Kreis Pinneberg. Ein anderes Tier hatte am 11. Mai im Kreis Pinneberg ein Schaf gerissen, einen Tag später ereignete sich der Unfall.

Ein junger Wolf hat am 11. Mai im Kreis Pinneberg ein Schaf gerissen, tags drauf ist eine ebenfalls noch junge Wölfin auf der A 23 bei Tornesch tödlich verunglückt – überfahren von einem Auto. Genetiker haben jetzt herausgefunden: Es waren Dänen!

Zum Hintergrund: In der ersten Maihälfte waren dem schleswig-holsteinischen Wolfsmanagement aus den Kreisen Dithmarschen, Rendsburg-Eckernförde und Pinneberg eine Reihe von Rissen gemeldet worden. Zur Ermittlung des Verursachers wurden routinemäßig genetische Proben an das Senckenberg-Forschungsinstitut, dem nationalen Referenzzentrum für genetische Untersuchungen an Wolf und Luchs, gegeben und dort im Eilverfahren untersucht.

Erste Untersuchungen ergaben, dass in vier Fällen ein Wolf des Haplotyps HW01 die Schafe gerissen hatte. Er ist der vorherrschende Typ der Wölfe in Deutschland. In zwei Fällen konnten weitergehende genetische Analysen die Herkunft klären. Die beiden im Kreis Pinneberg auffällig gewordenen Tiere stammen aus dem dänischen Rudel Ulfborg und wurden 2017 nahe der dänischen Westküste nördlich der Stadt Ringköbing geboren. Der junge Rüde hatte bereits am 6. Mai im Kreis Rendsburg-Eckernförde Schafe gerissen. Seine Begleiterin war für einen Schafriss bei Großenrade im Kreis Dithmarschen verantwortlich.

Und auch die auf der A 23 überfahrene Wölfin konnte diesem Wurf zugeordnet werden. Damit konnte nachgewiesen werden, dass drei der acht Welpen sich in Schleswig-Holstein aufgehalten haben. Von ihnen leben vermutlich noch sechs. Über ihren Verbleib liegen keine Informationen vor. Außer dem auf der A 23 in Schleswig-Holstein getöteten Tier wurde ein weiblicher Welpe in Dänemark illegal erschossen.