Kreis Pinneberg. CDU-Bundestagsabgeordneter Ole Schröder fordert mehr Stellen für Polizei. Kripo-Chefin Sarah Lampe stehen 33 Ermittler zur Verfügung.
Als „besorgniserregend“ bezeichnet der parlamentarische Staatssekretär im Innenministerium, Ole Schröder, den Anstieg der Wohnungseinbrüche im Kreis Pinneberg. Der CDU-Bundestagsabgeordnete aus Rellingen informierte sich am Dienstag bei der neuen Leiterin der Pinneberger Kripo, Sarah Lampe, über die Kriminalitätsentwicklung.
Vorige Woche hatte Schleswig-Holsteins Innenminister Stefan Studt (SPD) eingeräumt, dass die Zahl der Einbrüche im Land zuletzt massiv gestiegen ist. In der Polizeidirektion Bad Segeberg, die für die Kreise Pinneberg und Segeberg zuständig ist, ereigneten sich im Dezember vergangenen Jahres 326 Einbrüche – 129 mehr als im Dezember 2014. Dabei dürfte der Pinneberger Raum mit seiner Hamburg-Randlage eine große Rolle spielen. Die konkreten Zahlen werden Ende März veröffentlicht, wenn die Kriminalstatistik der Polizei vorliegt.
„Auch im Kreis Pinneberg ist mit einem Anstieg der Fallzahlen zu rechnen, der sich am Landestrend orientieren dürfte“, so Schröder. Besondere Probleme gebe es aktuell in den Bereichen Halstenbek, Rellingen und Schenefeld. Auf Landesebene beträgt der Anstieg laut dem Innenminister 15 Prozent, davon wurde offenbar nicht einmal jeder zehnte Fall aufgeklärt. Noch 2014 war im Kreis Pinneberg die Zahl der Einbrüche mit 673 Taten auf den niedrigsten Stand seit 2005 gefallen.
„Die Landesregierung muss die Polizei vor Ort mit dem nötigen Personal und Material ausstatten“, fordert Schröder. Er erinnerte daran, dass die dem Bundesinnenministerium unterstellte Bundespolizei 3000 zusätzliche Stellen erhalten werde. „Einen solchen Anstieg würde ich mir auch einmal von der Landespolizei wünschen. Ich erwarte von der Landesregierung, so etwas hinzubekommen. Bisher behandelt sie die Polizei wie einen Steinbruch.“ Die Beamten müssten von überflüssigen Aufgaben wie „dem Herumkutschieren von Flüchtlingen“ befreit werden, um sich wieder ihren Kernaufgaben zu widmen. „Ich mache mir große Sorgen um die Sicherheit im Kreis Pinneberg. Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wird massiv eingeschränkt.“ Schröder kritisiert auch, dass es häufig viel zu lange dauerte, bis nach einem Einbruch die Spurensicherung vor Ort erscheine. Auch die Auswertung der Spuren gelte es zu beschleunigen. Die Kripo Pinneberg, die alle Städte und Gemeinden bis auf den Norden des Kreises betreut, verfügt über 33 Ermittler und 20 Angestellte.
„Die Personalstärke ist konstant“ stellt Sarah Lampe fest. Sie selbst steht seit Oktober an der Spitze, nachdem sie zuvor ihr Studium absolviert und dann acht Jahre lang im Landeskriminalamt tätig war. „Die Bekämpfung der Einbruchskriminalität bildet den Schwerpunkt unserer Arbeit“, sagt Lampe. So sei das Sachgebiet, das sich um diese Taten kümmere, mit 13 von 33 Ermittlern personell am besten ausgestattet. Vier Beamte würden sich alleine um die Spurensicherung kümmern. Insbesondere am Wochenende könne es zu Engpässen kommen, räumt sie ein. „Wir arbeiten sehr eng mit der Schutzpolizei zusammen“, so Lampe. Zudem seien verstärkt Zivilkräfte im Einsatz, und es bestehe eine Kooperation mit der Soko Castle in Hamburg.