Pinneberg. Weil der städtebauliche Vertrag Schlupflöcher ließ, wird es eng auf dem Gelände. So reagiert die Politik.
Das Fachgespräch fand hinter verschlossenen Türen statt, das Ergebnis war um so ernüchternder: Vor einigen Tagen hatten die Mitglieder des Stadtentwicklungs-Ausschusses einen Experten für Baurecht um seine Einschätzung gebeten, was den städtebaulichen Vertrag zum Ilo-Gelände betrifft. Dort sollten ja, so lange das Projekt in den Händen der Firma Matrix war, 360 Wohnungen gebaut werden.
Ilo-Park: Zahl der geplanten Wohnungen noch mal erhöht
Wie berichtet, hatte Matrix das Gelände aber weiterverkauft an die Firmen Aug. Prien und Rockstone Real Estate, die dort nun mehr Wohnungen bauen wollen. Inzwischen steht fest, dass es mehr als 500 werden sollen. Also werden die Anfang Februar bereits genehmigten 439 Wohneinheiten noch mal weit übertroffen. Das bestätigt Gerhard Thomssen (SPD), stellvertretender Vorsitzender des Stadtentwicklungs-Ausschusses.
Damit müssen die Politiker eine dicke Kröte schlucken, „das hat die Politik teilweise verpennt. Wir haben uns alle furchtbar darüber geärgert“, so Thomssen. Das Positive: Wenigstens wachse damit auch die Anzahl an Sozialwohnungen, die dort neu gebaut werden.
Die Verwaltung hatte den städtebaulichen Vertrag mit Soll- und Zielvorstellungen abgeschlossen, in dem aber lediglich eine Grundflächenzahl als Richtwert festgeschrieben ist. Aber sind Politiker zugleich Juristen? Wohl kaum. Deshalb hatten sie sich in dieser Frage fachlichen Beistand besorgt. Sie möchten dadurch nämlich unbedingt verhindern, dass so etwas noch einmal passiert.
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Ilo-Park: Reicht die Infrastruktur für alle neuen Bewohner?
Da nun mehr kleine Wohnungen entstehen, hoffen sie, dass die Neuen die Infrastruktur nicht stärker belasten werden, denn Familien, die Kitas und Schulen brauchen, ziehen in größere Wohnungen. Die Nähe zum Bahnhof könnte zudem einige der künftigen Bewohner zum Verzicht auf ein eigenes Auto veranlassen. Dann würde auch der Verkehr, der in der Osterholder Allee wegen der nahen Schulen vielen bereits seit Jahren ein Dorn im Auge ist, nicht groß anwachsen. Das sind allerdings Wunschvorstellungen. Die Realität wird es erweisen.
Das Parkhaus vis-à-vis zum Bahnhof ist schon gebaut. Darüber hinaus sollen auch Büro- und Geschäftshäuser entstehen. Zu dem größten soll der denkmalgeschützte Pavillon das Entree bilden.