Wedel. Der Wedeler Kindergarten Traute Gothe beteiligt sich am städtischen Klimaprojekt. Neue Hochbeete begeistern jung und alt.

Wie sieht Kohlrabi aus? Wo wächst welches Gemüse? Woher stammt mein Obst auf dem Teller? Und kann man Mohrrüben wirklich essen, obwohl sie in der Erde stecken? Silva Schäfer von der GemüseAckerdemie Norddeutschland weiß um die Wissenslücken der heutigen Jugend und versucht sie zu schließen. „Für viele Stadtkinder ist es eine ganz neue Erfahrung, zu sehen, dass zum Beispiel Kartoffeln in der Erde wachsen“, berichtet sie aus der Erfahrung ihrer Projektarbeit. „Wir ackern für Bildung und Ernährung. Für eine Generation, die weiß, was sie isst“ lautet das Motto des Vereins, der in Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen grüne Projekte startet.

Auch in Wedel hat sich Schäfer für dieses Anliegen mit Erfolg stark gemacht. Allerdings kam es hier etwas anders zustande. Denn in Wedel besuchen Schäfers Kinder die Kita Traute Grothe und als dann auch noch die Stadt das Klimaprojekt „Wedel is(s)t regional“ ausrief, war die Zeit reif. Elternvertreterin Schäfer konnte Kita-Leiterin Kerstin Junge von dem Projekt überzeugen. Eltern, Kinder und Mitarbeiter legten gemeinsam im großzügigen Garten der Kita zwei Hochbeete an. Erzieherin Iva Medina-Schmidt übernahm die Projektbetreuung, also das gemeinsame Pflegen und Gießen der gesäten Pflanzen. Susan Steffens, zuständig für die Mahlzeiten in der Kita, baute die bisherige Ernte in den Speiseplan ein.

Dabei lernten nicht nur die Kinder viel. „Ich kannte anfangs keine Pflanze“, gesteht Kita-Mitarbeiterin Medina-Schmidt, die mithilfe von Expertin Schäfer ihre Wissenslücken schloss. Die Begeisterung im Wedeler Kindergarten ist mittlerweile so groß, dass das diesjährige Sommerferienprogramm nun auch ganz im Zeichen der regionalen Küche steht. Unter anderem ist ein Ausflug zum Obstparadies in der Wedeler Marsch geplant. Die von dort mitgebrachten Äpfel verarbeiten die Kinder dann später in einem Kuchen.

Für die Zukunft wünscht sich Leiterin Junge regionale Lieferanten, damit sie die Kita-Mahlzeiten im Sinne des Klimaprojekts „Wedel is(s)t regional“ gestalten kann.