Kreis Pinneberg. In Elmshorn sowie im Großraum Uetersen fuhr am Dienstag kaum ein Bus. Am Mittwoch wird weiter verhandelt. Schnelle Einigung erhofft.
Zum vierten Mal innerhalb kurzer Zeit haben am Dienstag die Fahrer der privaten Omnibusbetriebe in Schleswig-Holstein gestreikt. In Elmshorn sowie im Großraum Uetersen warteten die meisten Fahrgäste den ganzen Tag vergeblich auf ihren Bus. Bei der Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg (KViP) sowie beim Unternehmen „Die Linie“ in Elmshorn befanden sich fast alle Fahrer im Ausstand.
„Wir hatten 37 Dienste zu besetzen, alle fallen aus“, sagte Jens-Uwe Früchtenicht, Betriebsleiter der KViP. Einzelne Busse, die trotz des Streiks auf den Linien 6667, 6661, 6663, 589 und 489 verkehrten, kamen von den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH), die nicht vom Streik betroffen sind. Die KViP konnte Fahrten für die Lebenshilfe und im Schülerverkehr dank einer Notdienstvereinbarung mit der Gewerkschaft Ver.di aufrechterhalten. „Wir bedauern, dass unsere Fahrgäste unter dem Streik leiden müssen und hoffen, dass sich die Tarifvertragsparteien schnell einigen“, sagte KViP-Prokuristin Birgit Reinheimer. Bei der KViP liefen laut Betriebsleiter Früchtenicht „die Telefone heiß“.
Auch bei „Die Linie“ in Elmshorn, die keine Notdienstvereinbarung mit Ver.di unterhält, stand das Telefon nicht still. „Wir haben an Bussen rausgebracht was wir konnten“, sagte deren Betriebsleiter Cliff Lüers. Dank des Einsatzes einiger nicht streikender Kollegen sowie mehrerer Fahrdienstleiter sei es gelungen, die Schülerbeförderung in Elmshorn aufrechtzuerhalten. Auf den Stadtbuslinien seien nur vereinzelt Fahrzeuge gefahren.
„Für uns ist der Streik hervorragend gelaufen“, sagt Ver.di-Sekreträr Andreas Riedl. Er hoffe, dass sich die Arbeitgeber bei der Verhandlungsrunde an diesem Mittwoch bewegen. Ver.di fordert knapp elf Prozent Prozent mehr Geld, etwa 250 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber kontern, dass die Busfahrer in Schleswig-Holstein im Bundesvergleich die zweithöchsten Löhne erhalten.