Pinneberg. Die Politik stoppt das Projekt des Hotel Investors in der Parkstadt Eggerstedt. Prantner kann die Entscheidung nicht nachvollziehen.
Es hätte ein einzigartiges Projekt werden können: Die Pinneberger Parkstadt Eggerstedt als Mehrgenerationen-Campus, kombiniert mit Gewerbeansiedlung – mit Recht war die Stadt stolz darauf. Im nichtöffentlichen Teil der städtischen Ratsversammlung haben nun am Donnerstag SPD, Grüne und Unabhängige und Bürgernahe mit ihrem Votum einen Schlussstrich darunter gezogen. Ein neuer Vertrag mit dem Hamburger Investor Premero, der wegen eines gekippten Bebauungsplanes obsolet geworden war, kommt nicht mehr zustande, und auch Gert Prantner wird wohl kein Luxushotel mehr dort bauen.
„Ich kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen“, sagt Prantner. Als er zugesagt habe, einen Pachtvertrag zu garantieren, sei die gesamte Ratsversammlung begeistert gewesen, ebenso bei einer zweiten Ratsversammlung. „Dann rief mich die Bürgermeisterin an und entschuldigte sich bei mir dafür, dass es Schwierigkeiten mit der Politik gebe. Ich bin persönlich enttäuscht, dass Pinneberg sich die Chance entgehen lässt, auf die Weltkarte gesetzt zu werden mit diesem Campus-Projekt.“ Er lasse sie aber nicht im Stich, wenn es doch noch zu einer positiven Einigung komme.
Alternative: Stadt will Areal selbst entwickeln
„Ich finde, das ist eine Katastrophe“, sagt Florian Kirsch (CDU). „Das wäre ein Vorzeigeprojekt mit jeder Menge Gewerbesteuereinnahmen gewesen.“ Mehr will er dazu nicht sagen, wie auch die übrigen Parteien dazu schweigen. Als Alternative zeichnet sich ab, dass die Stadt das 20.000 Quadratmeter große Areal nun selbst entwickelt. Im Gespräch ist, dass dort eine Kita oder Schule, die neue Feuerwache oder ein Schwimmbad gebaut wird – alles Institutionen, die dringend gebraucht werden, aber keine Gewerbesteuern abwerfen. Wirtschaftsförderer Stefan Krappa bleibt weiter optimistisch, er will vorerst den Ball flach halten: „Es laufen noch Gespräche auf Investorenebene.“
Das Projekt, sagt mit Nachdruck auch der Projektentwickler Thorsten Schütte, der dafür eigens die Gesellschaft CEP gegründet hatte, „hätte die Stadt Pinneberg und die Region weitergebracht. Unsere Investoren sind nicht begeistert. Zumal sie schon einen relativ großen Anteil an Entwicklungstätigkeit getragen haben.“ Schütte sei „für die Stadt enttäuscht“, weil da eine große Chance vertan werde. Das Votum der Politik hat er „nicht ganz verstanden“.
Eine Bauvoranfrage wurde beim Bauamt gestellt
Zu keinem Zeitpunkt sei das Projekt für ihn gestorben gewesen, „wir wären nach dem gekippten B-Plan sofort wieder eingestiegen. Uns ging es nur um Rechtssicherheit. Und wir haben auch gesagt, dass wir weiter zu allem stehen.“ Für fast alle Gebäude habe er Nutzer gehabt, Gert Prantner sei „aus allen Wolken gefallen“, und wie sich das auf den Bildungsträger Wabe auswirke, der auf dem Gelände die internationale Schule betreibe, das wisse er noch nicht.
An Arbeit ist bei Thorsten Schütte kein Mangel: Allein mit Gert Prantner realisiert er zurzeit zehn Projekte. Um das Projekt in Pinneberg zu retten, habe er „alles getan“. Auch eine Bauvoranfrage habe er beim Bauamt gestellt. Sie blieb unbeantwortet.