Elmshorn. In Elmshorn wird am Freitag, 20. November, das Stadtwerke Eisvergnügen eröffnet. Bis dahin ist für das Aufbau-Team noch einiges zu tun.

Eine Eisbahn funktioniert wie eine Fußbodenheizung, nur umgekehrt. Zunächst wird eine Unterkonstruktion aus Holz aufgebaut. „Der Schwerlastboden gleicht eventuelle Höhenunterschiede aus, so dass die mobilen Eisflächen auch auf unebenem Boden oder auf Plätzen mit Gefälle sicher betrieben werden können“, sagt Henning Haarhaus, der als Projektleiter für die Firma Interevent die Schlittschuhbahn auf dem Holstenplatz in Elmshorn aufbaut.

Der Marktführer mit Sitz im nordrhein-westfälischen Dorsten baut seit 20 Jahren in ganz Deutschland und Wien mobile Eisbahnen auf – in diesem Jahr sind es 33. „Unser Weihnachtsmarkt in Dorsten war eine Katastrophe“, erinnert sich Geschäftsführer Thomas Hein an die Anfänge seines Unternehmens. Bei einem Kaffee beschließen er und ein paar Freunde: Wir bauen eine Eisbahn. „Nun war einer dieser Freunde Journalist und am nächsten Tag stand es in der Zeitung“, sagt Hein. Ein Rückzieher war nicht mehr möglich. Lange tüftelten sie an der Umsetzung und waren am Ende erfolgreich. „Die Eisbahn sollte zwei Wochen stehen, aber der Andrang war so groß, dass daraus vier wurden“, sagt Hein. Heute beschäftigt er zehn Mitarbeiter. Auch wenn er selbst nicht Schlittschuh läuft – „ich bin Grobmotoriker“ – weiß er, wann es am meisten Spaß macht: „Bei drei Grad Celsius und Sonnenschein.“

In Elmshorn steht der Untergrund bereits und auf dem Boden sind die Eismatten verlegt, durch die später das Kältemittel Glykol zirkuliert. „Die Eismatten werden über dicke Schläuche mit der Kältemaschine verbunden“, sagt Haarhaus. Temperiert wird das Kältemittel in schallgedämmten, geräuscharmen Aggregaten, die abseits der Eisfläche aufgestellt werden. Diese sind strombetrieben und stoßen somit keine Schadstoffe aus. Kein Wunder also, dass oftmals die lokalen Energieversorger als Hauptsponsoren auftreten, auch wenn die Technik immer energieeffizienter wird.

Das Eis ist am Ende neun Zentimeter dick

Wenn die Eismattenfläche minus neun Grad Celsius erreicht hat, sprüht Haarhaus mit einem Feuerwehrschlauch, der am Hydranten angeschlossen ist, Wasser auf. Je nach Außentemperatur dauert es etwa zwei Stunden bis die erste Schicht gefroren ist. Der Vorgang wird solange wiederholt, bis das Eis eine Dicke von ungefähr neun Zentimetern erreicht. „Würde ich die Fläche mit einem Mal fluten, entstünden Luftlöcher, das Eis würde uneben“, sagt er. Das Kühlmittel kommt im Kreislaufsystem irgendwann wieder in der blauen Kältemaschine an – fünf Grad wärmer, weil es die Kälte direkt auf die Eisfläche abgibt.

Bei milden Temperaturen um die 13 Grad dauert der Aufbau zwar etwas länger als die üblichen drei Tage. Doch pünktlich am Freitag, 20. November, wird die Eisbahn unter freiem Himmel um 18 Uhr mit Eiskunstlauf und einer Lichtershow eröffnet. Bis zum 3. Januar können Besucher dann ihre Pirouetten drehen oder die vom EMTV organisierten Meisterschaften im Eisstockschießen verfolgen (Finale am 16. Dezember). Jeden Freitag vor Weihnachten von 19 Uhr an wird Après-Ski-Party gefeiert und sonnabends, 19 bis 21.30 Uhr, Livemusik gespielt. Den Auftakt macht Geff Harrison am 21. November mit Rock`n`Roll und Pop.

Die Eisbahn ist für alle Montag bis Freitag von 12 bis 18.30 Uhr, am Wochenende von 10 bis 18.30 Uhr geöffnet. In den Ferien öffnet die Bahn immer schon um 10 Uhr. Abweichende Öffnungszeiten an den Feiertagen. Heiligabend ist geschlossen. Eintritt kostet 3,50 Euro für Erwachsene, drei für Kinder. Mittwoch ist Familientag und der Eintritt 50 Cent günstiger. Schlittschuhverleih für zwei Stunden kostet zwei Euro.