Pinneberg. Der Budenzauber vor der Drostei wird von einem Brauhauschef organisiert. Statt Glühwein haben viele Besucher Gerstensaft im Glas.

Ziemlich warm ist es. Über zehn Grad plus. Glühweinstimmung will nicht so recht aufkommen an dem Tag, an dem das Programm für Pinnebergs Weihnachtsdorf vorgestellt wird. Da passt es ganz gut, dass Jens Stacklies ein anderes Getränk mit in die Kreisstadt gebracht hat. Ein süffiges ist es. Von kastanienbraunem Farbton. Und es schmeckt auch gekühlt. „Winterzauber“ nennt Stacklies sein Pinneberger Weihnachtsbier, das vom Alkoholgehalt her mit 5,4 Prozent deutlich über dem eines üblichen Pilseners liegt. „Da ist ordentlich Bums hinter“, sagt der Veranstalter des nahenden Budenzaubers vor der barocken Drostei.

Eine Auswahl weiterer Weihnachtsmärkte im Kreis Pinneberg

Appens alljährlicher Weihnachtsmarkt wird im Bürgerhaus an der Hauptstraße am Sonnabend, 14. Dezember, und am Sonntag, 15. Dezember, jeweils von 11 bis 17 Uhr veranstaltet.

Haselaus Weihnachtsmarkt startet am Sonntag, 6. Dezember, um 14 Uhr. Eine Tombola für einen guten Zweck gibt es ebenfalls in der Halle auf dem Obsthof Plüschau, Neuer Weg 22.

Haseldorfs Weihnachsmarkt steht am Sonntag, 6. Dezember, von 11 bis 18 Uhr beim Golfclub Gut Haseldorf, Heister Feld 7, an.

Klein Nordendes Weihnachtsmarkt im Töverhuus, Dorfstraße 80, öffnet vom 1. bis 3. Advent jeweils um 14 Uhr die Tür.

In Moorrege wird am Sonnabend, 5. Dezember, der Weihnachtsmarkt für Jung und Alt beim Kulturforum in der Klinkerstraße 84 eröffnet. Der Beginn des Marktes ist um 14 Uhr.

In Rellingen organisieren die Kaufleute am Sonnabend, 5. Dezember, den Weihnachtsmarkt. Von 13 bis 20 Uhr bleibt die Hauptstraße gesperrt. Dort sowie auf dem Arkadenhof werden 25 bis 30 Stände aufgebaut. Der Weihnachtsmann bringt den Kindern ihre mit Leckereien gefüllten Stiefel. Diese müssen bis zum 27. November an sieben Stellen, etwa beim Schuhhaus Tritschoks und dem Edeka Markt Böge, abgegeben werden.

In Tornesch öffnet der Weihnachtsmarkt am ersten Advent, 29. November, um 11.30 Uhr seine Pforten für die Gäste. Am und im Rathaus an der Wittstocker Straße werden Produkte und Speisen feil geboten.

Uetersens Weihnachtsmarkt wird am zweiten Adventswochenende in der Altstadt eingeläutet. Am Sonnabend, 5. Dezember, und Sonntag, 6. Dezember, gibt es weihnachtliche Erzeugnisse. Rund um den Tannenbaum in der Fußgängerzone gibt es Glühwein und Süßwaren. Dazu gibt es ein Bühnenprogramm. An beiden Tagen wird der Weihnachtsmann vor Ort sein.

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Stacklies muss es wissen. Er betreibt in Hamburg das Brauhaus „Gröninger“. Dort wird Pinnebergs naturtrübes Weihnachtsbier, dessen Stammwürze auf 14,3 Prozent beziffert wird, extra für den Weihnachtsmarkt hergestellt. Vier bis sechs Wochen dauert der Brauvorgang. Es werden ausschließlich einheimische Gerstenmalze eingesetzt. 32 Hektoliter warten diesmal auf die durstigen Kehlen. In den Vorjahren hat sich gezeigt, dass das Bier ankommt. Für die erste Auflage des Pinneberger Weihnachtsdorfs im Jahr 2012 hatten noch 20 Hektoliter ausgereicht. Mittlerweile nehmen viele Besucher den Gerstensaft in Flaschen als Erinnerung oder Geschenk mit heim.

Natalina di Racca-Boenigk darf den „Winterzauber 2015“ als eine der ersten kosten. Vor der Kulisse der Drostei schenkt Stacklies der Bürgervorsteherin ein. Und ihr schmeckt’s. Was di Racca-Boenigk auch schmeckt, ist das Konzept des am Mittwoch, 25. November, beginnenden Markts. Familiär und beschaulich gehe es zu. „Die Bezeichnung Weihnachtsdorf trifft den Charakter“, sagt die Bürgervorsteherin. Vergleichbare Märkte in der Großstadt Hamburg seien ihr „viel zu wild und zu eng“.

Barmstedt, Quickborn, Halstenbek und Wedel

Quickborn: Der Weihnachtsmarkt an der Marienkirche in Quickborn steht jedes Jahr unter dem Motto des Helfens. Der Eulenring veranstaltet ihn am Sonnabend, 5. Dezember, zum 28. Mal, um den Erlös einer Tombola dem Quickborner Kinderhilfswerk zukommen zu lassen.

Dabei kämen jedes Jahr etwa 10.000 Euro zusammen, sodass allein die Weihnachtsmärkte gut 300.000 Euro für das Kinderhilfswerk eingebracht hätten, sagt Vorsitzender Richard Janssen, der den Weihnachtsmarkt mit dem früheren Bürgermeister Gert Willner ins Leben gerufen hatte.

Die Besucher erwartet von 12 bis 20 Uhr ein buntes Programm rund um die Kirche und das Gemeindehaus an der Ellerauer Straße. Die Kinder können Ponyreiten. Bereits am Wochenende davor, 28. und 29. November, ist in Quickborn an der katholischen St. Marienkirche am Kurzen Kamp ein Adventsmarkt, der am Sonnabend von 14 bis 18.30 Uhr und am Sonntag von 10.30 bis 17 Uhr geöffnet ist.

Barmstedt: Der Weihnachtsmarkt in Barmstedt ist traditionell am letztem November-Wochenende. Dieses Mal lockt er die Besucher vom 27. bis 29. November zu den Ständen, die vom Rathaus bis zur Heiligen-Geist-Kirche in die Chemnitzstraße reichen. Er gilt seit 1978 als einer der gemütlichsten und urigsten und bestbesuchten Weihnachtsmärkte in der Region.

Es wird jede Stunde eine Gaukler- und Feuershow auf dem Marktplatz geben. Ein Mittelaltermarkt bietet traditionelle Produkte an. Eine historische Backstube mit einem Buchenbackofen backt frisches Brot. In der Chemnitzstraße mit Humburg- und Gemeindehaus wird es einen Kunsthandwerkermarkt geben, der selbst gefertigte dekorative und nützliche Dinge anpreist.

Auch der Weihnachtsmann hat seine Besuche jeweils um 15 Uhr an der drei Tagen angekündigt. Der Weihnachtsmarkt ist am Freitag von 14 bis 21 Uhr, am Sonnabend von 11 bis 21 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Halstenbek: In Halstenbek verwandelt sich am 28. und 29. November das Rathaus und der neugestaltete Vorplatz zum 20. Mal in ein Weihnachts-Winter-Wunderland. Am Sonnabend von 14 bis 19 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 18 Uhr bieten 60 Kunsthandwerker und Hobbykünstler ihre Waren an.

Die Auswahl reicht von A wie Aquarellen bis W wie Windlichter. Essen und Getränke runden das Angebot ab, Glühwein gehört natürlich dazu. Der Weihnachtsmann darf auch nicht fehlen. Er steht für Fotos mit Kindern bereit. Die können auch Karussell fahren, Stockbrot in der Jurte der Pfadfinder zubereiten oder am Sonntagnachmittag um 15 Uhr dem Kindertheater der Wyker Puppenbühne in der Turnhalle, Feldstraße 43, folgen.

Um 16 Uhr am Sonntag erfolgt die Versteigerung eines Pfefferkuchenhauses. An beiden Tagen lädt nachmittags die Spieliothek in den Sitzungssaal des Rathauses ein, wo neue Spiele ausprobiert werden können.

Wedel: Als eine der ersten gehen die Wedeler traditionell mit ihrem Weihnachtsmarkt an den Start. Rund um den Roland und entlang der Küsterstraße werden sich auch an diesem ersten Advent wieder viele Besucher tummeln.

Zahlreiche Kunsthandwerker bieten dann in der Wedeler Altstadt ihre Waren an. Zudem sind am Sonnabend, 28., von 12 bis 21 Uhr, und Sonntag, 29. November, von 11 bis 18 Uhr, auch örtliche Vereine und Institutionen vor Ort. Kein Wunder: Organisiert wird der Adventsmarkt von den Altstadtkaufleuten. Auch sie sind vertreten, servieren den Gästen Glühwein und Burgunderbraten. Für Kinder gibt es zahlreiche Angebote wie eine Weihnachtsbäckerei.

In den vergangenen Jahren war allerdings eine Fahrt mit der Eisenbahn der Renner bei den kleinen Besuchern. Wer den Adventsmarkt verpasst, wird vor dem Rathaus an der Bahnhofstraße fündig. Dort stehen in der Vorweihnachtszeit einige Buden, die täglich Waren anbieten.

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Das Pinneberger Weihnachtsdorf öffnet bis einschließlich Mittwoch, 23. Dezember, seine Pforten. Einen Tag länger als noch im Vorjahr. Für das Bühnenprogramm zeichnet der Stadtmarketingverein verantwortlich. Rockmusik, Theateraufführungen und Gastspiele von Chören: Insgesamt 70 Programmpunkte finden sich in dem öffentlich ausliegenden Flyer, der in einer Auflage von 20.000 Exemplaren gedruckt wurde. „Wir haben keinen Tag spielfrei“, sagt ein sichtlich stolzer City-Manager Dirk Matthiessen. Die Programmgestaltung sei „längst eine Ganzjahresaufgabe“. Stacklies, der auch in Hamburg Weihnachtsmärkte auf die Beine stellt, lobt die Zusammenarbeit: „In Pinneberg sind die Wege kurz und wir lernen Jahr für Jahr hinzu“.

Aufmerksame Besucher der City werden es bemerkt haben: Das Weihnachtsdorf wird bereits seit einigen Wochen aufgebaut. 240 Bäume werden vor der Drostei aufgestellt. 15 Buden ebenfalls. Der Platz wird mit Holzspänen bedeckt sein, wenn Pastor Karl-Uwe Reichenbächer das Weichnachtsdorf am Mittwoch um 17 Uhr mit einer Andacht offiziell eröffnet. Für den Wochenmarkt am Dienstag und Donnerstag hat der Budenzauber einen Umzug vor das Pinneberger Rathaus zur Folge. Parkplätze stehen auf dem Pinneberger Marktplatz zur Verfügung. Ab 18 Uhr dürfen Autos dort sogar kostenlos abgestellt werden. Angesichts des Getränkeangebots dürfte allerdings der öffentliche Nahverkehr profitieren. Denn neben „Winterzauber“ hat Stacklies auch noch 100 Hektoliter Glühwein angesetzt.