Elmshorn. Nach Pinneberg und Wedel bewirbt sich nun auch die Krückaustadt. Was Elmshorn anders macht, als die übrigen Kommunen.
Der Kreis Pinneberg ist Gründerland. Und damit das so bleibt, beabsichtigt der Kreis, gemeinsam mit einer seiner kreisangehörigen Städte oder Gemeinden und seiner Wirtschaftsfördergesellschaft (WEP) ein Gründungs- und Technologiezentrum (GTZ) ins Leben zu rufen. Der Kreis Pinneberg ist neben Segeberg der einzige Kreis in Schleswig-Holstein, dem eine solche Einrichtung noch fehlt. Wo das geschaffen wird und welche Kommune das Startgeld für den Bau und die Ausstellung in Höhe von fünf Millionen Euro erhält, ist offen.
Elmshorn legt Konzept als Standort für Gründerzentrum vor
Nachdem Pinneberg und Wedel ihr Interesse an der modernen Entwicklungsschmiede bereits bekundeten, hat jetzt Elmshorn eine Grobkonzeption für ein Technologie- und Gründungscampus (TGC) entwickelt und für das sogenannte Interessenbekundungsverfahren aufbereitet. Das kommt spät, aber das aus guten Grund. „Wir denken, unsere Konzeption ist einzigartig. Wir haben uns zurückgehalten, um zu schauen, was die anderen Standorte im Kreis wollen“, begründet Elmshorns Bürgermeister Volker Hatje.
Zwar gebe es ein Startkapital in Höhe von fünf Millionen Euro, das sei „aber ein Tropfen auf heißen Stein“, meint Wirtschaftsförderin Angelika von Bargen. Denn Evaluierungen zeigten, dass viele Gründungs- und Technologiezentren die ersten 20 Jahre im defizitären Bereich arbeiteten. Somit sei zu rechnen, dass auch die Krückaustadt als Standortkommune einen hohen Anteil einbringen müsste, „was langfristig eine erhebliche finanzielle Belastung für Elmshorn darstelle, die wir vermeiden wollen,“ so Hatje.
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Gründerzentrum: Was Elmshorns Bewerbungen von anderen unterscheidet
Elmshorn bietet in seiner Einsendung daher einen Investor an, der in einem attraktiven Gewerbegebiet das Zentrum baut. Teile des Gebäudes sollen dann über die Betreibergesellschaft Gründungs- und Technologiezentrum vermietet werden. Dies Gesellschaft ist nicht die Stadt alleine. Sie besteht „zur Mehrheit aus Kreis und WEP. Diese sollen auch gerne die Mehrheit an dieser Gesellschaft halten“, betont Hatje.
Die übrigen Anteile – etwa 40 Prozent – würde die Stadt Elmshorn mit weiteren interessierten Kommunen übernehmen. Es wäre dann nicht ein Zentrum der Stadt Elmshorn, die „die Hand über allem hat, sondern ein Zentrum des Kreises für den ganzen Kreis. Das heißt, der Kreis geht auch als Mehrheitsgesellschafter in die Betreibergesellschaft rein und trägt damit auch die Mehrheit des Risikos“, erklärt der Bürgermeister.
Ab Anfang Oktober sichtet der Kreis alle Einsendungen. Eine Entscheidung wird im November erwartet.