Uetersen. Uetersener Union will Sammelunterkunft in der Rosenstadt weiterhin verhindern. Investor erhebt Vorwürfe gegen den Kreis Pinneberg.
Die Ankündigung von Landrat Oliver Stolz, am Kauf des Bleekerstiftes in Uetersen festzuhalten, um eine Sammelunterkunft für 300 Flüchtlinge einzurichten, sorgt für Diskussionen. Der vom Architekten Maik Timm vorgelegte Alternativvorschlag, dort Eigentumswohnungen zu bauen und im Zentraltrakt 70 Flüchtlinge unterzubringen, ist laut Stolz nicht zielführend. Der Uetersener Investor zeigte sich nach dem Aus enttäuscht.
Schmerzhaft sei, so Timm, dass viel Zeit und Geld in die Planung des Wohnparks gesteckt worden sei. „Wir haben 500 Arbeitsstunden investiert. Die sind futsch, das bezahlt uns keiner“, sagt er. Gegen den Kreis erhebt der Uetersener Vorwürfe. Das gezeigte Verhalten habe nicht dessen Glaubwürdigkeit erhöht. Der Kreis habe, so Timm, einst gesagt, dass im Bleekerstift „nichts“ untergebracht werde. Anwohner hätten auf dieser Grundlage Millionen Euro investiert. Die Kehrtwende sei auch daher schwer zu akzeptieren. „Wir hatten den Vertrag noch nicht unterschrieben, waren aber auf der Zielgeraden“, sagt Timm. Verzögerungen habe es gegeben, weil die Sana einen Ersatzstandort für die Rettungswache gesucht habe. Der sei jetzt vorhanden.
Timm war davon ausgegangen, dass der Kauf nur noch Formsache sei. „Dann ist der Kreis reingegrätscht. Das macht man nicht“, urteilt er. Nach Informationen des Abendblattes steht bereits fest, dass die Stadt ein Kontingent im Bleekerstift für 50 Flüchtlinge vom Kreis erhalten wird. Uetersens CDU will derweil aber weiter für Investor Timm kämpfen und die Kreispläne verhindern, erklärte Fraktionschef An-dreas Stief. „Wir müssen aber schauen, wie wir mit der neuen Situation umgehen“, sagt er. Mit der BfB und FDP werde es Gespräche geben.
Bürgermeisterin Andrea Hansen glaubt, dass die Befürchtungen von CDU, FDP und BfB überzogen sind. „Das ist für uns durchaus machbar“, sagt sie hinsichtlich der Herausforderungen. Sie setzt auf die Zusagen des Landrates, dass ein Konzept erarbeitet wird, mit dem Sicherheit und Betreuung der Flüchtlinge vom Kreis gewährleistet werden. „Mir ist es wichtig, dass Land, Kreis und Kommunen bei der Unterbringung gut zusammenarbeiten“, betont Hansen. Oberstes Ziel müsse sein, dass Menschen vernünftig untergebracht werden und nicht in Turnhallen leben müssten.