohl einzigartig, vermutet Marc Trampe. Die neue, rund 6000 Quadratmeter große Anlage ist für Freizeitradler und sogar Spitzensportler konzipiert.

Sie soll über einen multifunktionalen „Asphalt-Pumptrack mit Skill-Area“, Balken, Rampen, Halfpipe und einem „Dirt-Pumptrack“ mit Erdhügeln, Wellen und Sprungrampen verfügen. Pumptracks sind Geländestrecken mit verschiedenen Oberflächenmaterialien. Einsteiger und kleinere Kinder können im Kids-Pumptrack üben. Neben Radsport können dort mehr als 15 weitere Sportarten auf Rädern praktiziert werden – das Alter der Sportler spielt dabei keine Rolle, auch Senioren sind willkommen!

Rellingen: Neuer Treffpunkt für Jugendliche im Ort

Wichtig bei der Planung war außerdem, dass genügend Versickerungsmöglichkeiten geschaffen werden – ganze 23 sind es am Ende geworden. „Versiegelte Flächen werden meist ungern von den Bewohnern gesehen. Manche befürchten, dass zu viel Natur bebaut wird und Regenwasser nicht vernünftig versickern kann“, sagt Trampe. „Daher war es wichtig, dass Wasser auch direkt auf der Fläche des Parks abfließt und nicht woanders eingespült wird.“

Land und Bund unterstützen das Projekt mit 525.000 Euro, das sind 65 Prozent der Gesamtkosten. Der Rest sei für die Gemeinde tragbar, erklärt Martin Claussen, stellvertretender Vorsitzender des Ausschuss für Kinder, Jugend und Sport.

„Mit dem Dirt Park wird nicht nur ein Sportangebot geschaffen, sondern auch ein Treffpunkt für die Jugendlichen im Ort“, sagt Rellingens Jugendpfleger Daniel Mietz. Neben der Roll- und Radsportanlage befinden sich auch ein Skatepark und das Ortsjugendzentrum Oase an der Caspar-Voght-Schule in der Gemeinde Rellingen.