Kreis Pinneberg. Arbeitskampf betrifft alle Linien der Kreisverkehrsgesellschaft im Kreis Pinneberg. Was Busfahrer und Gewerkschaft fordern.
Wer auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, braucht in der kommenden Woche stake Nerven. Die Busfahrer der Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg (KViP) streiken. Von Montag, 10. Oktober, bis Freitag, 14. Oktober, werden im gesamten Bedienungsgebiet keine Busse verkehren. Betroffen sind alle Buslinien der KViP.
Kreis Pinneberg: Busfahrer der KViP streiken für mehr Lohn
„Unsere Teams sind unterwegs und statten jeden Haltestellenmast mit entsprechenden Informationen aus“, sagt Martin Beckmann von der betriebliche Verwaltung bei der KViP. Das gesamte Fahrpersonal werde in den Streik einbezogen, die Verwaltung arbeite uneingeschränkt weiter. Aber: „Die HVV-Kundenstelle ist ebenfalls nicht besetzt.“
Hintergrund des Streiks sind bislang ergebnislose Lohntarifverhandlungen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) für das private Omnibusgewerbe in Schleswig-Holstein. Verdi fordert eine Erhöhung von 1,95 Euro pro Stunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten, weitere 1,95 Euro mehr für Werkstattmitarbeiter sowie die Übernahme des Jahresbeitrages der Solidarkasse (GUV/FAKULTA) der Arbeitnehmer. Bei der KViP sind rund 160 Mitarbeiter aus zehn Nationen beschäftigt.
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Kreis Pinneberg: Gewerkschaft Verdi fordert Tarifbindung
Mit ihren 60 Omnibussen an den Standorten in Uetersen und Elmshorn nimmt die KViP im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) im Westen der Metropolregion eine wichtige Rolle ein. Sie erbringt einen Großteil der ÖPNV Leistung im Kreis Pinneberg, in Elmshorn sowie im westlichen Hamburger Stadtgebiet. Die KViP befördert etwa 4,6 Millionen Fahrgäste pro Jahr auf mehr als 20 Buslinien. Das Einzugsgebiet erstreckt sich von Wedel über Uetersen/Tornesch bis Elmshorn und von der Haseldorfer Marsch über Pinneberg, Barmstedt bis hin nach Norderstedt.
Das kommunale Verkehrsunternehmen war auf Betreiben der Gesellschafter am 1. Januar 2008 aus dem Haustarifvertrag ausgestiegen und in das Tarifwerk des privaten Omnibusgewerbes überführt worden. Verdi fordert die Tarifbindung der KViP in den kommunalen Tarif für Nahverkehrsbetriebe Schleswig-Holstein. Der gilt laut der Gewerkschaft bereits für alle Beschäftigten der kommunalen Verkehrsunternehmen in Flensburg, Kiel, Neumünster und Lübeck.