Halstenbek/Rellingen. Bis Weihnachten wird rund um die Landesgrenze gebaut. Wann die Arbeiten an der Autobahn 23 beginnen sollen.
Die Bauarbeiten auf der A 23 nehmen langsam Fahrt auf. Ein Ortstermin mit Christian Merl von der Autobahn GmbH des Bundes an der Landesgrenze zu Hamburg, wo in dieser Woche die Verkehrssituation noch relativ entspannt wirkte. Das wird sich angesichts der langen Bauzeit bis Weihnachten und den Veränderungen in den kommenden Tagen und Wochen ändern. „Wir empfehlen allen, diesen neuralgischen Punkt – wenn es geht – zu meiden“, sagt Merl.
Autobahn 23: Erste Rückstaus aufgrund der Bauarbeiten
Am 11. Juli fiel der Startschuss für die Baumaßnahme, die die Erneuerung der Richtungsfahrbahn Heide im Abschnitt vom Autobahndreieck Nordwest bis zur Anschlussstelle Halstenbek-Krupunder umfasst. „Wir benötigen die ersten zwei Wochen, um die Verkehrsführung während der Bauzeit einzurichten“, erläutert der Sprecher der Autobahn GmbH.
Die ersten Tage war nur der stadtauswärts fließende Verkehr betroffen, der vorübergehend einspurig geführt wurde. Das führte im Autobahndreieck und teilweise auch auf der A 7 zu Rückstaus. Am Freitag begannen die Bauarbeiter damit, auf Höhe der Autobahnbrücke Hörgensweg die Mittelleitplanken abzubauen. Dort wird in Kürze die Überfahrt des aus Hamburg kommenden Verkehrs auf die Gegenfahrbahn gebaut. Der gesamte Verkehr für beide Richtungen muss für die Bauphase auf der Richtungsfahrbahn Hamburg fließen. Dafür werden in den nächsten Woche auch die Schutzwand aufgestellt und die Markierungen aufgebracht. Die Folge: Montag nach der Rush Hour ab 9 Uhr wird der Verkehr in Richtung Hamburg auf eine Fahrspur verengt.
Autobahn 23: Morgens fließt der meiste Verkehr stadteinwärts
„Wir werden den Verkehr zwischen dem 18. und dem 22. Juli rüberholen“, erläutert Merl. Ab diesem Zeitpunkt stehen dann wieder zwei Fahrspuren in Richtung Heide zur Verfügung, in Richtung Hamburg bleibt es bei einer Spur. Für vier Fahrspuren ist die Autobahn nicht breit genug. Warum nicht ein umgekehrtes Modell? „Weil wir einen Rückstau auf die A 7 unbedingt vermeiden müssen“, sagt der Sprecher der Autobahn GmbH. Dann würden zwei Autobahnen nicht mehr funktionieren – und es würde die Stadt ins Chaos stürzen.
Zwischen 7 und 9 Uhr morgens fließt der meiste Verkehr stadteinwärts, dann ist mit hoher Staugefahr zu rechnen. Stadtauswärts liegt die Verkehrsspitze zwischen 14 und 19 Uhr, auch hier wird es eng. Pendler aus dem Kreis Pinneberg mit Fahrtziel Hamburg-Zentrum wird ein Ausweichen über die Landesstraße 103 (LSE) empfohlen. Wenn möglich, kann statt der A 23 auch die A 7 genutzt werden.
Für den Rückweg gibt es im Staufall die Möglichkeit, am Stau vorbei die A 7 bis Hamburg-Schnelsen zu nutzen, dort abzufahren und in Richtung Hannover wieder aufzufahren. Dort kann dann die Verbindungsrampe der A 7 zur A 23 befahren werden, die einstreifig mit dem von der A 7 in Richtung Norden kommenden Fahrstreifen zu einer Zweistreifigkeit in Fahrtrichtung Heide zusammengefasst wird.
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Autobahn 23: Fahrbahn Richtung Heide wird von Grund auf erneuert
Im August rollen dann die Bagger an, um die Erneuerung der Richtungsfahrbahn Heide in Angriff zu nehmen. „Die Fahrbahn wird von Grund auf erneuert“, sagt Merl. Eine vergleichbare Maßnahme sei auf der A 23 zuletzt 2009 erfolgt, in den Jahren 2016 und 2017 habe nur eine oberflächliche Erneuerung des offenporigen Asphalts (OPA) stattgefunden.
Jetzt wird vom Dreieck Nordwest bis zur Landesgrenze Schleswig-Holstein die Fahrbahn auf 74,5 Zentimetern neu aufgebaut. Unten liegt eine 40 Zentimeter dicke Frostschutzschicht, gefolgt von 22 Zentimeter Asphalt, sechs Zentimeter Binder- und zwei Zentimeter Dichtschicht, obendrauf kommt 4,5 Zentimeter offenporiger Asphalt (OPA). „Wir setzten den Planfeststellungsbeschluss von 2017 um, der auch für diesen Bereich den lärmmindernden Asphalt vorsieht“, so Merl. Davon würden 5000 Anwohner profitieren.
Autobahn 23: 2023 ist die Richtungsfahrbahn Hamburg an der Reihe
Um dort OPA aufbringen zu können, muss die gesamte Entwässerung komplett neu errichtet werden, da der offenporige Asphalt im Gegensatz zum jetzt dort verlegten Splittmastixasphalt nach unten entwässert. Ab der Landesgrenze bis zur Abfahrt Halstenbek/Krupunder ist bereits offenporiger Asphalt verbaut. „Dieser Bereich ist jedoch sanierungsbedürftig, wir machen das gleich mit“, so Merl weiter. In diesem Abschnitt wird die OPA-Schicht lediglich abgefräst und neu aufgebracht, sodass kein tiefer Eingriff in die Fahrbahn nötig ist.
„Wir werden je nach Baufortschritt die Baustelle sukzessive verkürzen“, so der Sprecher der Autobahn-GmbH. Für die Bauarbeiten sei die Firma Strabag verantwortlich. Und die baut im nächsten Jahr weiter – sogar auf einem noch größeren Abschnitt. Dann ist die Richtungsfahrbahn Hamburg an der Reihe. Gebaut wird zwischen Pinneberg-Süd und der Landesgrenze zu Hamburg. Der 2016 erneuerte offenporige Asphalt hat an Lärmminderung und Griffigkeit verloren und muss daher saniert werden.
Autobahn 23: Autofahrer müssen sich auf weitere Arbeiten einstellen
Weil in diesem Fall nur der OPA abgefräst und neu aufgetragen werden muss, dürfte die Bauzeit kürzer als in diesem Jahr ausfallen. „Eine grundhafte Erneuerung der Fahrbahn ist nicht in einer Woche zu schaffen“, sagt Merl. Und er sagt weiter: „Wir wären sehr viel schneller, wenn wir nicht bei rollendem Verkehr bauen müssten.“ Das Bauvolumen für diese Maßnahme beträgt 8,3 Millionen Euro.
Autofahrer müssen sich auf der A 23 in den nächsten Jahren auf weitere Arbeiten einstellen. Weil aus Rücksicht auf den A-7-Ausbau seit Jahren keine Erneuerungsmaßnahme erfolgt ist, hat sich zwischen Elmshorn und dem Dreieck Nordwest ein Sanierungsstau angehäuft. Zudem soll laut jetziger Planung ab 2030 die A 23 bis Tornesch sechsspurig ausgebaut werden.