Pinneberg. Viertägige Musikparty in Pinneberg steigt im August. 280 Anfragen von Musikern liegen den Organisatoren des Festivals vor.
Frühling. Wärmer wird’s. Da steigt die Lust aufs draußen sein. Am besten vor einer Bühne, ein Kaltgetränk in Händen haltend. Gut, ein paar Grad fehlen noch fürs Open-Air-Vergnügen. Doch Pinneberger bekommen trotzdem schon mal aufgetischt – denn stets wenn es grünt, präsentieren die Macher des Summerjazz den Termin und die ersten Künstler. Das Festival steigt von Donnerstag, 9. August, bis Sonntag, 12. August. Nicht wenige Jazz-Fans in der Kreisstadt planen längst ihren Urlaub rund um den Summerjazz.
2017 hatten es die Veranstalter um Ralph Kricke nicht leicht. Wetterkapriolen machten dem Vorsitzenden des Fördervereins Summerjazz und seinen vielen ehrenamtlichen Helfern einen Strich durch die Rechnung. Weniger Besucher – das bedeutet zwangsläufig weniger Geld in der Kasse. Schließlich setzt der rund 100.000 Euro hohe Etat auf den Verkauf der Pins. Von 5000 aufgelegten Ansteckern konnten letztlich immerhin 4300 Stück noch verkauft werden – Zukunftssicherung für den Musik-Marathon.
Die Anmeldungen der Bands für das Festival übersteigen alles bisher dagewesene. Satte 280 Anfragen liegen dem Team der Organisatoren, zu denen auch „Mr. Summerjazz“ Günter Kleinschmidt gehört, vor. Viele kommen aus dem Ausland, etwa aus Österreich, Kanada, USA, Irland und Skandinavien. „Dies zeigt den hohen Grad der Anerkennung, den das Pinneberger Festival unter den Musikern erreicht hat“, so Herbert Hoffmann, der seit vielen Jahren mit plant und die Öffentlichkeitsarbeit für den Förderverein voranbringt. „50 Bands auszusuchen ist keine leichte Aufgabe“, ergänzt Kricke.
Eine Bühne muss in diesem Jahr weichen
Der viertägige Summerjazz gehört zu den größten deutschen Open-Air-Jazz-Festivals. Auf mehreren Bühnen treten in der City internationale und nationale Top-Acts sowie Amateur-Musiker auf. Für den Nachwuchs gibt es auch diesmal einen Musiker-Contest. Eine Veränderung ist 2018 bei den Auftrittsorten angesagt. Die kleine Bühne „Blütenrausch“, auf der in den vergangenen Jahren überwiegend Einzelinterpreten spielten, muss weichen. „Der Bühnenplatz verengte den Zugang zum Laden und sorgte laut Besitzer des Gebäudes für Umsatzrückgänge“, so Hoffmann. Er fürchtet jedoch nicht, dass das Festival an Attraktivität verliert.
Hoffmann nennt Namen, die das belegen sollen. So hätten sich für den Eröffnungstag Silhouette and Vinx aus den USA angesagt. Tanzwütige können sich auf Jazz, Funk, Bossa Nova und Blues freuen. Sänger Vinx hat mit einigen der größten Ikonen der Musikindustrie getourt. Dazu zählen Stevie Wonder, Sting, Herbie Hancock, Sheryl Crow und Cher. „Vinx ist das Geschenk, das du jemanden gibst, dem du wirklich wichtig bist“, soll Stevie Wonder mal gesagt haben.
Am Freitagabend wird die Hauptbühne von Meena Cryle & The Chris Fillmore Band geentert. Zu hören gibt es bodenständigen Blues. „Himmel und Hölle tun sich auf“, sagt Hoffmann. Österreich habe großes Glück, dass Meena und Chris im Alpenland geboren seien. „Man würde ihnen auch eine amerikanische Heimat zutrauen.“ Ebenfalls am Freitag werden Pianist Matthias Schlechter und Gitarrist Abi Wallenstein eine Lektion in Boogie erteilen.
Am Sonnabend sind für die Hauptbühne am Drosteiplatz die Flying Soul Toasters aus Bremen gebucht. Die Band tourt seit 1996 und hat fetzigen Soul, coolen Rhythm & Blues sowie Funk im Repertoire. Gewürzt wird das ganze mit Disco-Nummern aus den 1970ern. Pinneberger können sich auf Songs von Otis Redding, Wilson Pickett und James Brown freuen.
Das Festival steht in diesem Jahr unter dem Motto „Jazz meets Mundorgel “. Spricht dafür, dass ein Akzent des Summerjazz auf dem von der Harmonica geprägten Blues liegen wird.
Das jetzt vorgestellte Programm sei nur eine kleine Auswahl. „Die Pinneberger Jazzfreunde werden begeistert sein“, ist sich Hoffmann sicher. Weitere Höhepunkte würden rechtzeitig vor dem Festival vorgestellt.