Kreis Pinneberg. Schülerwettbewerb des Vereins „Gegen das Vergessen – Spurensuche im Kreis Pinneberg“. Einsendeschluss ist der 28. November.

Der Verein „Gegen das Vergessen – Spurensuche im Kreis Pinneberg“ hat einen Wettbewerb ausgelobt. Schüler werden aufgerufen, unter dem Motto „Eine Spur in Deinen Ort“ zum Thema Nationalsozialismus in ihrer Stadt oder Gemeinde zu recherchieren. Die Ergebnisse sollen auf der Website der Initiatoren einsehbar sein.

„Angesichts von Brandanschlägen auf Flüchtlingsheime und Übergriffen gegen Ausländer lohnt ein Blick in die deutsche Geschichte“, sagt Rudolf Ahrendt. Wohin die Ächtung anderer Menschen führe, sei direkt vor Ort erfahrbar, ergänzt Erhard Vogt. Denn der Förderverein konzentriert sich auf die Aufarbeitung der NS-Geschichte in den Städten und Dörfern des Kreises Pinneberg.

Ab Klasse 9 wird über den Nationalsozialismus unterrichtet, so Vogt. Es gibt ferner an vielen Schulen Wahlpflichtangebote sowie Arbeitsgruppe. Besonders aktiv ist das Ludwig-Meyn-Gymnasium in Uetersen. Und vor den Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag des Namensgebers arbeiteten die Mädchen und Jungen die Geschichte der Elmshorner Bismarckschule auf, auch zwischen ‘33 und ‘45. Die Initiatoren hoffen, dass sich geschichtsinteressierte Jugendliche beteiligen. Der Zugang über eine Website könnte es dem computeraffinen Nachwuchs erleichtern.

Initiatoren haben Vorschläge für Projekte

Widerstand, Engagement und Zivilcourage während des Dritten Reiches könnten ebenso thematisiert werden wie Antisemitismus und Rassismus, erklärt Jörg Penning. Spuren deckten persönliche Verantwortung, Täterschaften und Mitläufertum auf.

Die Initiatoren haben einige Ideen, die von den Schülern zusammen mit ihren Lehrern umgesetzt werden könnten. So sind Einrichtungen auf Adolf Hitler umbenannt worden, wie die heutigen Friedrich-Ebert-Schule in Uetersen. Möglicherweise gibt es ein Archiv der Bildungseinrichtung, in welcher der Prozess der Umbenennung recherchiert werden kann. Als Quellen bieten sich die Archive der Kommunen sowie Tageszeitungen an. Dort könnte auch geforscht werden, wer Ämter in den NSDAP-Ortsgruppen inne hatte.

Im November 2013 war die Website www.spurensuche-kreis-pinneberg.de online gestellt worden. 360 Hinweise konnten bisher eingestellt werden. Die Gruppe besteht aus zehn Aktiven. Die Idee zu einer interaktiven Internetseite zur Aufarbeitung von NS-Vergangenheit war in Bremen geboren worden. Die Pinneberger sind bundesweit die zweiten, die sie realisierten. Derzeit gibt es verschiedene Initiativen in Schleswig-Holstein, sodass über ein landesweites Projekt diskutiert wird.

Der Sieger erhält 500 Euro Preisgeld

Der Wettbewerb wird von der Bürgerstiftung der VR Bank Pinneberg, der Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus des Innenministeriums und dem Landesbeauftragten für politische Bildung unterstützt. Die Schirmherrschaft hat Kreispräsident Burkhard E. Tiemann übernommen. Diese Personen und Institutionen bilden die Jury, die über die Preisvergabe entscheidet. Der Erste bekommt 500 Euro, der Zweite 300 Euro und der Dritte 200 Euro. Zudem sind 30 Buchpreise ausgelobt worden. Einsendeschluss ist der 28. November. Anmelden können sich die Schüler per E-Mail an info@spurensuche-kreis-pinneberg.de. An die weiterbildenden Schulen im Kreis verschicken die Organisatoren Informationsmaterial.