Lutzhorn/Bokel. K 2 wird zwischen Lutzhorn und Bokel bis Ende 2022 in drei Abschnitten saniert. Ein Amphibienweg ist schon fertig.
Kröten und Amphibien kommen jetzt heil und gesund unter der Straße hindurch. Autofahrer aber, die nach Lutzhorn fahren wollen, müssen in den nächsten drei Jahren erhebliche Umwege in Kauf nehmen. Der Kreis saniert die Kreisstraße 2 vom Kreisel Barmstedt/Lutzhorner Landstraße bis zur Ortsdurchfahrt Bokel in drei Bauabschnitten, die jeweils komplett gesperrt sein werden. 8,2 Millionen Euro kostet bis Ende 2022 in die Komplettsanierung von Fahrbahn, Brücken, Fuß- und Radwegen auf dieser nur anderthalb Kilometer langen Strecke.
„Für uns ist das recht entspannt“, sagt Bokels Bürgermeister Wolfgang Münster. „Wir können ja auch über Hörnerkirchen und die L 114 nach Barmstedt fahren.“ Nur einzelne Bewohner zum Beispiel am Bokeler See müssten größere Umwege in Kauf nehmen. „Wir freuen uns dann über die schöne, neue Straße und dass wir schneller nach Barmstedt kommen.“ Etwas anders sieht es Amtskollege Hans-Jürgen Kublun aus Lutzhorn. „Wir können mit dem Verkehr leben“, sagt Kublun. Aber sei das Verkehrsaufkommen unterschätzt worden.
Lutzhorner Bürgermeister fordert Polizeikontrollen
So kämen seiner Einschätzung nach etwa drei Viertel des Verkehrs, der nach Lutzhorn drängt, aus Richtung Kaltenkirchen über Heidmoor und Weddelbrook, um direkt von der A 7 zur A 23 zu gelangen. Und so würden sich diese Querverkehre zum Teil Schleichwege durch den Ort suchen und sogar widerrechtlich den schmalen Wirtschaftsweg von der Bramstedter Landstraße an den Sandhügeln und dem Motorsportgelände vorbei Richtung Bokeler See nutzen. „Das dürfen sie eigentlich nicht, weil dieser Wirtschaftsweg als Einbahnstraße von Bokel Richtung Heidmoor ausgewiesen ist“, klagt Kublun „Das sollte von der Polizei strenger kontrolliert werden. Denn jeder sucht sich den kürzesten Weg.“ Die Gemeinde habe bereits jetzt schon an einigen Stellen Straßenschäden zu beklagen.
Aus Sicht von Silke Dräger vom Fachdienst Straßenbau und Verkehr ist die Kontrolle dieser Schleichwege wohl nur schwer zu bewerkstelligen. Dafür könne sie den betroffenen Gemeinden versprechen, dass der Straßenausbau zügig und möglichst fristgemäß erledigt werde. Wie jetzt auch die erste Baumaßnahme, die seit Anfang August zur Sperrung der K 2 an der Störbek führte. Hier musste der Durchlass dieses Bachs erneuert und vergrößert werden, stellte Bauingenieur Dirk Gruber fest. Der alte Bachdurchlauf unter der K 2 sei vollkommen marode gewesen und nicht mehr für mögliche Hochwassermengen ausgelegt gewesen. Mit einer Größe von 2,13 mal 1,35 Metern sei nun ein neuer, 30 Meter langer Tunnel gebaut worden, durch den das Wasser mit bis zu 1300 Litern pro Sekunde abfließen könnte. Zuvor seien es nur 900 Liter gewesen. „Damit sind wir jetzt auf Hochwasserkatastrophen vorbereitet, wie sie nur alle 50 Jahre vorkommen“, sagt der Ingenieur. Die normale Fließgeschwindigkeit der kleinen Störbek betrage nur 60 Liter je Sekunde.
Hans-Peter Kröger vom Wasser- und Bodenverband Hörnerau sieht dies allerdings etwas kritischer. „So kommt jetzt zu viel Wasser auf einmal auf die andere Seite“, klagt er, was die Felder in Osterhorn und Hörnerkirchen bei Starkregen vermehrt unter Wasser setzen könnte.
Gleichwohl brachte Kröger Lutzhorns Bürgermeister Kublun ein schönes, neues Schild mit der Aufschrift Störbek zur Fertigstellung der Otterberme mit, die nun mit einem schmalen Steinufer unter der Brücke neben dem Bach allen möglichen Amphibien und Kleintieren eine sichere Unterquerung der K 2 ermöglicht.
Jens Petersen (FDP), Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Kreises, freut sich darüber, dass dieser erste kleine Bauabschnitt fristgerecht fertiggestellt werden konnte. Jetzt sollte zügig mit dem Radwege- und Straßenbau begonnen werden. Was Fachdienstleiterin Dräger bestätigt. Gleich in der ersten Oktoberwoche gehe es zunächst mit der Bankette für den Radweg los, dann ab Frühjahr 2020 mit den Straßenasphaltarbeiten. Die K2 bleibe dann vom Kreisel bis zur Straße Im Dorfe in Lutzhorn bis Juni 2020 gesperrt. Danach folgen die nächsten Bauabschnitte von der Ortsdurchfahrt in Bokel bis zur Einmündung „Zur Heide“, was wiederum etwa ein Jahr andauern werde. Und von August 2021 bis Ende 2022 soll dann das fehlende Zwischenstück an der K2 saniert werden.