Elmshorn. Katrin Timm und Grundstückseigner wollen Schließung des Discounters an Ansgarstraße stoppen. Kündigung zum 14. November.

Die Elmshornerin Katrin Timm kämpft für den Erhalt des Lidl-Markt an der Ansgarstraße, der geschlossen werden soll. 3000 Unterschriften hat die 46-Jährige gegen die Schließung gesammelt. Nun möchte sie die Liste gern bei Bürgermeister Volker Hatje abgeben. „Leider habe ich erst am 18. September einen Termin im Rathaus bekommen“, sagt sie. Damit bleiben ihr nur zwei Monate für eine mögliche Rettung, denn Lidl hat zum 14. November gekündigt.

Rückendeckung bekommt sie von der Terra Grundstücksgesellschaft Zwönitz mbH Weimar. Die Thüringer hatten den Lidl-Markt 2012 von einem ausländischen Fonds erworben. „Wir haben früh das Gespräch mit der Firma Lidl und der Stadt gesucht, um über die Zukunft dieses Versorgungsstandortes zu sprechen“, sagt Stefan Meyer, der für die Bereiche Expansion, Projektentwicklung und Vermietung verantwortlich ist, und der sich von reinen Finanzinvestoren abgrenzen möchte. „Wir erwerben die Objekte nur für den eigenen Bestand und verkaufen sie nicht mehr.“ Der Lidl sei seit Jahren am Standort etabliert und im Bewusstsein der umliegenden Bevölkerung als Versorgungsstandort fest verankert. Jedoch sei das Gebäude veraltet und entspreche nicht aktuellen Anforderungen. Um eine Pfandannahme, breitere Gänge und niedrigere Regale umzusetzen, müsste der Markt, der im Umkreis 4000 bis 4500 Einwohner versorgt, vergrößert werden.

Während die Grundstückseigentümer Lidls Investitionsvorhaben unterstützen, hat sich die Stadtverwaltung gegen einen größeren Neubau ausgesprochen, um kleine Nahversorger zu schützen. „Wir möchten gar nicht, dass der Lidl schließt. Der Markt hat Bestandsschutz und steht auf Privatgelände“, sagt Silke Faber, Leiterin der Stadtentwicklung. „Wir wollen aber keine Vergrößerung des Discounters an dieser Stelle, um das Nahversorgungszentrum an der Meteorstraße rund um den Edeka mit Fleischer, Backstube und Apotheke nicht zu gefährden.“ Zumal der Standortbereich, der sich über die Meteorstraße, Ollnstraße und Eichstraße erstreckt, bereits als geschwächt gilt.

Schädliche Auswirkungen für andere Versorgungsstandorte in Elmshorn sieht Stefan Meyer nicht. „Hier kommt kein neuer Markt in Elmshorn hinzu, der den Wettbewerb verschärfen könnte, sondern ein bestehender Markt, der von der Stadt genehmigt ist, soll erneuert werden“, sagt er und beruft sich auf ein Gutachten des Büros Lademann & Partner, wonach Umsatzverteilungen zu Lasten anderer Standorte unter zwei Prozent lägen und damit weit unterhalb der kritischen Grenze von zehn Prozent. Zum einen würden schon aus Gründen der Entfernung der beiden Standorte keine Kunden dauerhaft vom Edeka zum Lidl abwandern, nur weil der Lidl ein neues Gebäude habe. Zum anderen habe ein Supermarkt wie der Edeka ein ganz anderes Sortiment im Vergleich zu einem Discounter wie Lidl. „Wir hoffen, mit der Stadt Elmshorn zusammen eine Lösung für den Erhalt des Lidl-Marktes für die betroffenen Bewohner finden zu können“, so Meyer.