Elmshorn. Die Elmshorner Dittchenbühne bietet einen Kursus an, in dem Szenen aus dem Märchen „Aschenputtel“ einstudiert werden.
Die Geschichte vom Aschenputtel kennen alle Teilnehmer des Theaterkurses an der Dittchenbühne, doch so haben die sechs bis 13 Jahre alten Mädchen und Jungen das Märchen der Brüder Grimm noch nie erlebt.
Nicht etwa romantisch-verklärt wird dieses Märchen gespielt, sondern lustig und modern. Da verkündet der Prinz immer wieder mit Inbrunst: „Ich bin so schööön!“ Und Aschenputtel kommentiert jede Wendung der Geschichte mit einem lakonischen „okay“. Aus einem abendfüllenden Märchen haben die Jung-Schauspieler so ein Fünf-Minuten-Stück voller Tempo und Witz gemacht.
Mit Begeisterung sind die Kinder dabei, die radikale Bearbeitung des Klassikers einstudieren. Markus Arendt leitet den Dittchenbühnen-Kursus. Er bringt ihnen bei, langsam und laut zu sprechen, dass die Worte auch noch in der letzten Reihe des Theaters gut zu verstehen sind. Regisseur und Schauspieler entwickeln dabei große Gesten, mit denen das Gesprochene unterstützt wird. Die Kinder lernen, auf den Mitspieler zu achten, damit sie genau wissen, wann sie an der Reihe sind.
Die Truppe wird in Kleingruppen aufgeteilt, um unterstützt von den Regieassistentinnen Jelena Brezac (21) und Hanna Reimers (15) Sprach-, Bewegungs- und Improvisationstechniken zu üben.
Neben der Aschenputtel-Bearbeitung wurden mehrere Songs aus dem Musical Tarzan einstudiert. Viele der Teilnehmer verfügen bereits über Theatererfahrung aus dem Kindergarten oder der Grundschule. „Nur das Team zählt“, ist Arendts Credo. Der Einzelne lernt, sich in der Gruppe zu integrieren, denn nur Miteinander kann es gelingen.
Bei der Elmshorner Dittchenbühne haben diese Workshops für den Bühnennachwuchs Tradition. Sie finden dort in regelmäßigen Abständen statt.
Für Markus Arendt war es allerdings das erste Mal. Der Dozent unterrichtet an der Leibniz-Schule Theater, Musik und Tanz. Die Elmshorner Privatschule verfügt allerdings über keinen geeigneten Saal für Theateraufführungen, kann dafür die Räumlichkeiten der Dittchenbühne nutzen. Bei einer dieser Gelegenheiten wurde Markus Arendt von dem Dittchenbühnen-Chef Raimar Neufeldt gefragt, ob er nicht auch einmal Lust hätte, dort einen Kursus mit Kindern zu leiten.
Den Eltern der Kinder sowie Freunden der Dittchenbühne wurden die Ergebnisse des einwöchigen Kursus in einer Aufführung vorgestellt. Und natürlich waren die Besucher begeistert.