Wedel. Petra Kärgel: „Ätzende und krebserregende Stoffe dürfen nicht länger als Partikelregen in das Wohngebiet emittiert werden!“

Sie habe lange mit sich gerungen, aber genug sei genug: Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Wedeler Grünen, Petra Kärgel, beantragt beim kommenden Landesparteitag das sofortige Abstellen von Partikelausstößen und die Abschaltung des Wedeler Kohlekraftwerks. „Ätzende und krebserregende Stoffe dürfen nicht länger als Partikelregen in das Wohngebiet emittiert werden!“, heißt es in der Begründung. Zumal „Klimaschutz, Umweltschutz und Gesundheitsschutz“ die Säulen grüner Politik seien.

Wenn sich die Landespartei am 27. und 28. Oktober auch mit dem grünen Umweltminister Jan Philipp Albrecht in Büsum trifft, sollen die Abgeordneten deshalb beschließen, dass die Landesregierung Schleswig-Holsteins beim neuen Eigentümer des Kraftwerks, der Hansestadt Hamburg, mehrere Maßnahmen verlangt: „Die Landesregierung muss von der neuen Betreiberin ,Hamburg Wärme GmbH‘ einfordern, das uralte Steinkohlekraftwerk Wedel nach dem Stand der Technik zu betreiben.“

Laut Antrag, den mehrere lokale Unterstützer unterzeichnet haben, sollen die Partikelausstöße aus dem Heizkraftwerk Wedel sofort abgestellt werden. Die reine Kohleverstromung dort müsse beendet werden. Zudem müssten Entscheidungen und Messgutachten zum Kraftwerk der Öffentlichkeit transparent und zeitnah bereitzustellen sei.

Ein aktuelles Gutachten, das die zuständige Aufsichtsbehörde (LLUR) im Juli in Auftrag gegeben hat, bestätigt, dass gesammelte Partikelproben aus dem Wohngebiet unter anderem Aluminiumsulfat (ätzend) und hohe Anteile von Nickel (Krebsverdacht) enthalten. „Schadstoffe also, die absolut nichts in der Umwelt und in Wohngebieten zu suchen haben“, schreibt Kärgel. Und schließt mit der Forderung: „Es darf keine Partikelemissionen geben. Ist dies nicht zu erreichen, muss das Kraftwerk abgeschaltet werden.“