Pinneberg. Das „Bananenbunker“ genannte Einkaufszentrum in Pinneberg hat einen neuen Eigentümer. Was seine Pläne sind.
Von einem „abgetreppten, architektonisch reizvollen Bauwerk“ ist die Rede, das auf „Pinnebergs größter Hochbaustelle“ entsteht: ein viergeschossiges Geschäftszentrum für 20 Millionen Mark. Es ist Oktober 1980, da die damalige „Pinneberger Zeitung“ derart schwärmerisch dem entgegenblickt, was an der Ecke Damm/Friedrich-Ebert-Straße emporwächst. Zwar ist der Architekt Maximilian Betzler bei der Eröffnung gut 13 Monate später wenig begeistert, dass seinem Werk wegen der gelben Fassadenelemente von Anbeginn der Spitzname „Bananenbunker“ anhaftet. Aber die Pinneberger kommen zu Tausenden. Ein Einkaufszentrum! So etwas hat es in der Stadt bis dato nicht gegeben.
39 Jahre später – die Fassaden sind längst blau – blättert der Lack ein bisschen. Aber nun soll das PiZ, wie es bis heute unverändert heißt, eine Frischzellenkur bekommen. „Bis zum Sommer wird etwas passieren“, sagt Daniel Benoit, Geschäftsführer der GON Verwaltungsgesellschaft für Grundbesitz in Hamburg, seit einigen Monaten der neue Verwalter des Hauses.
Hintergrund dieser Entwicklung ist ein Eigentümerwechsel. Der Mercedes-Benz-Händler Helmut Burmester hat die Immobilie zum Ende des vergangenen Jahres veräußert. Käufer ist ein sogenanntes Family Office aus Hamburg, also eine Gesellschaft, deren Zweck es ist, privates Großvermögen zu verwalten. „Die neuen Eigentümer möchten öffentlich nicht in Erscheinung treten“, sagt Benoit, dessen Firma im Schanzenviertel sitzt; vor Ort bleibe der langjährige Verwalter Walter Steiger, der jetzt für ihn arbeite, Ansprechpartner.
Auch neues Logo und neuer Name sind im Gespräch
Benoits Worten zufolge arbeitet eine professionelle Agentur gerade an einem Konzept fürs PiZ, das noch in diesem Monat den Eigentümern vorgestellt werden soll. „Technisch funktioniert das Haus“, sagt der Immobilienexperte, „die Frage ist, wie man es schöner machen kann.“ Dabei wird es darum gehen, wie sich die öffentlichen Flächen zwischen den Ladengeschäften im Erdgeschoss und im ersten Stock heller, moderner und einladender gestalten lassen; wie außen der Farbanstrich der Zukunft aussieht; und ob das PiZ ein neues Logo, ja womöglich sogar einen neuen Namen brauchen könnte.
Eine ganz zentrale Rolle kommt einer künftigen Nutzung der großen, zum Lindenplatz hin gelegenen Ladenfläche zu, die seit dem Auszug des Spielzeuggeschäfts Körner Weihnachten 2017 leer steht. „Der neue Eigentümer wünscht sich dort Gastronomie“, sagt Daniel Benoit, es gebe sogar schon Interessenten für die Fläche. Dann malt er das Bild von einer großen Fensterfront, die des Sommers vollständig geöffnet werden kann, um Restaurant und Lindenplatz eins werden zu lassen. Im Idealfall – aber darauf haben die PiZ-Macher keinen Einfluss – zöge auch in den leer stehenden Gerry-Weber-Laden vis-à-vis ein Gastronom ein. Das, so Benoit, könnte neues Leben in diese Ecke bringen. In eine Ecke, die ab 19 Uhr menschenleer ist. In eine Ecke, über die der Architekt Maximilian Betzler in seiner Eröffnungsrede Ende November 1981 gesagt hat – und er meinte seinen „Bananenbunker“: „Damit wird gezeigt: Hier beginnt die Innenstadt!“
Budni geht – ein herber Schlag für die Stadt
Diese Innenstadt schwächelt zurzeit ein bisschen. Der augenblicklich größte Schlag dürfte der Auszug der Drogeriemarkt-Filiale Budnikowsky im kommenden Monat sein. Am Sonnabend, 7. März, wird das Geschäft am Fahltskamp zum letzten Mal geöffnet sein. Bereits jetzt schließt die Filiale abends früher. Auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es einen neuen Leerstand, seit zum Jahresende 2019 die Confiserie Arko den Laden ihres Franchisenehmers in Pinneberg geschlossen hat.
Auf einer Geschäftsfläche einige Schritte weiter stadtauswärts, die für kurze Zeit an die Dessous-Kette Hunkemöller vermietet war, tut sich jetzt hingegen etwas. Die Schaufensterscheiben sind mit Packpapier verklebt, dahinter wird offenbar gearbeitet, handschriftliche Plakate verheißen schon mal 20 Prozent Eröffnungsrabatt vom 19. Februar an. Und ein Schriftzug mit rot-gelbem Firmenlogo über der Tür – „KD Textilien“ – verrät immerhin, dass an diesem Ort bald wieder mit Bekleidung gehandelt wird.