Pinneberg . Umbau hat offiziell begonnen. Erste Bilder veranschaulichen das 15-Millionen-Euro-Bauprojekt im Zentrum der Stadt. Das sind die Pläne.
Nicht durch einen ersten Spatenstich, sondern durch Drücken eines roten Knopfes haben Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP), DB-Station-und-Service-Finanzvorstand Ute Möbus und Pinnebergs Bauamtsleiter Klaus Stieghorst am Mittwochmorgen symbolisch die Modernisierung und den barrierefreien Ausbau des Pinneberger Bahnhofs gestartet. In zwei Bauphasen soll das rund 15 Millionen Euro teure Großprojekt bis 2022 fertiggestellt werden. Auch das Bahnhofsumfeld und der Busbahnhof werden neu gestaltet. Jetzt gibt es erste Bilder, wie der Bahnhof nach Abschluss der Arbeiten aussehen wird.
„In diesen Tagen ist es nicht so leicht, die Bahn zu treffen und sich zu freuen“, sagt Buchholz und lacht. Umso mehr stimme es ihn froh, mit dem Startschuss ein Ereignis zu feiern, das alle nach vorn bringe. „Pinneberg und Elmshorn sind hoch frequentierte Bahnhöfe, die dringend grundlegende Renovierungen benötigen. Es freut mich, dass zumindest in Pinneberg schon mal die Bagger rollen.“ Mit werktags täglich 20.000 Ein- und Aussteigern sei der älteste im Betrieb befindliche Bahnhof Schleswig-Holsteins ein besonders wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Und der werde jetzt aus seinem bisherigen Schattendasein geholt.
Es soll einen Personentunnel geben
In einer ersten Bauphase wird der barrierefreie Ausbau der Verkehrsstation realisiert. Die Bahnsteige werden erneuert und in der Höhe angepasst, sodass auch Eltern mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer problemlos in die Züge kommen. Die Bahnsteige bekommen Windschutz und Bänke. Das Dach auf dem Bahnsteig 2/3 wird saniert, und der Bahnsteig 4/5 bekommt ein neues, etwa 130 Meter langes Dach.
Eine neu gebaute Personenunterführung verbindet künftig die nördliche mit der südlichen Bahnhofsseite und lässt die Stadt so ein Stück zusammenwachsen. Der Personentunnel bekommt einen Zugang zum Bahnsteig 4/5 und neue Treppenanlagen. Drei neue Aufzüge sollen auch hier Barrierefreiheit garantieren.
Im zweiten Bauabschnitt soll eine Fahrradgarage kommen
Die Modernisierung der Verkehrsstation und der Neubau des Fußgängertunnels im ersten Bauabschnitt sollen im Sommer 2020 abgeschlossen sein. Im Anschluss daran wird es voraussichtlich bis 2022 mit dem denkmalgeschützten Empfangsgebäude weitergehen.
Es wird denkmalgerecht saniert und um einen Pavillon erweitert. In das eingeschossige Bauwerk mit Glasfassade sollen ein Presse- und Buchladen mit integriertem Reisezentrum und ein Bäcker einziehen. Das bestehende Empfangsgebäude bekommt eine große Fläche für Gastronomie. Der Durchgang vom Vorplatz zum Bahnsteig wird zu einer Wartehalle mit Sitzmöglichkeiten, Fahrgastinformationsanlage und neuen, größeren Sanitäreinrichtungen. Die Gepäckaufbewahrung links neben dem Empfangsgebäude wird abgerissen, um Platz zu machen für den Eingang zum Fußgängertunnel. Auch der ehemalige Güterschuppen wird entfernt.
Der zeitgleich entstehende neue Busbahnhof schafft Freiraum im momentanen Haltebereich der Busse, wodurch ein großzügiger Bahnhofsvorplatz und eine Fahrradabstellfläche entstehen können. Auf der Südseite sollen eine Fahrradgarage und ein extra Baukörper mit Nahversorger im Erdgeschoss und weiteren Fahrradstellplätzen auf zwei darüberliegenden Etagen gebaut werden.
Keine Verbesserung bei der Parkplatzsituation
Nur die Parkplatzsituation für Autos wird sich kaum verbessern. 360 Wohneinheiten entstehen auf dem angrenzenden Gelände der ehemaligen ILO-Motorenwerke. Der Investor hat sich verpflichtet 20 bis 40 öffentliche Parkplätze zu bauen.