Wedel. Wartelisten in Wedel sind voll. Es fehlen allein 100 Krippenplätze in der Rolandstadt. Firma Semmelhaack bietet Lösung an.
Die Wartelisten für Kitaplätze in Wedel sind voll. Die Stadtverwaltung geht derzeit davon aus, dass weitere 100 Krippenplätze und 40 Elementarplätze benötigt werden. Es klafft also ein beträchtliches Betreuungsloch. Zwar arbeitet die Wedeler Verwaltung „seit geraumer Zeit an Lösungen für die angespannte Betreuungslage“, doch bislang war eine Abhilfe nicht in Sicht. Vielmehr stocken Projekte wie der seit Jahren geplante Kita-Anbau der katholischen Kirchengemeinde St. Marien. Dabei würden auf dem Areal an der Feldstraße etwa
30 Krippen- und 20 Elementarplätze geschaffen. „In Wedel hat der Mangel an Kita-Betreuungsplätzen dramatische Züge angenommen“, kritisiert Petra Kärgel von den Grünen, die sich mit ihrer Fraktion zuletzt für einen Kita-Aktionsplan stark gemacht hatte.
In dieser „Notlage“ meldet sich das Elmshorner Wohnungsunternehmen Semmelhaack und bietet Hilfe sowie eine konkrete Lösung an. Wie Unternehmenssprecher Hartmut Thede bestätigt, ist das Unternehmen in dieser Angelegenheit im Gespräch mit der Stadt- sowie der Kreisverwaltung. „Wir würden Wedel in der Tat helfen“, sagt Thede auf Abendblatt-Anfrage. Die Idee: Semmelhaack baut für die Stadt – und zwar am Rande des geplanten Neubaugebietes Wedel Nord. Das Elmshorner Unternehmen hat in dem Gebiet zahlreiche Grundstücke erworben und möchte, wie berichtet, dort Wohnungen im großen Stil realisieren. Bis dafür aber das nötige Baurecht vorliegt, könnten allerdings noch Jahre vergehen. Wedels Bauamtschefin Gisela Sinz ging davon aus, dass erst in 2021 die nötige Rechtsgrundlage geschaffen sein könnte.
Ein Grundstückstausch mit der Stadt würde möglich machen, dass eine Kita für etwa 120 Kinder vorab und im beschleunigten Verfahren gebaut werden könnte. Auf einem Grundstück, das sich an die heutige Siedlungsbebauung an der Straße Steinberg und der neuen Erschließungsstraße anschließen würde, soll die rund 1100 Quadratmeter große Kita für 120 Kinder entstehen.
Thede schätzt, dass das Bauunternehmen in etwa einem Jahr die Kita erstellen könnte. Ein langwieriges Bauverfahren samt öffentlicher Ausschreibungen entfiele für die Stadt. Ursprünglich sollte eine Kita neben dem geplanten Seniorenzentrum entstehen – eine von Semmelhaack bis heute präferierte Lösung aufgrund der zahlreichen Synergieeffekte. Allein der Bedarf macht nun wohl anderes nötig.
Laut Stadtverwaltung bietet Wedel derzeit insgesamt rund 1250 Betreuungsplätze für Kinder (Krippenplätze, Elementarplätze und Tagesmutterbetreuungsplätze) in verschiedenen Einrichtungen unterschiedlicher Träger und bei Einzelpersonen an.