Rellingen. Bau von zwei Asylbewerberunterkünften gefährdet. Einer der beiden Standorte soll ein festes Gebäude in Holzständerbauweise erhalten.

Der Bau der Asylbewerberunterkunft an der Pinneberger Straße in Rellingen verzögert sich. „Wir müssen leider feststellen, dass der Markt für Wohncontainer leer gefegt ist“, sagte Bürgermeister Anja Radtke am Dienstagabend während der Bauausschusssitzung im Rathaus. Dort war dieser Punkt kurzfristig auf der Tagesordnung gelandet, damit die Verwaltung schnelle Alternativen ergreifen kann. Die Politiker fassten den Beschluss, auf Container zu verzichten und einen festen Bau in Holzständerbauweise zu errichten.

Die für Herbst geplante Inbetriebnahme der Einrichtung für bis zu 50 Menschen verschiebt sich nach hinten. „Wir hoffen, dass es noch in diesem Jahr möglich sein wird“, sagte Radtke. Jetzt müsse die Baugenehmigung dem neuen Baustandard angepasst werden.

Elf Containeranbieter hatte die Gemeinde angeschrieben. Lediglich zwei gaben ein – überraschenderweise nahezu identisches – Angebot ab. „Diese waren doppelt so teuer wie unsere Kalkulation“, so Radtke weiter. Die Lösung des Problems soll nun die geänderte Bauweise sein. Anstatt der 930.000 Euro, die eine Containerlösung gekostet hätte, schlägt die Holzständerbauweise mit knapp 1,2 Millionen Euro zu Buche. Dafür sieht die Unterkunft nicht nur optisch ansprechender aus, sondern wäre auch dauerhaft nutzbar. „Sie befindet sich in der Nähe der Cas­par-Voght-Schule, so dass viele alternative Nachnutzungen denkbar sind“, erläuterte die Verwaltungschefin.

Laut Radtke ist die Ausschreibung für den weiteren Standort an der Ahornstraße, wo eine identische Containeranlage geplant war, „ähnlich desaströs“ ausgefallen. Dort könne keine Unterkunft in Holzständerbauweise realisiert werden, weil der Standort in der Anbauverbotszone entlang der Autobahn liege und dort nur eine vorübergehende Wohnnutzung möglich ist. Radtke: „Wir prüfen, ob wir gebrauchte Wohn- oder Bürocontainer erwerben und für eine Wohnunterbringung umbauen können.“ Dafür seien in Sachen Brandschutz hohe Hürden zu überwinden. Obwohl es Probleme mit beiden Standorten gibt, bekomme die Gemeinde bei der Unterbringung keine Probleme, weil privater Wohnraum angemietet werden konnte.