Kreis Pinneberg. Bei den Tagen der Industriekultur am Wasser öffnen auch im Kreis Pinneberg zahlreiche Kulturstätten ihre Türen für Besucher.

Engagierte Bürger hatten das Frachtschiff „Klostersande“ gekauft und so ein Stück Elmshorner Stadtgeschichte gerettet. Nun ist der ehemalige Getreidefrachter, der bis zum Jahr 2000 von Elmshorn nach Hamburg pendelte, um die Köllnflocken-Werke mit Hafer für die Haferflockenherstellung zu versorgen, erstmals bei den Tagen der Industriekultur am Wasser dabei.

Der Förderverein MS Klostersande hatte das 1967 gebaute Binnenschiff im Jahr 2013 für 55.000 Euro erworben und restauriert dieses seither mithilfe von Spenden. Nun können sich Besucher am Sonnabend, 3. Oktober, von 14 bis 17 Uhr und am Sonntag, 4. Oktober, von 10 bis 17 Uhr am Nordufer des Hafens von Fortschritten überzeugen.

Mit 350 Veranstaltungen in 124 Denkmalen an 60 Orten geht das Kulturprojekt der Metropolregion Hamburg in die dritte Runde. Hafenanlagen, Schleusen und Schiffe, Leucht- und Wassertürme, Brücken und Mühlen, Fabriken und Kraftwerke geben am Wochenende Einblicke in die Welt der Industriekultur am Wasser, auch aus dem Kreis Pinneberg. Dabei dreht sich alles um die Technik, die Wasser nutzt, beherrscht oder am Wasser liegt.

Das Elmshorner Industriemuseum, Catharinenstraße 1, zeigt am Sonnabend, 3. Oktober, 14 bis 17 Uhr, und am Sonntag, 4. Oktober, 10 bis 17 Uhr, in seiner Ausstellung die Entwicklung von Industrie, Technik, Arbeit und Alltag in Schleswig-Holstein und bietet Zeitreisen zur Industrialisierung in Elmshorn an. Zudem lädt der Wäger am Sonnabend, 3. Oktober, von 15 bis 17 Uhr ein zu einem Rundgang durch den Elmshorner Hafen. Der vereidigte Getreidewäger war vor gut 100 Jahren eine wichtige Person für den Hafenbetrieb und Teil des umtriebigen Geschehens im Elmshorner Hafen. Die Führung „Dampfmaschine und Henkelmann – eine Zeitreise durch das Museum“ am Sonntag, 4. Oktober, von 15 bis 16 Uhr lässt den Wandel von Leben und Arbeit durch die Industrialisierung lebendig werden. Teilnehmer stempeln sich ein und werfen die Dampfmaschine an. Der Teilnahme an allen drei Angeboten kostet drei Euro inklusive Führung. Kinder haben freien Eintritt. Die Fahrten und Besichtigungen der zahlreichen historischen Frachtschiffe und Fähren werden ein Höhepunkt sein. Viele der Publikumsmagneten sind dieses Jahr beim Gaffeltreffen der historischen Ewer in Glückstadt zu erleben, so auch der Ewer „Gloria“ von 1898. Der Traditionssegler liegt normalerweise im Elmshorner Hafen vor Anker und bietet regelmäßig Ausflüge nach Uetersen, Itzehoe und Glückstadt an. Nach der Gaffelwettfahrt können alle Ewer am 3. Oktober, von 15 Uhr an im Hafen von Glückstadt bei Besichtigungen unter die Lupe genommen werden.

Doch nicht nur in Elmshorn beteiligen sich Kulturstätten am Tag der Industriekultur am Wasser. Auch das Möller-Technicon am Rosengarten 10 in Wedel, das die industrie- und technikgeschichtliche Sammlung des Wedeler Stadtmuseums auf dem Gelände der Firma Möller-Wedel zeigt, öffnet für Besucher. Dort kann am 3. Oktober von 13 bis 18 Uhr die Vernetzung von Märkten und Waren auf den Land- und Wasserwegen von der regionalen bis zur europäischen Ebene nachvollzogen werden. Bei größeren Gruppen empfiehlt sich eine telefonische Voranmeldung unter 04103/870 83.

In Klevendeich kann die Drehbrücke über die Pinnau zwischen Neuendeich und Moorrege-Klevendeich bei einem Ausflug besichtigt werden. Bei Führungen am 3. und 4. Oktober, jeweils 13 bis 13.45 Uhr, wird das 1887 vollendete Bauwerk erläutert, das zu den ältesten erhaltenen Drehbrücken in Europa zählt. Treffpunkt ist die Schutzhütte der Drehbrücke. Die Teilnahme ist kostenlos. Spenden sind willkommen.

Das ausführliche Programm zu allen 124 Anlagen und Museen der Industriegeschichte in der Metropolregion Hamburg liegt in allen teilnehmenden Denkmalen und Museen und in den Tourismusinformationen der Metropolregion aus. Unter www.tagederindustriekultur-hamburg.de steht das komplette Programm.