Kreis Pinneberg. Kriminelle geben sich als angebliche Kinder in einer Notlage aus und bitten um Geld. Das rät nun die Polizei im Kreis.

Die Opfer kommen unter anderem aus Tornesch, Neuendeich und Elmshorn: Einmal mehr ist es im Kreis Pinneberg zu Betrugsdelikten über den Messengerdienst WhatsApp gekommen.

Polizei Pinneberg: Betrugsfälle über WhatsApp nehmen zu

Am Sonntag etwa erhielt eine Seniorin aus Neuendeich eine WhatsApp ihres angeblichen Sohnes, der wegen eines defekten Smartphones selbst keine Überweisung tätigen könne und daher seine Mutter um Hilfe bat. Die Rentnerin überwies daraufhin mehr als 3.900 Euro an die angegebene Bankverbindung. Als sie eine zweite Überweisung ausführen sollte, wurde die Frau misstrauisch und wandte sich über die alte Nummer an ihren echten Sohn – der Schwindel flog auf.

Am Montag erwischte es eine Frau aus Tornesch. Auch die 58-Jährige überwies 3.100 Euro auf Bitten ihres angeblichen Kindes. Auch hier brachte der anschließende Kontakt zum echten Sohn den Betrug zu Tage. In Elmshorn lag der Schaden bei mehr als 4.200 Euro. Dort hatte die falsche Tochter ihren 65-jährigen Vater gebeten, mehrere Überweisungen für einen angeblichen Urlaub zu tätigen.

Polizei Pinneberg warnt vor Betrugsmasche über WhatsApp

In allen drei Fällen hatten die Opfer die Bettelnachrichten von ihnen unbekannten Nummern erhalten. Bei allen sollte es sich um die angeblichen Kinder handeln. Die Kriminellen, die sich als Kinder ausgaben, behaupteten, eine neue Nummer zu haben und baten ihre Eltern um dringende Überweisungen.

Auffällig sei laut Polizei, dass die Betrüger ihre Opfer unter dem Vorwand der finanziellen Notlage häufig zu Sofort- oder Echtzeitüberweisungen drängen. Eine Rückbuchung ist dabei nicht mehr möglich. Deshalb mahnt die Polizei abermals, sensibel mit Nachrichten unbekannter Rufnummern umzugehen. Auskünfte über die persönliche finanzielle Situation, persönliche Daten oder Kontoverbindungen sollten niemals über WhatsApp oder SMS weitergegeben werden – ebenso wie finanzielle Forderungen. Ein persönlicher Kontakt zum echten Angehörigen könne schnell Aufklärung verschaffen.