Elmshorn. Wir blicken hinter 24 Türen im Kreis Pinneberg. Heute: das Elmshorner Tierheim, das am vierten Advent eine Weihnachtsfeier ausrichtet.

Weihnachten im Tierheim hat Tradition: Am vierten Advent lädt der Tierschutzverein Elmshorn und Umgebung wieder seine vielen Unterstützer ein, um gemeinsam ein paar besinnliche und fröhliche Stunden zu verbringen. Brigitte Maeder, Erste Vorsitzende des Vereins, blickt auf ein bewegtes Jahr zurück. So denkt sie etwa im Rückblick auf 2016 an die verstorbenen Menschen, mit deren Tod auch Tiere ihr Zuhause verloren.

„So viele sind einsam und schaffen sich daher Katzen oder Hunde an“, sagt Maeder. „Und dann müssen sie ins Krankenhaus, ins Pflegeheim oder sterben.“ Die Tiere bleiben dann zurück. Manchmal bewachen sie die einsam Verstorbenen noch tagelang, ehe sie jemand entdeckt. Dann werden Mitarbeiter des Tierheims zum Beispiel von der Polizei verständigt, dass das Tier abgeholt werden muss. „Wir pflegen sie gesund und päppeln sie auf, haben sie doch zuvor selber soviel Trost gespendet“, sagt Maeder. Die Suche nach einem neuen Zuhause gestalte sich oft schwierig, da die Tiere häufig schon alt seien. So wird das Tierheim zum Gnadenhof für alte, kranke oder auffällige Tiere. Damit Aufenthalt und medizinische Versorgung auch im nächsten Jahr gewährleistet sind, ist das Tierheim auf Spenden angewiesen.

Am vierten Advent nun wird Helfern und Spendern dafür gedankt, dass in diesem Jahr mehr als 1000 Tieren im Kreis Pinneberg geholfen werden konnte, Gäste sind willkommen. Die Kerzen werden in diesem Jahr für den Verein „Papageien-Nord“ angezündet. Mit dabei in Elmshorn sind einige Tierschutzorganisationen, die über ihre Arbeit berichten, etwa der Freundeskreis freilebender Wölfe, der Verein der Wellensittichfreunde, die Projektgruppe Seeadlerschutz und die Wildtierstation Klein Offenseth-Sparrieshoop.

„Wir sind so dankbar, dass die Wildtierstation uns unterstützt und so manches Tier, das bei uns nicht artgerecht untergebracht werden kann, bei sich aufnimmt“, sagt Maeder. Außerdem informiert Frederik Landwehr über das „Projekt Biber“, und es gibt eine Sonderausstellung zum Thema Reptilien. Die Bewohner des Tierheims können besucht werden, die Tierhäuser sind den ganzen Tag geöffnet. Vermittelt werden die Tiere jedoch nicht. Maeder:: „Wie in jedem Jahr haben wir einen Vermittlungsstopp vom 15. Dezember bis Anfang Januar. Damit wollen wir zumindest ein Stück weit verhindern, dass Tiere als lebende Geschenke unter dem Weihnachtsbaum landen.“

Der Weihnachtsmann verkauft mit seinen Gehilfen Lose für die Tombola. Wer noch etwas zum Schmökern braucht, kann der Bücherstube einen Besuch abstatten, es gibt selbst gestrickte Socken und Mützen, die Kindergruppe dreht das Glücksrad. Alle Erlöse kommen komplett den Tieren zugute.

Im Weihnachtscafé können Besucher sich kostenlos mit Glühwein, heißem Kakao und Kuchen stärken.

Ohne die Großzügigkeit vieler Menschen könnte der Betrieb an sieben Tagen pro Woche gar nicht aufrecht erhalten werden. „Weihnachten im Tierheim“ ist für Maeder die wichtigste Veranstaltung im Jahr, es kommen an diesem Tag Spenden bis zu 50.000 Euro inklusive Futter zusammen. Bislang konnte das Tierheim jährlich mit insgesamt rund 100.000 Euro aus Spenden rechnen. Hinzu kommen Futterspenden.

Weihnachten im Tierheim: Der Tierschutzverein Elmshorn und Umgebung lädt alle
Tierfreunde für Sonntag, 18. Dezember, 11-17 Uhr in die Justus-von-Liebig-Straße 1 in Elmshorn ein.