Pinneberg. Einmal im Jahr feiert die Bauernmühle in Pinneberg ein besonderes Sommerfest. Die Bewohner helfen bei den Vorbereitungen.

Da hat es das derzeit unbeständige Wetter aber richtig gut gemeint – passend zum großen Mittelalterfest im Seniorenwohnpark Bauernmühle in Pinneberg ist an diesem Tag keine Wolke am Himmel zu sehen. So können bei mittelalterlicher Musik die Portionen vom vor Ort gegrillten Spanferkel ebenso genossen werden wie die Darbietungen eines Feuerspuckers und einer Wahrsagerin. „Unsere Sommerfeste sollen immer etwas ganz Besonderes sein“, sagt Einrichtungsleiterin Nadine Pekruhl. „Wir wollen, dass sich unsere Bewohner auf die Überraschungen freuen und vorab schon rätseln, was passieren wird.“ Dazu gehören auch mottogerechte Kostüme, die jeder Mitarbeiter am Festtag trägt. Dieses Jahr sind sie als Burgfräulein und Burgherren zurecht gemacht. Im vergangenen Jahr war das Thema „Märchenwald“, und das Personal verkleidete sich als Märchenfiguren.

Bewohner helfen bei Vorbereitungen

Bei den Vorbereitungen der Feste legen die Bewohner mit Hand an. In der hauseigenen Töpferwerkstatt fertigten sie dieses Mal mehr als 230 Tonkrüge. Zudem bemalten sie Wappen zur Dekoration. Auch zu Feiertagen wird mit Holz, Ton oder Pappe gebastelt. Kunstwerke wie gehäkelte Steppdecken, die von den Senioren in Kursen geschaffen werden, zieren die Wände der Bauernmühle. Auf den jährlichen Frühlings- und Herbstbasaren wird unter anderem selbstgemachte Marmelade und hauseigener Mühlenschmalz angeboten.

„Wir haben an uns sehr hohe Erwartungen“, sagt Viola Nemitz. Sie ist für die Ein- und Auszüge der Bewohner zuständig. „Jeder potenzielle Neuzugang wird von uns vorab besucht. So wollen wir den Senioren die Angst vor der Veränderung nehmen“, erklärt die 37-Jährige. Trotz der großen Einrichtung, die 159 Pflegeplätze umfasst, und der mehr als 100 Mitarbeiter legt das Personal des Seniorenwohnparks Wert auf ein familiäres Flair. „Diejenigen, die nicht mehr eigenständig das Zimmer verlassen können, integrieren wir wie jeden anderen in unseren Alltag“, sagt Nemitz. Für solche Fälle gebe es zum Beispiel extra eingerichtete Plätze in der Wohnküche. „Wir wollen auf keinen Fall, dass irgendjemand allein auf seinem Zimmer vor sich hinvegetiert.“

Was Heime für Senioren heute bieten

Wohnen wie in der Familie: In Barmstedt Barmstedt liegt der Seniorenpark Rantzauer See in unmittelbarer Nähe zum Naherholungsgebiet. 91 Menschen können in der Einrichtung leben. Das Haus verfügt über sieben Wohngemeinschaften mit jeweils 13 Bewohnern. In familienähnliches Wohnen soll das Pflegeangebot integriert werden. So können die Bewohner beispielsweise nach Belieben und ihren Möglichkeiten an der täglichen Hausarbeit oder Essenszubereitung teilhaben. Adresse und Kontakt: Marktstraße 7, 25355 Barmstedt, Tel.: 04123/90 38 30, www.seniorenheim-barmstedt-rantzau.de

Foyer wird Konzertbühne: Das DANA-Pflegeheim in AppenAppen hat 118 Pflegeplätze, die auch für Kurzzeitpflegen verfügbar sind. Einmal monatlich musizieren Sänger oder Bands im Foyer der Einrichtung. So spielt neben dem Feuerwehr-Chor Appen auch Käpt’n Meyer, der mit seiner maritimen Musik die Senioren begeistert. Zweimal im Jahr modeln ehrenamtliche Helfer bei einer Modenschau von ModeMobil. So können die Bewohner bequem neue Kleidung einkaufen. Adresse und Kontakt: Schäferhofweg 10, 25482 Appen, Tel.: 04101/8 08 00, www.dana-pflegeheim-appen.de

Generationen-Frühstück: Die Elmshorner Elmshorner Seniorenresidenz „Lindenpark“ hat Platz für 160 pflegebedürftige Menschen. Es gibt Einzel- und Doppelzimmer. Zum täglichen Gruppenprogramm gehört neben Singen, Backen und Basteln biografisch orientierte Einzelbetreuung. Für Abwechslung sorgen die Aufführung von Theaterstücken, bei denen Bewohner und Mitarbeiter Rollen übernehmen, die Teilnahme am „Frühstück der Generationen“ des Krankenhauses Elmshorn sowie Ausflüge. Adresse und Kontakt: Esmarchstraße 22/24, 25335 Elmshorn, Telefon 04121/80 90, www.johanniter.de

Unter 7 trifft über 70: Das Hasloher Hasloher Alten- und Pflegeheim „Haus am Rehhagen“ ist ein Familienbetrieb und verfügt über 96 Pflegeplätze. Die Auseinandersetzung mit den Biografien der Bewohner wird groß geschrieben, ein familiäres Mit­ei­nander vorausgesetzt. Einmal im Monat widmen sich die Bewohner dem Projekt „Unter 7 trifft über 70“. Dann besuchen Kinder des RobinsonKindergartens die Senioren. Zudem werden regelmäßig Feste gefeiert und Konzerte geboten. Adresse und Kontakt: Kieler Straße 136, 25474 Hasloh, Telefon 04106/7 65 88 90, www.haus-am-rehhagen.de

Offener Demenzbereich und vielfältiges Sportprogramm: Im Pinneberger Pinneberger Seniorenpflegeheim „Schöne Aussicht“ gibt es 150 Pflegeplätze, von denen 36 speziell für Menschen mit Demenz zur Verfügung stehen. Der offene Demenzbereich ermöglicht eine intensive Betreuung der Erkrankten. Zweimal im Monat besuchen Clowns das Pflegeheim. Regelmäßig werden Diavorträge, bei denen zum Beispiel der Hamburger Hafen gezeigt wird, und musikalische Abende geboten. An Geburtstagen der Bewohner kommt der im Haus integrierte Kindergarten zu Besuch. In der Seniorenresidenz Helene Donner werden in Einzel- und Doppelzimmern 109 Senioren betreut. Das Sportprogramm ist vielfältig, Yoga, Kegeln und Sturzprophylaxe werden angeboten. Einmal im Jahr findet ein großes Sportfest statt. In der Seniorenresidenz Pinneberg – Gut Thesdorf gibt es eine hauseigene Fußpflege. Für die 126 Bewohner finden Erinnerungs- und Gedächtnistraining, Angehörigentreffen und Bücherlesungen statt. Adressen und Kontakte: „Schöne Aussicht“, Kleiner Reitweg 4-8, 25421 Pinneberg, 04101/8 04 60, www.haus-schoene-aussicht.de. „Helene Donner“, Damm 12-14, 25421 Pinneberg, Tel.: 04101/ 77 30 und www.seniorenresidenz-helene-donner.drk.de. „Gut Thesdorf“, Rellinger Straße 37-39, Tel.: 04101/206 630, www.ks-unternehmensgruppe.de

Bowlen mit der Wii: In Quickborn Quickborn messen sich die Bewohner des Dana-Pflegeheims Buchenhof am Liebsten beim Bowlen auf der Spielekonsole Wii. Immer sonnabends haben die 89 in der Einrichtung lebenden Senioren Gelegenheit, alte Kegelcluberlebnisse Revue passieren zu lassen. Zudem bietet der Buchenhof Aktivitäten wie Gedächtnistraining, Gymnastik oder monatliche Konzertbesuche. Die hauseigenen Köche spendieren jedem Geburtstagskind an seinem Ehrentag ein Wunschmenü. Adresse und Kontakt: Kieler Straße 111, 25451 Quickborn, Tel.: 04106/6 30 10, www.dana-pflegeheim-buchenhof.de

Plattdeutsches Theater: Die Rellinger Rellinger Seniorenresidenz Brügge/Schmitt bietet neben stationärer Pflege auch Kurzzeit- und Urlaubspflege. Das Seniorenheim wird familiär geführt, die 187 Bewohner sind in kleine Wohneinheiten eingeteilt. Ausflüge in die Gemeinde werden regelmäßig unternommen. Tradition haben auch die Besuche des Theatervereins Rellingen, der vor Ort zweimal im Monat plattdeutsche Stücke aufführt. Feste werden gerne gefeiert, egal ob Oktoberfest, Faschingsparty oder Weihnachtsfeier. Adresse und Kontakt: Adlerstraße 74, 25462 Rellingen, Tel.: 04101/3 85 40, www.seniorenresidenz-rellingen.de

Hier sind Haustiere erlaubt: In die Wedeler Senioren-Residenz „An der Elbe“ können die Senioren ihre Haustiere mitnehmen. 79 Pflegeplätze gibt es, die naheliegende Bahnhofstraße bietet zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten. Besonderheiten sind regelmäßige Spaziergänge an der Elbe und der „Austausch der Generationen“ mit Wedeler Schülern. Adresse und Kontakt: Hafenstraße 16-18, 22880 Wedel, Tel.: 04103/9 33 50,www.alloheim.de. Platz für 60 Bewohner bietet die Seniorenanlage Heinrich-Gau, Kirchstieg 9, die nahe der Elbmarsch liegt. Auch hier werden zahlreiche Betreuungsveranstaltungen angeboten. Tel.: 04103/8 08 80, www.johanniter.de

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Untergebracht sind die Bewohner in Einzel- und Tandemzimmern, bei denen sich zwei Bewohner ein Bad teilen. Jede der vier Etagen des Hauses steht zudem unter einem eigenen Motto und hat eine eigene Farbgebung. So wohnen die Senioren nicht in der ersten Etage sondern auf der „Schlossinsel“, in der Brauntöne dominieren. Neben der in Grün gehaltenen Etage „Vier Jahreszeiten“, gibt es den gelben „Blumengarten“ oder den maritimen „Seeblick“. „Von der Badewanne bis hin zum Geschirr ist alles abgestimmt. Das erleichtert den Bewohnern die Orientierung“, so Nemitz.

Zum Angebot der Bauernmühle gehören viele Kurse und Veranstaltungen wie sie andere Seniorenheime ebenfalls bieten. „Theoretisch sind wir wie jedes Seniorenheim – nur eben ganz besonders“, betont Pekruhl. So finde alle vier Wochen das „Starlight Dinner“ statt. „Viele unserer Bewohner können mit ihren Angehörigen nicht mehr in Restaurants gehen“, sagt die 35-jährige Heimleiterin. „Also bekommen sie eine Restaurantatmosphäre vor Ort.“

Mühlenjournal informiert die Bewohner

Bei einem 4-Gänge-Menü, dass von den drei hausinternen Köchen zubereitet wird, einem Glas Wein und hellem Kerzenschein wird einen Abend lang gespeist. Da bei diesem Anlass oft Geburtstage nachgefeiert werden, steht jedes Dinner unter einem Sternzeichen, das auch die Menüauswahl beeinflusst. „Das letzte Sternzeichen war Krebs. Es gab Nordseekrabbencocktail und frischen Seelachs“, so Pekruhl. Damit die Bewohner nicht nur über das aktuelle Menü des Starlight Dinners informiert sind, sondern auch über neue Mitbewohner, Mitarbeiter und Geburtstage, erscheint einmal im Monat das Mühlenjournal. Vor allem die Rätselseite ist bei den Senioren beliebt. Die Ergotherapeuten der Seniorenresidenz schreiben die Texte und gestalten die Seiten unter Federführung von Dörte Wozniak, Leiterin der Ergotherapie.

Neben dem Programm der ehrenamtlichen Helfer, den „Grünen Damen“ unter der Leitung von Lisbeth Linke, bietet Wozniaks Team ein abwechslungsreiches Programm. Sitzgymnastik, Musikkurse, Modenschauen, Kreatives Gestalten und regelmäßige Ausflüge wie in das Arboretum nach Ellerhoop sind nur einige der angebotenen Aktivitäten. „Um die Sinne der Bewohner zu schärfen, haben wir im Außenbereich einen Sinnesgarten und einen Barfußpfad, um den sich die Bewohner liebevoll kümmern“, sagt die 37-jährige Leiterin der Ergotherapie. Ein ganz besonderes Highlight sei jedoch der „Snoezelen-Raum“, so Wozniak. Dort können sich die Senioren im therapeutischen Wasserbett erholen, ihre Wahrnehmung trainieren und ihr Körpergefühl wiederentdecken.

Adresse und Kontakt: Mühlenstraße 6
25421 Pinneberg, Tel.: 04101/8 42 60,
www.seniorenwohnpark-bauernmuehle.de