Schenefeld. Das Programm für die erste Spielzeit unter JUKS-Regie wurde vorgestellt. Die Schenefelder können sich auf neun Veranstaltungen freuen.

Kurt Krauß und das JUKS-Team müssen liefern. Fast zwei Jahre lang haben sie mit Einzelveranstaltungen dem Forum Schenefeld etwas Leben eingehaucht. Von Mitte 2016 an sind Krauß und Co. nun offiziell für die Bespielung der Kulturstätte verantwortlich. Der Vertrag mit der Stadt sieht vor, dass für die einjährige Spielzeit bis Mitte 2017 mindestens sieben Veranstaltungen erfolgen müssen.

Neun sind es sogar geworden (siehe Info-Kasten). Von A wie Arved Fuchs bis Z wie die Zimtschnecken ist alles dabei. Die erste Veranstaltung mit dem Münchner Tourneetheater findet am 31. Oktober 2016 statt, der Auftritt der A-Capella-Comedy-Artisten von LaLeLu beschließt am 31. Mai 2017 die Spielzeit. „Querbeet ist alles dabei – von Schauspiel und Musik über Theater, Vorträge und Comedy bis hin zum Kabarett“, sagt Krauß.

Kurt Krauß, Leiter des JUKS Schenefeld (Jubuku GmbH)
Kurt Krauß, Leiter des JUKS Schenefeld (Jubuku GmbH) © HA | Arne Kolarczyk

Er habe versucht, eine möglichst große Bandbreite an verschiedenen Genres zu berücksichtigen und auch Dinge anzubieten, die nicht bereits in der Nachbarstadt Hamburg rauf und runter gelaufen sind. „Von Schenefeld aus ist man schnell in Hamburg, da müssen wir nicht die gleichen Dinge anbieten“, sagt der JUKS-Chef. Als ein Beispiel nennt er die Münchner Tournee, die sich nicht so häufig in den hohen Norden verirrt und in Schenefeld gleich zwei ihrer Erfolgsstücke aufführen wird.

„Es ist nicht einfach, Schenefeld zu bespielen“, sagt Krauß. Als langjährig Verantwortlicher für das Jugend- und Kommunikationszentrum (JUKS) weiß er, wovon er spricht. Dass die von ihm geführte Jubiku gGmbH als Träger des Juks von dieser Spielzeit an auch die Verantwortung für das Forum übernehmen darf, war politisch höchst umstritten und Gegenstand mehrerer hitzig geführter Debatten. Zwischenzeitlich war Krauß sogar juristisch gegen angebliche Diffamierungen aus den Reihen von CDU und OfS vorgegangen.

Mit knapper Mehrheit von SPD, Grünen und BFB gegen die Stimmen von CDU und der OfS winkte die Ratsversammlung im September 2014 den Vertrag durch. Er setzt erst jetzt ein, weil die Politik Krauß und Co. eine längere Vorlaufzeit zubilligte, um in Ruhe die Verträge mit den Künstlern abschließen zu können. Vor der Vergabe an die Jubiku gGmbH hatten die Politiker die Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Forum ebenso beendet wie die mit dem Altonaer Theater, das mehrere Jahre lang die Reihe Theater im Forum (TiF) organisiert hatte.

Die neun Veranstaltungen im Überblick

Montag, 31. 10.16: „Kerle im Herbst“ heißt die Komödie der Münchner Tournee, in den Hauptrollen Horst Janson, Hans-Jürgen Bäumler und Christian Wolff.

Sonnabend, 12.11.16: Anne Folger und Jennifer Rüth sind die „Queenz of Piano“ und präsentieren ihr neues Programm „Verspielt“.

Dienstag, 13.12.16: „Die Werner Momsen ihm seine Weihnachtsshow“ – Protagonist Momsen ist auf der Suche nach dem Weihnachtsgefühl.

Freitag, 13.1.17: Die Neujahrsgala mit den Hamburger Symphonikern findet in Kooperation mit der Drostei in Pinneberg statt.

Sonntag, 25.1.17: Arved Fuchs berichtet über „Grönland – 35 Jahre Abenteuer in Eis und Schnee“.

Sonnabend, 25.2.17: Die Zimtschnecken bieten Musik der Andrews Sisters mit deutschen Texten.

Freitag, 21.4.17: Comedy mit Sissi Perlinger: „Ich bleib dann mal jung“.

Freitag, 5.5.17: „Achtung Deutsch!“ – Multi-Kulti-Komödie der Münchner Tournee unter der Regie von Jochen Busse

Mittwoch, 31.5.17: A-Capella-Comedy mit LaLeLu und ihrer neuen Show „Muss das sein?! - Das Trendprogramm“.

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Der Vertrag mit der Jubiku gGmbH sieht vor, dass pro Spielzeit eine Defizitbezuschussung von maximal 14.000 Euro seitens der Stadt zu zahlen ist. Krauß wiederum geht nicht davon aus, diese Summe gänzlich in Anspruch nehmen zu müssen. Er vertraut darauf, genügend zugkräftige Künstler gewonnen zu haben, um das 450 Besucher fassende Forum auslasten zu können. „Natürlich wäre es illusorisch zu glauben, dass jede Veranstaltung ausverkauft sein wird“, sagt er.

Dennoch sei er aufgrund der Vertragsgestaltung und der Kalkulation sicher, dass sich der Spielbetrieb rechnen würde. „Ich kann schon heute sagen, dass für uns als Jubiku kein finanzielles Risiko besteht.“ Krauß und Co. kümmern sich um Planung und Realisierung der Veranstaltungen inklusive Catering und Kartenvorverkauf. „Wir versuchen, jeder Veranstaltung eine eigene Atmosphäre zu geben“, so Krauß weiter. Um die vorherrschende Schulatmosphäre „auszumerzen“, bedienen sich die Organisatoren etwa einer neuen Lichttechnik oder illuminieren den Weg über den Schulhof in das Gebäude mit Fackeln.

Die Tickets für alle neun Veranstaltungen sind ab dem 17. Mai zu erwerben – entweder direkt im JUKS am Osterbrooksweg, am Abendblatt-Ticket-Schalter in der Buchhandlung Heymann im Stadtzentrum oder online über www.forumschenefeld.de – die Homepage ist seit kurzem freigeschaltet worden. Wer online bestellen will, muss eine Mail an das JUKS schreiben, die Karten werden nach Zahlungseingang versandt.

Tickets können für jede Veranstaltung einzeln erworben werden. Dabei bieten die Veranstalter drei Preiskategorien an. Die Preise variieren je nach Veranstaltung. Das teuerste Ticket für eine Einzelveranstaltung kostet 28 Euro. Alternativ sind auch Abonnements möglich. Wer ein Spielzeit-Abo bucht, zahlt je nach Sitzplatzkategorie zwischen 125 und 175 Euro für alle Veranstaltungen. Auch ein Wahl-Abo ist zu Preisen zwischen 60 und 90 Euro möglich. In diesem Fall müssen die Abonnenten beim Erwerb festlegen, welche vier der neun Veranstaltungen sie besuchen möchten. Alle Abonnenten erhalten pro Termin ein Getränk in der Pause gratis. Abonnements können nur direkt im JUKS gebucht werden, sie müssen für jede Spielzeit neu abgeschlossen werden.

Kurt Krauß hat geliefert – und stellt sich darauf ein, noch viele weitere Spielzeiten im Forum als Verantwortlicher abliefern zu dürfen. „Der Vertrag zwischen uns und der Stadt läuft auf unbegrenzte Zeit.“ Und der JUKS-Chef hofft zugleich, dass trotz der Querelen aus der Zeit des Vertragsabschlusses sich auch die härtesten Kritiker von der Qualität des Programms überzeugen lassen.