Rellingen. Lösung für leer stehenden Discountmarkt im Rellinger Ortszentrum in greifbarer Nähe. Verhandlungen auch über Nachfolge von Foto Gaedigk

Nach dem Exodus an Geschäften in bester Rellinger Ortskernlage betreibt Wirtschaftsförderer Harald Poppner ein aktives Leerstandsmanagement. Und offenbar mit Erfolg: In den seit 1. Oktober leer stehenden Penny-Markt auf dem Arkadenhof zieht voraussichtlich im Frühjahr 2016 ein Bio-Markt ein.

„Erste Ansiedlungsgespräche sind positiv verlaufen, sodass wir mit einer Nachnutzung zum Frühjahr 2016 rechnen können“, teilt Poppner auf Abendblatt-Anfrage mit. Der Name des möglichen Betreibers könne erst genannt werden, wenn die Mietverträge unterzeichnet seien. Noch seien jedoch nicht alle Details ausverhandelt.

Der Discounter hatte seine Filiale Ende September aufgrund der zu geringen Verkaufsfläche geschlossen. Weil das Einzelhandelsgutachten in Rellingen dringenden Bedarf für einen BioMarkt in Kombination mit einer Gastronomie sah, wurde der Wirtschaftsförderer aktiv. Poppner schrieb 40 Betreiber sowie auf die Biobranche spezialisierte Beratungsunternehmen an und machte ihnen die Vorteile einer Ansiedlung in Rellingen deutlich. Parallel wurde auch der Verwalter der Immobilie aktiv. Er teilte jetzt der Gemeinde mit, dass die Erfolgsaussichten für eine kurzfristige Ansiedlung eines Bio-Markts gut sind.

Hoffnung gibt es auch für die benachbarte Fläche des Fotostudios Gaedigk.

Hoffnung gibt es auch für die benachbarte Fläche des Fotostudios Gaedigk. Die Inhaber Wolfgang und Karla Gaedigk wollen das Foto- und Büchergeschäft Ende des Jahres schließen und den wohlverdienten Ruhestand genießen. Der Mietvertrag für die Immobilie läuft Ende Januar aus. Bis dahin soll möglichst ein Nachfolger gefunden werden, der den Laden in bewährter Manier weiterführt. In die Suche hat sich inzwischen die Handwerkskammer Lübeck eingeschaltet, die mehrere potenzielle Nachfolger aus der Branche angesprochen hat. Auf entsprechenden Portalen wird die Geschäftsübernahme bundesweit angepriesen.

„Es gibt erste Interessenten, die Gespräche laufen derzeit“, weiß Popp­ner. Er hat zudem Ende Oktober ein Gespräch mit der Geschäftsführerin des Einzelhandelsverbands Nord geführt. „Die Möglichkeiten der Gemeinde, Einflüsse auf Leerstände zu nehmen, sind leider begrenzt. Der regionale Einzelhandel hat bundesweit zu kämpfen, nicht nur Rellingen leidet innerorts unter Leerständen.“

Das gilt inzwischen auch für eine dritte Immobilie auf dem Arkadenhof. Für das Arkadencafé wird ebenfalls ein neuer Betreiber gesucht. Und auch ein Bistro in der Ladenzeile neben dem Rathaus ist auf mehreren Internet-Immobilienportalen zur Neuvermietung ausgeschrieben.