Wedel. Vor dem Wedeler Rathaus wurde beim Bunten Dinner ein Zeichen für Verständigung gesetzt und die interkulturelle Woche eröffnet.

Es war wie bestellt. Mussten die Organisatoren morgens noch um das Wetter und damit auch das Gelingen der Veranstaltung zittern, brach am Freitagabend passend zum Auftakt des ersten Bunten Dinners in Wedel die Wolkendecke auf. Die rund 130 Gäste konnten so gemütlich auf dem Rathausvorplatz speisen.

Wie beim Vorbild aus Frankreich, dem Weißen Dinner, mussten die Besucher ihr Essen, die Getränke und Sitzgelegenheiten – außer sie fanden einen Platz auf den Bänken, die die Freiwillige Feuerwehr errichtet hatte – selbst mitbringen. Der Unterschied zum Weißen Dinner: Das Ganze sollte nach dem Willen der Organisatoren vor allem vielfältig sein. Bunt eben. Und genau das wurde es auch.

An den Tischen saßen Menschen verschiedener Kulturen beisammen, klönten, tauschten sich aus. Genau das war Ziel der Organisatoren – einem Zusammenschluss der Kirchengemeinden, Friedenswerkstatt, der muslimischen Gemeinde, des Arbeitskreises gegen Rechtsradikalismus. Sie hofften durch das Dinner Menschen an einen Tisch und so miteinander ins Gespräch zu bekommen, die sonst eher keinen Kontakt miteinander haben. Vielfältig waren dadurch auch die jeweils mitgebrachten Speisen. Es wurden so einige spannende Geschmackserlebnisse aufgetischt.

„Bunt steht dafür, dass alle Menschen, egal welcher Herkunft, willkommen sind. Gerade auch die Flüchtlinge“, erklärte Mitinitiatorin Irmgard Jasker. „Wir leben hier zusammen und das wollen wir auch.“ Auch Wedels Bürgermeister Niels Schmidt mischte sich unter die Dinierenden. „Das Bunte Dinner ist ein tolles Beispiel dafür, dass wir alle zusammenleben können“, sagt er. Mit Blick auf die derzeitige Situation der rasant ansteigenden Zahl an Asylbewerbern, die in Wedel untergebracht werden müssen, erklärt er: „Viele Flüchtlinge kommen zu uns. Das ist eine gewaltige Aufgabe, die wir mit Weltoffenheit bewältigen können. Wir wollen gute Gastgeber sein.“

Mit der Veranstaltung knüpften die Organisatoren bewusst an die Veranstaltung vor einem Jahr an. Ebenfalls am symbolischen Termin, dem 11. September als Tag der Anschläge auf New York, wurde vor dem Wedeler Rathaus die Skulptur „Engel der Kulturen“ verlegt. Das Bunte Dinner diente gleichzeitig als Auftakt der interkulturellen Woche in Wedel, bei der zahlreiche Veranstaltungen bis zum 3. Oktober angeboten werden. Programmflyer liegen im Rathaus aus. Wedel ist hier seiner Zeit etwas voraus. Der Auftakt für die bundesweite Aktionswoche ist für den 27. September geplant. Weitere Infos gibt’s im Intenet auf www.interkulturellewoche.de