Elmshorn. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Kampfmittelräumdienst waren vor Ort. 700 Schüler und 50 Lehrer wurden evakuiert.

Elmshorn Das war ein kurzer erster Schultag für die Fünf- bis Zehntklässler an der Boje-C.-Steffen-Schule am Koppeldamm in Elmshorn. Aufgrund eines herrenlosen Koffers musste diese am Montag nach der dritten Stunde evakuiert werden. Gegen 14 Uhr dann die Entwarnung: Der Hartschalenkoffer war leer.

Aufgefallen war dieser einer Biolehrerin, die morgens das Fenster öffnen wollte und dabei auf dem gegenüberliegenden Flachdach das Gepäckstück entdeckt hatte. Dem herbeigerufenen Hausmeister Hans-Peter Lichte erschien der Koffer verdächtig: „Er war dort nicht raufgeworfen, sondern bewusst platziert worden“, schilderte er seinen Eindruck. Die eingeschaltete Polizei entschied nach Rücksprache mit der Schulleitung: Der Kampfmittelräumdienst aus Kiel soll angefordert werden. Feuerwehr und Rettungssanitäter rückten ebenfalls vorsorglich an.

"Das ist kein Dumme-Jungen-Streich"

„Wir haben uns dann entschieden, die Schule nach der dritten Stunde aus Sicherheitsgründen zu räumen“, sagt Schulleiter Volker Pohlmann. Die 700 Schüler und 50 Lehrer verließen das Gebäude. „Das lief alles ruhig und geordnet ab“, sagt er. „Die Lehrer haben den Kindern nur gesagt, dass es ein Ereignis gegeben hat, zu dem die Lehrerschaft kurzfristig zusammenkommen muss. Wir wollten Panik vermeiden.“ Zudem habe sich das regelmäßige Üben des Feueralarms ausgezahlt. Die Schule sei innerhalb von fünf Minuten leer gewesen, Schüler und Lehrer hätten sich vorbildlich verhalten. Auch die Kooperation mit den Einsatzkräften habe sehr gut funktioniert.

„Ich bin anschließend mit Einsatzkräften der Feuerwehr und der Polizei zur Kontrolle noch durch alle Räume gegangen“, sagt Pohlmann, der sich den ersten Schultag auch anders vorgestellt hatte. Er ärgert sich darüber, dass ein Unbekannter so unverantwortlich gehandelt habe. In seiner Laufbahn sei das der erste Vorfall dieser Art gewesen. „Das ist kein Dumme-Jungen-Streich, sondern eine Straftat.“ Trotz des Ärgers überwiege die Erleichterung, dass es kein Ernstfall gewesen sei, so der Schulleiter.

Die Tat Elmshorn war nicht der einzige Vorfall dieser Art am Montag. Auch in Braunschweig verlief der Schultag anders als geplant. Mindestens neun Braunschweiger Schulen erhielten in der Nacht zu Montag per E-Mail eine Anschlagsdrohung, die Gebäude wurden daraufhin evakuiert. Für mehr als 7000 Schüler fiel der Unterricht aus. Am Mittag gab es auch hier Entwarnung.