Barmstedt. Mit 3000 Quadratmetern Verkaufsfläche soll ein neuer Famila Markt an der Lutzhorner Landstraße entstehen. Über die Pläne.

In Barmstedt wird nach den beiden Standorten in Pinneberg sowie denen in Elmshorn, Wedel, Quickborn und Uetersen bald der siebte Famila-Markt im Kreis Pinneberg entstehen. Der Bauausschuss hat jetzt mit dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan 81 den Weg dafür freigemacht. An der Lutzhorner Landstraße soll auf einer grünen Wiese gegenüber vom Friedhof südlich des Knüppeldamms ein Verbrauchermarkt mit 3000 Quadratmetern Verkaufsfläche sowie 184 Parkplätzen errichtet werden. Es wird der mit Abstand größte Lebensmittelmarkt in Barmstedt sein.

Famila-Konzept passt perfekt nach Barmstedt

„Wir wollen unseren 91. Famila-Markt in zwei Jahren eröffnen“, kündigt Geschäftsführer Christian Lahrtz an. „Wir haben uns schon länger für den Standort Barmstedt interessiert. Das Famila-Konzept passt hier perfekt her.“ Da ein solches Angebot bislang in Barmstedt fehle, fließe so ein nennenswerter Teil der Kaufkraft zurzeit in das Umland ab. „Gemeinsames Ziel mit der Stadt Barmstedt ist es, die Kaufkraft hier zu halten und die Attraktivität Barmstedts zu steigern.“ Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung sei sehr kooperativ.

„Unser Ziel ist es, auch die Nahversorgung der Bevölkerung im Norden von Barmstedt zu verbessern“, sagt Uwe Dieckmann vom Fachbereich Bauen und Umwelt der Stadtverwaltung. So ein Angebot fehle dort zurzeit. Die anderen Märkte wie Sky, Edeka und Rewe sowie die Discounter Aldi, Lidl und Netto seien eher kleiner und überwiegend im Innenstadtbereich angesiedelt, wo die Parkmöglichkeiten eingeschränkt sind. Mit den Fachbehörden, der Landesplanung und der Bürgerbeteiligung würden nun der Bebauungs- und Flächennutzungsplan ausgearbeitet, sodass das Projekt in etwa einem Jahr Baureife erhalten könnte, ist Dieckmann überzeugt. „Ich sehe eigentlich keine großen Probleme.“

Famila will zwölf Millionen Euro in der Stadt investieren

Das 12.726 Quadratmeter große Grundstück am Knüppeldamm habe sich das Unternehmen mit Sitz in Kiel bereits gesichert, erklärt der Famila-Chef. „Wir werden hier zwölf Millionen Euro in das Projekt investieren.“ Etwa 60 Arbeitsplätze werden entstehen. „Mit 7300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zu 80 Prozent sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, gehören wir zu den größten Arbeitgebern in Schleswig-Holstein“, sagt Lahrtz. 480 Auszubildende machten in dem Betrieb zurzeit ihre Lehre.

1974 habe Famila im ostholsteinischen Eutin seinen ersten Supermarkt eröffnet. Inzwischen betreibe Famila in ganz Norddeutschland 89 Verbrauchermärkte. Auch die Ketten Markant und Nah&Frisch gehörten wie Famila zur Bartels-Langness-Gruppe. Wobei Geschäftsführer Lahrtz keine Angaben zum Jahresumsatz machen möchte. Das reine Unternehmen in Familienhand werfe aber Gewinne ab, sodass sich auch die Stadt Barmstedt über Steuereinnahmen freuen werde. „Wir zahlen die Gewerbesteuer direkt an die jeweiligen Standortkommunen.“ Famila werde auch die örtlichen Vereine und sozialen Einrichtungen unterstützen, verspricht er.

Sortiment mit 40.000 Artikeln

Die Barmstedter Kunden könnten sich auf ein Vollsortiment an Lebensmitteln mit 40.000 Artikeln einstellen. Dazu gehörten eine eigene frische Abteilung für Wurst, Käse und Fleisch sowie ein Bäcker. Es würden zahlreiche Bioprodukte angeboten, da Famila sich dem Demeter-Verband angeschlossen habe, erklärt Unternehmensentwickler Boris Göttsche. Zudem werde viel Wert auf Regionalität und Qualität gelegt, betont Lahrtz. 600 Weine, 100 vegane Produkte und 1000 Artikel zu Discountpreisen gehörten zum Sortiment.

Der neue Markt werde zudem mit einem Gründach und einer Solarstromanlage umweltfreundlich errichtet. Ladesäulen für Elektrofahrzeuge sowie LED-Beleuchtung und Wärmerückgewinnung der Kühlanlagen trügen ebenfalls zum nachhaltigen Betriebskonzept bei. Auch für die Nachfolge des Edeka-Marktes an der August-Christen-Straße sorgt das Kieler Unternehmen. So werde dort künftig ein „Nah&Frisch“-Markt von einem selbstständigen Einzelhändler betrieben, der mit 700 Quadratmetern eine kleinere Verkaufsfläche als der geplante Famila-Markt haben wird, kündigt Göttsche an. Der Umbau des Marktes mitten in der Stadt soll so schnell wie möglich abgeschlossen sein.