Kreis Pinneberg. Beamte riegeln Ein- und Ausfallstraßen in Schenefeld, Halstenbek und Rellingen ab und kontrollieren Hunderte Autofahrer.

Die Polizei macht mobil gegen die zunehmende Einbruchskriminalität: Zwei Tage lang riegelten 100 Beamte alle Ein- und Ausfallstraßen in den Kreis Pinneberg ab. Stationäre und mobile Kontrollen erfolgten in Schenefeld, Halstenbek sowie Rellingen. Zeitgleich waren auch 200 Beamte auf Hamburger Seite aktiv, die Kontrollstellen in Lurup, Altona und Othmarschen eingerichtet hatten.

Insbesondere am Hamburger Stadtrand hat sich die Zahl der Einbrüche in den vergangenen Wochen explosionsartig erhöht. Im Kreis Pinneberg ist davon insbesondere der Revierbereich Rellingen betroffen, der von Quickborn bis Schenefeld reicht. „Der Schwerpunkt der Taten liegt im Bereich Halstenbek, Rellingen und Schenefeld“, sagt Polizeisprecherin Sandra Mohr. Vorige Woche seien allein in den drei Kommunen 15 solcher Taten angezeigt worden. „Im Revierbereich kommen wir durchschnittlich auf zehn bis 15 Einbrüche pro Woche“, so Mohr.

Um hier gegenzusteuern, hat die Polizei am Dienstag und Mittwoch alle verfügbaren Kräfte in diesem Revier konzentriert. Dort waren Beamte des Zivilen Streifenkommandos, Kräfte aus der Einsatzgruppe Wohnungseinbruchsdiebstahl (WED) sowie Mitarbeiter der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung aus Eutin im Einsatz. An beiden Tagen wurden zwischen 14 und 21.30 Uhr acht stationäre Kontrollstellen eingerichtet, wovon vier immer zeitgleich betrieben wurden. Die Beamten hatten sich an den Autobahnabfahrten Pinneberg-Mitte, Halstenbek/Rellingen sowie Halstenbek-Krupunder positioniert, weitere Standorte waren die Kieler Straße in Bönningstedt, die Blankeneser Chaussee, die Friedrich-Ebert-Allee und die Altonaer Chaussee in Schenefeld sowie die Altonaer Straße in Halstenbek.

„Insgesamt haben wir an beiden Tagen mehrere Tausend Fahrzeuge unter die Lupe genommen“, berichtet die Polizeisprecherin. An den Kontrollstellen wurde der gesamte Fahrzeugverkehr gestoppt, damit die Beamten eine Vorabsichtung vornehmen konnten. „Nach bestimmten Kriterien haben wir Fahrzeuge ausgewählt, die wir einer genaueren Prüfung unterzogen haben“, so Mohr weiter. Das sei etwa dann der Fall gewesen, wenn sich bestimmte Personengruppen – zum Beispiel mehrere Männer ohne weibliche Begleitung – in den Fahrzeugen befunden hätten oder es sich um spezielle Fahrzeuge gehandelt habe, die gern von Einbrechern genutzt werden.

Hinzu kamen mobile Kontrollen. Am Dienstag gerieten auf diese Weise 781 Fahrzeuge in den Fokus der Beamten. „Etwa die Hälfte haben wir näher unter die Lupe genommen“, präzisiert die Polizeisprecherin. In diesen Fällen ließen es die Beamten nicht bei einer Kontrolle von Führerschein und Fahrzeugpapieren bewenden, sondern nahmen eine Leibesvisitation der Personen vor und durchsuchten die Fahrzeuge.

„In einem Fall haben wir geringe Mengen an Betäubungsmitteln gefunden“, erläutert Mohr. Außerdem seien die Beamten auf mehrere Personen gestoßen, die einschlägige Vorstrafen aufwiesen, teilweise auch aus dem Bereich Wohnungseinbruchsdiebstahl. „Wir werden diese Erkenntnisse jetzt auswerten und analysieren“, so Mohr weiter. Diebesgut oder Einbruchswerkzeuge seien bis zum frühen Mittwochabend nicht entdeckt worden. Die genauen Zahlen der am Mittwoch kontrollierten Fahrzeugen werden später in einer Gesamtbilanz veröffentlicht.

Auf Hamburger Stadtgebiet wurden am Dienstag insgesamt 308 Fahrzeuge und 404 Personen überprüft. Dabei geriet auch ein 21 Jahre alter Mann in den Fokus, der zwei Laptops dabei hatte, die nachweislich aus einem Einbruchsdiebstahl stammen. Ein Autofahrer, 25, stand unter Drogeneinfluss, bei einem 37-Jährigen besteht der Verdacht des illegalen Aufenthalts. Zudem entdeckten die Hamburger Beamten an 34 Fahrzeugen Mängel und leiteten 18 Ordnungswidrigkeitenanzeigen gegen Fahrer ein. Zahlen für den Mittwoch kommen ebenfalls später.

„Wir tauschen uns mit den Hamburger Kräften permanent aus“, berichtet Mohr. Der Großeinsatz hat nach ihren Angaben bereits Wirkung gezeigt: So sei am Dienstag im Revierbereich Rellingen kein einziger Einbruch angezeigt worden.