Elmshorn. Bürgermeister möchte Nahversorgung aufrecht erhalten. Discounter hat bislang keinen Antrag auf Vergrößerung gestellt.
Eine Liste mit 3172 Unterschriften hat Katrin Timm am Freitag Bürgermeister Volker Hatje überreicht. Die 46 Jahre alte Elmshornerin kämpft für den Erhalt ihres Lidl-Marktes am Eiskeller in Elmshorn und mit ihr zahlreiche Anwohner, die gegen die Schließung protestieren.
Der Discounter hat angekündigt, seine Filiale Am Eiskeller 26 zum 15. November zu schließen und alle betroffenen Mitarbeiter in anderen Märkten unterzubringen. Der Grund: Die Filiale sei zu klein und entspreche nicht mehr den aktuellen Anforderungen des Konzerns. Das Kuriose: Lidl möchte sich angeblich vergrößern, hat es bislang aber versäumt, einen entsprechenden Antrag für eine Nutzungsänderung im Rathaus zu stellen.
„Erst in der vergangenen Woche kam ein erstes Gespräch mit Lidl-Vertretern zustande“, sagt Hatje, der versichert, die Einkaufsmöglichkeit für die Anwohner vor Ort erhalten zu wollen. Diese waren bislang davon ausgegangen, dass die Stadtverwaltung eine mögliche Vergrößerung des Supermarktes pauschal ablehnen und sich dabei auf das Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept der Stadt berufen würde. Dieses hat zum Ziel, den Einzelhandel in der Innenstadt sowie drei weitere Nahversorgungszentren im Bereich Hainholzer Markt, Koppeldamm und auch an der Meteorstraße zu schützen.
„Wir möchten nicht, dass der Lidl, der Bestandsschutz hat, schließt“, sagt Hatje, der selbst dort einkaufen geht. „Das würde dort zu einer Versorgungslücke führen.“ Allerdings wolle man weiterhin einen Nahversorger und kein riesiges Versorgungszentrum an dieser Stelle, wie ein Konzept des Grundstückseigners, der Terra Grundstücksgesellschaft Zwönitz mbH Weimar, vorsah. Dieses war von der politischen Mehrheit abgelehnt worden. Das schließe nicht die Möglichkeit einer angemessenen Vergrößerung des Discounters aus, so Hatje. Nur lägen dementsprechende Anträge nicht vor.
„Wir wollen uns nicht die Pistole auf die Brust setzen lassen“, sagt Hatje. Die Politik brauche Zeit, sich mit einer möglichen Vergrößerung des Marktes zu beschäftigen und auch das Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept von 2011 auf seine Aktualität zu prüfen. Auch die Frage, ob andere Discounter nachziehen und welche Auswirkungen das hätte, müsse bedacht werden. Dies soll nun am Donnerstag, 24. September, von 18 Uhr an auf der öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung im Kollegiumssaal des Rathauses, Schulstraße 15–17, erstmals besprochen werden, zu dem auch Vertreter des Lidl eingeladen sind.