Elmshorn. Das Industriemuseum plant Projekte. Bei der Auftaktveranstaltung „Wir vermessen die Kö“ ist jeder eingeladen, mitzumachen.
Am verkaufsoffenen Sonntag in Elmshorn startet das Projekt „#Königstraße – 773 Schritte durch die Zeit“. Miniatur-Nachbildungen der Häuser an der Königstraße sollen entstehen. Hierfür werden am 4. November zwischen 12 bis 17 Uhr die Gebäudehöhen vermessen. Passanten können mitmachen und unter Anleitung von Matthias Gerke-Kröger, Vermesser der Stadtverwaltung Elmshorn, mit historischen und modernen Geräten die Höhen der Häuser berechnen. Mathematik zum Anfassen.
Unter dem Stichwort „#Königstraße Elmshorn“ möchte das Industriemuseum Elmshorn mit vielen Partnern verschiedene Ausstellungen realisieren. Möglich wird das durch Fördergeld aus dem Fonds Stadtgefährten von der Kulturstiftung des Bundes in Höhe von bis zu 150.000 Euro. Mit dem Geld können bis zum Sommer 2020 Ausstellungen, Aktionen und interaktive Begleitprogramme realisiert werden, die sich rund um die Königstraße drehen.
Die Auftaktveranstaltung beginnt direkt in der Königstraße auf Höhe der Stadtbücherei. Als Kooperationspartner mit im Boot sind Stadtbücherei, Bahnhofsmission, Kunstverein und Stadtmarketing. Das Team möchte die Geschichte der Elmshorner Kö aufarbeiten. Dazu werden Stimmen von Geschäftsleuten, Konsumenten, Menschen, die in der Straße oder auch auf der Straße leben, eingeholt. Passanten werden befragt, welche Wünsche sie mit ihrer Innenstadt-Straße verbinden.
„Trotz des stetigen Wandels ist die Königstraße seit Stadtwerdung 1870 bis heute das Herzstück von Elmshorn zwischen Bahnhof und Kirche“, sagt Bärbel Böhnke, Leiterin des Industriemuseums. Hier befanden sich ein großes Armenhaus, Hotels, Gaststätten, Kinos, Banken, eine Brauerei (heute die Stadtbücherei), Lederfabriken, Schlachter, Handwerksbetriebe sowie Einzelhandel, Arztpraxen und Wohnungen. Vielfältige Themen wie das Verschwinden aller Lebensmittelläden und Hotels, der Einzug von Handy- und Ein-Euro-Geschäften und die Königstraße als Treffpunkt werden aus verschiedenen Blickwinkeln aufgegriffen. Böhnke: „Denkbar ist, dass der 1936 geborene Betreiber der ehemaligen Gastwirtschaft in der Königstraße 3 mit dem Betreiber der heutigen Gastwirtschaft Broderick ins Gespräch kommt.“
Das Projekt greife auch gegenwarts- und zukunftsbezogene Themen auf, sagt sie. In Zeiten der Digitalisierung und des demografischen Wandels erfahre die Haupteinkaufsstraße derzeit einen radikalen Wandel. Onlinehandel, Mietwucher und Konkurrenz anderer Städte führten zur Verödung der Fußgängerzone.
Das ist los zum verkaufsoffenen Sonntag in Elmshorn
Ansprechpartner für alle Beteiligten wird ein neuer Kulturwissenschaftler oder ein Museologe sein, der das Projekt befristet bis zum Juni 2020 koordiniert. Aus etwa 70 Bewerbern für die Projektleitung sind derzeit sechs in der engeren Auswahl.
Wer Teil des Projekts sein möchte, kann einen Fragebogen ausfüllen. Der wird auf der Homepage www.koenigstraße-elmshorn.de stehen, die am Sonntag freigeschaltet wird. Kontakt: hallo@koenigstrasse-elmshorn.de.