Elmshorn. Der Tierschutzverein Elmshorn und Umgebung lädt Unterstützer zur traditionellen Feier ein. Fast 1000 Tiere wurden 2017 versorgt.

Für die Mitarbeiter im Tierheim Elmshorn war es wieder ein arbeitsreiches Jahr. „Zwar gab es nicht einen Fall von Animalhoarding und auch keine Massentieraussetzungen, was sehr schön war. Aber wir haben erstmals einen deutliche Zunahme an schwer verletzten Tieren registriert“, sagt Brigitte Maeder, Vorsitzende des Tierschutzvereins Elmshorn und Umgebung. Katzen wie Atrejo, Voltaire oder Julie kamen mit komplizierten Brüchen als Fundtiere ins Tierheim. Große Operationen und lange Pflege waren die Folge, bis ihnen ein neues Zuhause gesucht werden konnte.

Operiert werden mussten auch Qualzuchten wie die Französische Bulldogge Harwey, dessen Nase so verkürzt war, dass er sich kaum bewegen konnte, so wenig Luft bekam er, erzählt Maeder. Erst eine Operation habe ein artgerechtes Leben ermöglicht. Zur Sorge um die Tiere kommt die immerwährende Sorge um die finanzielle Situation. „Irgendwie ging es bisher immer weiter, aber es wäre schön, mal wieder ruhig schlafen zu können“, sagt Maeder. „Baulich konnten wir in 2017 eigentlich nichts bewerkstelligen, das war finanziell nicht denkbar.“ Sie würde sich über Handwerker freuen, die ehrenamtlich im Tierheim hin und wieder zupacken könnten.

Für manche Hunde wird das Tierheim zum Gnadenhof

Aber natürlich gibt es auch Freude und Lachen im Tierheim. „Wir freuen uns über jedes Tier, dem wir in ein neues Zuhause geben können“, sagt Tierheimleiterin Anke Darius. Und kamen im Sommer auch wieder viele verwaiste Katzenkinder, die mühsam mit der Flasche aufgezogen werden mussten, so habe es sehr viele Menschen gegeben, die sie adoptieren wollten. „So musste kaum eine Katze lange bei uns bleiben. Das Katzenhaus war das ganze Jahr über nicht überbelegt.“

Auch im Hundehaus konnte sie gut vermitteln, sogar der ein oder andere sogenannte Langsitzer fand ein neues Zuhause. Traurig machte sie, dass zwei Hunde altersbedingt starben, die praktisch ihr ganzes Leben im Tierheim verbracht hatten. Das Tierheim als Gnadenhof, das sei auch finanziell kaum darstellbar.

Tierheimleiterin Anke Darius mit Jack Russelldame Alraune
Tierheimleiterin Anke Darius mit Jack Russelldame Alraune © HA | Anne Dewitz

„Wir möchten allen Mitarbeitern, Ehrenämtlern und Spendern danken, die dafür gesorgt haben, dass fast 1000 Tieren im Kreis Pinneberg geholfen werden konnte“, sagt Maeder. Daher lädt der Tierschutzverein Elmshorn und Umgebung zum traditionellen Weihnachten im Tierheim am Sonntag, 17. Dezember, in die Justus-von-Liebig-Straße 1 ein.

Wie jedes Jahr informieren eine Reihe von Tierschutzvereinen über ihre Arbeit. Mit Infostände vertreten sind die Wildtierstation Klein Offenseth-Sparrieshoop, der Freundeskreis freilebender Wölfe, der Verein der Wellensittichfreunde, die Projektgruppe Seeadlerschutz, die Papageien-Hilfe sowie die Wildvogelrettung von Kirstin Zoller und die Loki-Schmidt-Stiftung.

Die Bewohner des Tierheims dürfen besucht werden, die Tierhäuser sind den ganzen Tag geöffnet. Vermittelt werden die Tiere jedoch nicht, wie Maeder erklärt: „Wie in jedem Jahr haben wir einen Vermittlungsstopp vom 15. Dezember bis Anfang Januar, damit die Tiere nicht als lebende Geschenke unter dem Weihnachtsbaum landen.“

Es gibt Glühwein, heißen Kakao und Kuchen

Der Weihnachtsmann verkauft mit seinen Gehilfen Lose für die Tombola. In der Bücherstube können gebrauchte Schmöker erworben werden, ebenso gestrickte Socken und Mützen. Die Kindergruppe dreht das Glücksrad. Alle Erlöse kommen komplett den Tieren im Heim zugute. Im Weihnachtscafé können sich die Besucher kostenlos mit Glühwein, heißem Kakao und Kuchen stärken. „Unser Café ist ein kleiner Dank an alle Tierfreunde für ihre Unterstützung“ sagt Maeder.

Tierheimleiterin Darius hat einen Wunschzettel geschrieben: „Vor allem Trockenfutter für Hunde und Katzen wird dringend benötigt.“ Wichtig sind Geldspenden für den Unterhalt und die medizinische Versorgung der Tiere. Maeder: „Jeder Euro zählt, wir brauchen dringend Hilfe.“

Weihnachten im Tierheim: So 17.12., 11–17 Uhr, Justus-von-Liebig-Straße 1, Elmshorn, Eintritt frei